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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Kuritsin hinter ihr her. In Blanburg misslang es ihm,
sie zu ermorden, danach verlor er sie dank Harald aus
den Augen. Wenn Rubin im Taumel der Wollust ist,
kennt er keine Geduld. Er beschloss, sich mit der zweitbesten Lösung zufrieden zu geben, und enthüllte den
Skandal, den er eingefädelt hatte. Ich muss gestehen,
damit hat er ganze Arbeit geleistet – was beweist, dass er
ein fähiger Mann sein kann, wenn ihn etwas aus seiner
Trägheit zu reißen vermag. Bald war im ganzen Land
verbreitet, dass die Herzogin mit einem unbekannten
Mann Reißaus genommen hatte und sowohl sie als auch
das Kind in einen Abgrund gestürzt waren.
Die Rechnung ging auf. Der alte Markgraf brauchte
einen Ehemann für seine Tochter und lechzte nach einem
Enkel, der beide Reiche erben würde, folglich wurde die
Vermählung durch Frederiks Tod noch verlockender. Er
stimmte ihr zu, bestand jedoch auf einer sechsmonatigen
Trauer für seinen Sohn. Nun ist die Zeit um.« Er schaute
zu Glockmann. »Habe ich etwas ausgelassen?« Obwohl er sich bewusst war, dass die Frage unklug
sein mochte, sagte Glockmann: »Markgraf Ladislas ist
nicht zufällig ein weiterer abtrünniger Vamky-Ritter,
oder, Herr?«
Das Blick des Probstes schleuderte ihn fast vom Pferd.
»Wollt Ihr damit andeuten, ich hätte einen vor fünfzig
Jahren geschworenen Eid missbraucht, um einen Mann
zu zwingen, die eigene Tochter an meinen mordlüsternen
Neffen zu verschachern?«
»Nein, Herr«, widersprach Glockmann hastig. »Warum fragt Ihr dann?«
»Weil ich sonst nicht verstehen könnte, weshalb Ladislas einverstanden war. Ich vermute, Abt Minhea hatte
weniger Gewissensbisse als Ihr.« Er wusste, dass es klüger gewesen wäre, an dieser Stelle aufzuhören, aber er
musste erfahren, ob er sich auch den Rest richtig zusammengereimt hatte. »Ich denke, Euer Ansatz war taktvoller. Da Trenko sich unmittelbar an der Schwelle zu Vamky befindet, wäre es Vamky gewiss nur allzu recht, einen
weiteren Mann aus Vamky als Ladislas’ Nachfolger zu
sehen. Ich glaube, Ihr habt die Listen durchgesehen und einen vielversprechenden jüngeren Sohn von edler Geburt ausgewählt, den Ihr mitgenommen habt, als Ihr zu der Beerdigung gereist seid. Vermutlich habt Ihr weder Zwang noch Drohungen eingesetzt. Aber Ihr hättet Hinweise anbringen können, dass dieser junge Mann einen guten militärischen Berater oder Adjutanten oder der
gleichen abgeben könnte. Ritter Nikolaus, Herr?« Die Raubtieraugen musterten ihn, als wögen sie ihn
für die Speisekammer ab. »Ihr seid ein gefährlich scharfsinniger Mann, Herr Glockmann.«
»Danke, Herr«, gab Glockmann unbehaglich zurück.
Hatte er es am Ende übertrieben? Er wollte den Mann
beeindrucken und nicht vor den Kopfstoßen.
»Wie habt Ihr von Nikolaus erfahren?«
»Aus Gesprächen mit Ihrer Hoheit und Radu. Ich weiß
nur, dass er in Trenko blieb und von gehobener Geburt
ist. Der Rest war, offen gesagt, reine Spekulation.« »Ursprünglich Prinz Nikolaus, dritter Sohn des Königs
von Microsia. Mittlerweile persönlicher Kammerherr der
Tochter des Markgrafen. Welche weiteren Geheimnisse
habt Ihr Vamky in den vergangenen zwei Tagen sonst
noch entlockt, Herr Glockmann?«
»Keine, Herr. Eine Frage hätte ich allerdings noch.
Wie kam es, dass Ihr in Eurer eigenen Festung in Gefangenschaft geraten seid?«
Die Züge des Söldners verfinsterten sich. »Ich habe zu
lange gewartet. Ich konnte nicht sicher sein, dass Karl
der vermeintliche Gemahl in der Kutsche gewesen war, und ich fürchtete, er könnte quicklebendig auftauchen und mich als Narr dastehen lassen. Deshalb wartete ich Rubins Untersuchung in der Hoffnung ab, dadurch weitere Beweise zu erhalten. Bevor ich zur Tat schreiten konnte, wurde ich verraten. Rubin hält mich übrigens für tot. Ich freue mich bereits auf sein Gesicht, wenn ich bei der Trauung unverhofft wiederauferstehe. Minhea hat ihm gesagt, ich wäre tot, ließ mich aber gleichsam als Sicherheit am Leben. Ich war seine Handhabe gegen Rubin, teils weil ich nun offiziell sein rechtmäßiger Erbe bin, teils weil ich weiß, wo der wahre Erbe steckt. Natürlich habe ich es nicht verraten. Sie haben mich zwar bearbeitet, aber sie konnten es sich leisten, geduldig zu sein.
Letzten Endes redet jeder.«
Eine Weile hing jeder seinen Gedanken nach, während
sie vor sich hinritten. Die Felder dampften im Sonnenlicht. Herbstliches Laub schimmerte wie Blattgold. Irgendwo vor ihnen lag Donehof, aber würde Johanna
noch dort sein? Hatte János sie mit nach Krupa

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