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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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ist. Und du es schaffst, dich bis zur Geburt nicht zu zeigen. Ich möchte nicht, dass jemand über eine schwangere Maori und anschließend ein Neugeborenes in meinem Haus schwatzt. Wenn es geht, würde ich gerne sagen, dass Miriam bei der Geburt gestorben ist und den Kleinen als meinen armen Sohn, der eine Halbwaise ist, präsentieren. Du könntest dann die Amme sein, niemand würde Verdacht schöpfen.«
    Unglaublich, wie Angus in den wenigen Minuten, die unser Gespräch dauerte, einen ganzen Plan entwarf. Immerhin hatte er bis vor wenigen Augenblicken noch nicht einmal gewusst, dass ich ein Kind erwartete. Ich dachte über sein Angebot nach. Dann sah ich ihn herausfordernd an.
    Â»Und das Haus? Sie haben gesagt, ich kann auch noch das Haus haben.«
    Mit einem Lächeln nickte Angus. »Ich kann das Denson-Haus nicht brauchen. Vielleicht bringt es dir und Anaru Glück, wer weiß …« Er hielt mir seine Hand hin. »Es ist also abgemacht?«
    Bevor ich einschlug, zögerte ich noch einen Moment. Ich wollte ihn nicht berühren, er war widerlich, und ich hatte Angst. Also sah ich ihn an. »Und Sie versprechen mir, dass Sie mich in Ruhe lassen? Ich meine, so etwas wie in der Küche …« Ich wurde drängender. »Das versprechen Sie mir doch, oder?«
    Er nickte nur. »Mein Wort drauf.« Das Grinsen, das er mir zuwarf, sah wie ein Zähnefletschen aus. »Keine Sorge, ich finde schwangere Frauen sowieso abstoßend. Das durfte schon Miriam spüren.«
    Sein Wort war nicht das Schwarze unter dem Fingernagel wert, wie ich bei seinem Benehmen John Denson gegenüber gemerkt hatte. Aber was sollte ich schon tun? Ich schlug ein und schwor mir, dass ich ihn mit diesem Handschlag das letzte Mal in meinem Leben berührt hatte. Ich verkaufte ihm das Kind, das ich nicht haben wollte.
    Es verging wirklich nur eine Woche, bis wir Richtung Christchurch aufbrachen. Marama sollte noch ein Weilchen in dem Haus in Seddonville nach dem Rechten sehen – zumindest, solange Angus noch zwischen Seddonville und Christchurch hin und her pendelte. Dann würde Angus sie entlassen. Nur so konnte er sicher sein, dass mein Geheimnis an der Ostküste bleiben würde. Anaru begleitete mich nach Westport zur Abfahrt des Überland-Busses. Er verstand meine Entscheidung nicht, egal, wie oft ich sie ihm erklärte. »Wir werden uns ein Jahr lang nicht sehen können«, sagte er immer wieder wie ein trotziges Kind. Dabei war er über Angus’ Großzügigkeit erstaunt: Immerhin bekam ich das Haus der Densons und Geld dafür, dass ich Junior zwölf Monate lang die Eingewöhnung in sein neues Zuhause erleichterte.
    Â»Aber dann können wir heiraten. Wenn ich nach Hause komme, haben wir ein Zuhause, wir haben beide Geld gespart, wir können Kinder haben, ohne uns überlegen zu müssen, mit welchem Geld wir ihnen Kleidung kaufen. Ist das nicht wunderbar?« Ich umarmte ihn. Vorsichtig. Er sollte sich schließlich nicht bei der allerletzten Berührung das erste Mal über meinen sich allmählich rundenden Bauch wundern. Oder endlich doch meine anschwellenden Brüste bemerken.
    Zum Glück für mich war er viel zu sehr in seinem Abschiedsschmerz gefangen, um für Veränderungen meines Körpers empfindlich zu sein. Während mein Gepäck in unser Abteil geladen wurde, sah er mich mit Tränen in den Augen an. Umarmte mich, küsste mich und murmelte: »Ich bleibe dir treu, ich warte auf dich – aber wenn dieses Jahr erst vorbei ist, lasse ich keinen Tag mehr ziehen. Dann will ich mein Leben mit dir verbringen und jeden Tag genießen …«
    Ich erwiderte seinen Kuss und sagte lieber nichts von Treue. Immerhin verließ ich ihn, um das Kind eines anderen zur Welt zu bringen. Aber ich strich ihm noch über sein glänzendes schwarzes Haar und sah ihm in die Augen. »Ich freue mich auf das Leben mit dir, Anaru. Und ich schwöre, nichts wird uns mehr trennen können …«
    Der Fahrer von unserem Bus forderte uns ein letztes Mal zum Einsteigen auf, wir mussten auf unsere Plätze – und damit verließ der Bus Westport in Richtung Osten. Ich hielt Junior im Arm, der neugierig aus dem Fenster starrte, und hing meinen Gedanken nach. Würde ich wieder zurückkommen, war ich nicht mehr dieselbe – aber ich durfte Anaru niemals erzählen, was wirklich vorgefallen war …
    Die Fahrt über die

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