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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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zwingen, Ihr Kind zu bekommen«, flehte ich. »Das geht doch nicht. Ich wollte mit Ihnen doch nicht … Und jetzt werde ich noch einmal bestraft?«
    Â»Es soll dein Schaden nicht sein«, erklärte er. »Ich bezahle dich dafür, dass du mein Kind bekommst – und auch für die Zeit danach. Genug, dass du und dein Anaru gut leben könnt. Wenn du willst, kann ich euch auch das Haus von den Densons schenken. Dann habt ihr erst einmal keine Sorgen – und keine Sorge: Von mir wird Anaru nie etwas erfahren. Es bleibt unser Geheimnis!«
    Â»Warum sind Sie denn so versessen auf dieses Kind? Es ist doch nur ein Mischling. Und Sie haben doch schon Junior!« Meine Stimme klang so verzweifelt, wie ich mich fühlte.
    Angus schüttelte den Kopf. »Was, wenn ich nie wieder ein Kind bekomme? Wenn John und dein Kind die Einzigen in meinem Leben sind, die ich habe? Ich habe noch viel vor in meinem Leben, ich möchte Erben haben. Männer, die meine Firma weiterführen, wenn ich einmal nicht mehr bin. Die dafür sorgen, dass mein Name nicht vergessen wird!«
    Â»Das verstehe ich nicht. Sie kümmern sich doch überhaupt nicht um Junior. Sie lieben ihn nicht einmal. Also warum?« Noch bevor er antworten konnte, fiel mir noch etwas ein. »Was machen Sie, wenn ich ein Mädchen bekomme? Und dieses Mädchen womöglich genauso aussieht wie ich?« Ich sah an mir herunter. Alles an mir sah aus wie eine Maori. Die dunklere Haut, die schwarzen Augen und die langen, ebenso schwarzen Haare, die ich seit dem Vorfall in der Küche nur noch in zwei dicken Zöpfen trug. Dazu der etwas stämmigere Körperbau – in den Augen der meisten Weißen war ich keine Schönheit.
    Angus lachte. »Lass das mal meine Sorge sein. Niemand wird auf einen falschen Gedanken kommen. Schließlich habe auch ich dunkle Haare und Augen, und meine Haut ist alles andere als milchweiß. Die Familiensage erzählt, dass unter meinen Vorfahren ein Soldat der Spanischen Armada war. Als sein stolzes Boot unterging, wurde er an Land gespült, und meine Urahnin kümmerte sich liebevoll um ihn. Keiner weiß, ob das stimmt – aber es würde auf jeden Fall erklären, warum auch mein Kind nicht blass und britisch aussieht. Wenn es ein Mädchen ist, dann kümmere ich mich ebenso um sie. Mein Risiko. Du weißt, ich liebe riskante Geschäfte …«
    Schweigend saß ich auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch. Meine Finger malten die Schnitzerei der Armlehne nach, während ich versuchte, einen Ausweg zu finden. Meine letzte Hoffnung war Eloise gewesen. Doch ich konnte sie nicht bezahlen, und sie hatte es abgelehnt, eine Ausnahme für mich zu machen. Außerdem fühlte es sich nicht richtig an. Was konnte schon mein unschuldiges Kind dafür, dass es nicht in Liebe gezeugt worden war?
    Mühsam zwang ich meine Finger zur Ruhe und sah Master Angus an. »Wann soll der Umzug sein?«
    Er musterte meine Taille. »Noch sieht man nichts, mach dir keine Sorgen. Es ist Winter, du kannst immer eine Strickweste tragen.«
    Â»Mein Verlobter neigt dazu, mich etwas genauer anzusehen!«, erklärte ich. »Es ist ein Wunder, dass er meine neue Figur noch nicht bemerkt hat. Aber es wird nicht mehr lange dauern, und er wird Verdacht schöpfen.«
    Ich hatte kein Verlangen danach, Angus zu erklären, dass Anaru wieder auf vertraute Nächte mit mir hoffte und ich ihn wohl nicht mehr ewig würde vertrösten können. Wie lange konnte mir der Schreck über Miriams Tod noch in den Knochen sitzen?
    Ein Achselzucken war Angus’ Antwort. »Wir können schon nächste Woche aufbrechen. Daran soll unser Geschäft nicht scheitern. Wir müssen womöglich anfangs in einer Pension wohnen, aber das sollte kein Problem sein.«
    Â»Und was bekomme ich?« Mit aller Kraft bemühte ich mich darum, eine möglichst harte Verhandlungspartnerin zu sein. So einfach sollte Angus seinen Willen nicht bekommen.
    Er sah mich zum zweiten Mal abschätzig an. »Du wirst in den nächsten Monaten weiter so bezahlt, als wärst du mein Hausmädchen. Bei freier Kost und Logis, versteht sich. Aber du musst nichts mehr tun, außer dich um John zu kümmern. Außerdem zahle ich den Arzt oder die Hebamme bei der Geburt.«
    Ich sah ihn schweigend an. Er erwiderte den Blick, dann seufzte er. »Dazu eine Prämie von hundertfünfzig Dollar, wenn das Kind gesund

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