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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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habe.«
    »Bist du dir wirklich sicher, dass wir umziehen sollten?«
    »So sicher, dass ich Richard und Mrs. Howard alleine dorthin schicken würde, damit er sich in Sicherheit befindet.«
    Dies genügte, um Elizabeth zu einer Entscheidung zu bewegen. »Dann ist meine Entscheidung gefallen. Ich werde diesem Kind Gesellschaft leisten, wenn auch sonst niemand mitkommen sollte.«
    Auf diese Weise traf sie eine Entscheidung für Oliver, der augenblicklich der Idee zustimmte. »Heute Abend können wir damit beginnen, einige Dinge einzupacken.«
    »Aber nicht zu viele«, riet ich. »Ich glaube, wir sollten sie so gut wie möglich in die Irre führen, damit dieses Haus aussieht, als seien wir alle noch immer zu Hause und alles sei in Ordnung. Sämtliche Dinge, die ihr vielleicht mitnehmen wollt, sollten in die Kutsche geladen werden, solange sie sich noch im Wagenschuppen befindet. Wenn ihr das Haus verlasst, solltet ihr dies einzeln und auf unterschiedlichen Wegen tun. Elizabeth, Richard und Mrs. Howard können irgendwann am Morgen in der Kutsche fortfahren, als ob ihr auf einen weiteren Einkaufsbummel gehen wolltet. Du kannst dein Pferd nehmen und vorgeben, du würdest dich auf deine übliche Besuchsrunde begeben. Die Bediensteten können einzeln oder zu zweit über den Tag verteilt gehen –«
    »Aber was wird mit dir geschehen?«, fragte er. »Du wirst die ganze Zeit hilflos im Keller liegen.«
    »Ich bin gut verborgen, und es ist ohnehin nicht wahrscheinlich, dass jemand dort nachsieht. Ich dürfte mich in Sicherheit befinden – die Mohocks denken, ich sei tot; warum sollten sie also nach mir suchen? Außerdem werden sie es nicht riskieren, sich selbst in Gefahr zu bringen, indem sie am helllichten Tage in das Haus einbrechen.«
    »Woher willst du das wissen?«, murmelte er.
    »Ich weiß es nicht, aber dies ist ein annehmbares Risiko. Mehr als annehmbar.«
    »Ich mache mir Sorgen, wenn du vollkommen ungeschützt bist«, sagte Elizabeth. »Was hältst du davon, wenn wir Jericho zu bleiben bitten würden, bis du erwacht bist? Auf diese Weise kann er die Haustür öffnen und etwaigen Besuch fortschicken. Dies wird das Haus bewohnter aussehen lassen.«
    Es widerstrebte mir, Jericho irgendeiner Gefahr auszusetzen. »Nur, wenn er sich der Gefahr vollkommen bewusst ist und einen der größeren Lakaien zur Gesellschaft hat. Jamie eignet sich dafür. Er ist groß wie ein Haus und kann seine Untat, mit einem Fremden gesprochen zu haben, damit abbüßen. Und sobald ich abends aufgestanden bin, können sie das Haus verlassen.«
    Oliver sog erneut seine Unterlippe ein. »Aber könntest du nicht bereits heute Nacht in das Fonteyn-Haus umziehen und ihnen die Schwierigkeiten ersparen?«
    »Dies könnte ich tun, aber ich habe im Sinn, morgen Abend hier zu sein, um Wache zu halten.«
    »Allein?« Oliver sah aus, als sei er bereit, mir eine ernsthafte Auseinandersetzung zu diesem Punkt zu liefern.
    Sanft winkte ich ab. »Ja, allein, und ich habe einen hervorragenden Grund dafür. Ich bitte dich darum, ihn dir anzuhören.«
    Er mahlte mit dem Kiefer. »Wenn ich mich darauf einlasse, dann wirst du mich gewiss zu etwas überreden, was mir widerstrebt.«
    »Nur, wenn du es geschehen lässt.«
    »Dann werde ich es eben nicht geschehen lassen.« Aber schließlich tat er genau dies.
    Als ich am nächsten Abend erwachte, herrschte verstörenderweise eine fast vollkommene Stille, von der Art, welche mich sonst alarmiert hätte, hätte ich sie nicht erwartet. Ich nahm Mäuse wahr, die ihren Geschäften nachgingen, das Kratzen eines Zweiges, welcher außen die Mauer streifte, und das leise Knirschen meiner eigenen Knochen in ihren Gelenken, aber sonst nichts. Ich erhob mich von meinem Lager auf den mit Erde gefüllten Leinenbeuteln und schwebte wie üblich unsichtbar durch die leeren Gänge bis zu meinem Zimmer, wo ich direkt vor Jericho wieder Gestalt annahm, der auf mich gewartet hatte. Er hatte sich längst an mein Auftauchen aus dem Nichts gewöhnt und beendete das Ausschütteln der sauberen Wäsche, welche er für mich zum Anziehen ausgewählt hatte, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Guten Abend, Jericho, wie war der Tag?«
    »Einigermaßen gut, Sir«, antwortete er. »Jedermann zog ohne Zwischenfall in das Fonteyn-Haus um, abgesehen von einigen lauten Einwänden von Master Richard, als er verstand, wohin er gebracht werden sollte.«
    »Wie bitte? Er wollte nicht dorthin zurück?«
    »Es widerstrebte ihm einfach nur, das Haus ohne den Teppich

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