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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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einfacher zu beginnen als zu beenden gewesen wäre. »Natürlich bin ich sicher, Herr! Wieso auch nicht? Er sagte, er hätte seit Wochen über die Verschwörung Bescheid gewusst und eigene Pläne geschmiedet. Leider scheint es so, dass der Zufall Volpe begünstigt hat. Er hat gewonnen, und ich muss mit Frederik in die Verbannung fliehen. Ist es das, was Ihr mir sagen wollt?«
Von Fader schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht. Zunächst hatte der Zufall nichts damit zu tun. Der Unfall war kein Unfall, sondern vorsätzlicher Mord.«
»Nein!«
»Bitte, Hoheit, hört Euch die Beweise an, bevor Ihr das sagt!« Manchmal war sie die Großherzogin, dann wieder bloß das Kind, das er großgezogen hatte, und die Jahre dazwischen waren vergessen. Er lehnte sich zur Seite, um an einem Glockenseil zu ziehen. »Die Stelle dort ist gefährlich für jeden, der sie nicht kennt. Der Pfad macht eine unerwartete Biegung und ist ungeschützt. Dadurch rinnt Schlamm darüber und macht ihn rutschig. Aber wir können das Unglück zu unserem Vorteil verwenden. Herein!«
Das zerfurchte Affenantlitz, das zur Tür hereinspähte, gehörte Manfred, dem Förster des Barons, von dem es hieß, er könne der Fährte einer Krähe über einen See folgen. Er musste auf den Ruf gewartet haben. Johanna kannte ihn von früher und begrüßte ihn mit einem Lächeln, obwohl jedes Lächeln schmerzte.
»Schließ die Tür«, brummte der Baron. »Sag Ihrer Hoheit, was du gesehen hast.«
Der Förster umklammerte mit beiden Händen seinen Hut und erklärte sichtlich unruhig: »Es hatte geregnet, Königliche Hoheit, dann hörte es auf. Die Spuren waren sehr deutlich. Jemand hatte dort einen Karren abgestellt, der die Straße versperrte. Der Kutscher hatte keine Möglichkeit anzuhalten oder auszuweichen.«
Ein Karren? Johanna erwiderte nichts, weigerte sich, die Folgerungen zu akzeptieren.
Er wand sich unter ihrem starren Blick. »Ein Karren und ein Mann auf einem Pferd, Königliche Hoheit. Sie kamen aus dem Norden. Auf dem Hinweg ritt der Mann auf dem Pferd voraus, genau wie später, als sie aufbrachen.«
»Sie sind nach dem Unfall verschwunden?«, fragte der Baron.
»Ja, Herr. Die Spuren waren sowohl unter als auch über jenen der Kutsche. Der Karren stand eine ganze Weile da. Jede Menge Tropfspuren.«
»Und das Pferd?«, half der Baron ihm auf die Sprünge.
»Ein sehr großes Pferd. Wahrscheinlich ein Schlachtross. Es trug noch Winterhufe mit Stollen.«
Von Fader musterte sein einstiges Mündel und beobachtete, wie Johanna die Neuigkeiten aufnahm.
»Die Bruderschaft?«
Zustimmend nickte er. »Eine höchst naheliegende Vermutung. Zwar können wir nicht sicher sein, dass der Reiter aus Vamky kam, aber es ist sehr wahrscheinlich. In Krupina gibt es nur wenige Schlachtrösser, und nur jene der Brüder tragen Hufe mit Stollen. Die überwachen den Pass. Erzähl ihr, was sich ereignet hat, Manfred.«
»Karren und Pferd, Hoheit … Der Reiter ritt ein wenig umher, der Kutscher wendete und stellte den Karren an der gewünschten Stelle ab, etwa in der Mitte der Straße, sodass zwar eine Lücke blieb, diese aber zu schmal für ein Gespann war. Und der Reiter ließ einige Krähenfüße fallen.« Manfred holte einen Krähenfuß hervor, den er in seinem Hut gehalten haben musste, denn in der Hosentasche hätten die Stacheln ihn gepiesackt. Ein widerwärtiges, hässliches kleines Ding. »Nicht viele. Gerade genug, um das Gespann in Panik zu versetzen und sicherzustellen, dass es nicht rechtzeitig anhalten würde. Diesen hier habe ich aus einem der Hufe der Pferde.«
»Sind alle Pferde tot?« Vier prachtvolle Pferde!
Manfred nickte. »Nach dem Unfall sammelte der Reiter die übrig gebliebenen Krähenfüße ein – seine Spuren waren obenauf. Er trug Reitstiefel, keine Sabots.«
»Fußpanzer«, erklärte der Baron.
Johanna schauderte und versuchte zu begreifen, dass eine derart kaltblütige Gemeinheit ihr und ihrem Kind gegolten hatte. Sie war jetzt Witwe. Die Vorstellung schien zu gewaltig, um irgendwo hineinzupassen …
»Jemand wusste, dass ihr kommen würdet«, ergriff der Baron das Wort. »Ein schnelles Pferd kann eine Kutsche überholen. Es könnte über die Straße nach Osten von Krupa nach Vamky und über die Brücke zurück galoppiert sein. Dadurch wäre Zeit geblieben – wenn auch nur knapp –, den Hinterhalt einzurichten.«
»Rubin hat seihe Staatskutsche nach Süden geschickt, um Verfolger auf eine falsche Fährte zu schicken. Er wurde verraten!«
»Nicht

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