Der tanzende Tod
schief gelaufen ist.«
»Sofern er nicht von Mr. Ridleys Mohock-Freunden erfahren hat, dass Sie von ihnen getötet wurden. Oder zumindest glauben sie dies. Die Zeitungen schrieben nichts über Ihren Unglücksfall.«
»Ich hätte auch nicht damit gerechnet. Ein Spross des Fonteyn-Hauses in einem Bordell erschossen? Undenkbar! Sie werden annehmen, dass die Familie gemeinsam mit Mandy Winkle eine geschlossene Stellung zu dem Thema eingenommen hätte, um es vorläufig zu vertuschen. Ich würde sagen, dass der gesamte Stamm der Mohocks schrecklich verwirrt sein wird, wenn ich anfange, mein Gesicht in der Öffentlichkeit zu zeigen.«
»Wir wollen es hoffen, Sir, aber bitte seien Sie vorsichtig. Miss Elizabeth und Dr. Oliver waren zutiefst besorgt um Ihre Sicherheit.«
»Nicht besorgter, als ich selbst es bin. Du kannst ihnen sagen, dass ich außerordentlich vorsichtig sein werde. Gibt es noch etwas anderes hierzu?« Ich machte eine Gebärde mit der Zeitung.
»Nur, dass sein Tod das Hauptthema in der Londoner Gesellschaft ist. Heute kamen mehrere Leute zu Besuch. Einige von Miss Elizabeths neuen Freundinnen waren enttäuscht, dass sie nicht daheim war, und sehr enttäuscht, als sie erfuhren, dass Sie ebenfalls unabkömmlich waren.«
»Heiratswütige Damen mit ihren Müttern?«
»Ja, Sir.«
»Dies rührt alles von jenem verdammten Duell her. Ich hätte es zulassen sollen, dass Ridley mich tötete.«
»Ja, Sir.«
»Sonst noch jemand?«
»Einige Herren, die Dr. Oliver besuchen wollten, kamen her, bevor er das Haus verließ, und ich hatte die Gelegenheit, mich mit ihren Dienern zu unterhalten und alle Neuigkeiten von ihnen zu erfahren.«
»Als da wären?«
»Kaum mehr als das, was in der Zeitung stand. Es herrscht allgemein die Ansicht, welche sich größtenteils mit der ihrer Herrschaften deckte, dass Mr. Ridley dies angesichts des Doppellebens, welches er führte, längst verdiente. Die Überlegungen bezüglich des Täters reichen von einem seiner Mohock-Freunde über einen eifersüchtigen Ehemann bis hin zu einem betrogenen Kuppler.«
»Es mangelt den Meinungen nicht an Vielfalt. Ich frage mich, welcher Gedanke wohl der richtige sein mag. Hat Oliver ebenfalls eine Meinung dazu abgegeben?«
»Der Doktor dachte, es sei das Beste, völlige Unkenntnis hinsichtlich des Themas vorzutäuschen und seinen Besuchern das Reden zu überlassen; auf diese Weise erfuhr er alles, was es zu wissen gab. Er war sehr zufrieden mit der List und bat mich, es Ihnen gegenüber zu erwähnen.«
»Dann kannst du ihm im Gegenzug meine Bewunderung für seine Vernunft überbringen.«
»Das werde ich tun, Sir.«
»Fand er heraus, wo Mr. Litton sich aufhält, wenn er gerade nicht den Sekundanten bei Duellen spielt?«
Jericho zog ein Stück Papier aus seiner Tasche und händigte es mir aus. »Hier ist die Adresse, wie sie ihm von Mr. Bolyn angegeben wurde.«
»Das ist sich kaum eine halbe Meile von hier entfernt. Du kannst Oliver mitteilen, dass dieser Ort bei meinen abendlichen Besuchen mein zweiter Haltepunkt sein wird. Zuerst werde ich Arthur Tyne einen Besuch abstatten – und ja, ich werde vorsichtig sein.«
»Sehr gut, Sir. Gibt es noch andere Mitteilungen?«
»Wenn mir noch andere einfallen, werde ich sie selbst überbringen, auch wenn er und Elizabeth nicht auf mich warten sollen, da ich wahrscheinlich nicht in der Nähe sein werde, wenn nichts Außergewöhnliches geschieht. Anderenfalls werde ich einfach eine Nachricht auf seinem Schreibtisch hinterlassen, und du kannst sie ihnen morgen übergeben. Bist du fertig mit der Rasur? Kann ich die Segel setzen? Hervorragend. Es ist an der Zeit, dass du auch von hier verschwindest. Verfügst du über ein Beförderungsmittel?«
»Jamie und ich wollten uns zu Fuß auf den Weg zum Fonteyn-Hause machen.«
»Zu Fuß? Davon will ich nichts hören. Nimm dies, und mietet euch einen Wagen oder Sänften.«
»Ich glaube nicht, dass dies sehr angemessen wäre, Sir. Jamie könnte seine Stellung falsch einschätzen, wenn er –«
»Oh, zum Henker damit. Dies sind außergewöhnliche Zeiten. Sollte er irgendwelche Anzeichen von Snobismus erkennen lassen, so kannst du damit verfahren, wie es dir gefällt, aber ich möchte nicht, dass ihr den ganzen Weg nach Einbruch der Dunkelheit zu Fuß geht. Es ist auch gänzlich ohne die Mohocks einfach viel zu gefährlich. Vergiss nicht, einen meiner Stöcke mitzunehmen, und sorge dafür, dass Jamie seinen Knüppel dabeihat.«
Ich verabschiedete die beiden
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