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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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wirklich?« Er ragte beinahe drohend über mir auf. »Und wer ist deiner Ansicht nach verantwortlich dafür?«
    »Bei Gott, Mann, unterstellst du mir etwa –«
    »Du hast zu mir gesagt, dass du dich um die Angelegenheit mit Ridley gekümmert habest, und wenige Tage später taucht er mit durchtrennter Kehle auf.«
    »Also nimmst du an, dass ich damit etwas zu tun habe?« Ich spürte, wie mein Gesicht vollkommen rot und heiß wurde, als der Ärger in meinem Inneren aufbrodelte.
    »Ich bin noch zu keinem endgültigen Schluss gekommen. Das ist der Grund, weshalb ich hier bin – um herauszufinden, was du weißt. Es ist mir gleichgültig, ob der Bastard tot ist oder nicht, und sogar, wer ihn getötet hat, aber wenn der Familienname öffentlich durch den Schmutz gezogen wird, indem er mit einem solchen Skandal in Verbindung gebracht wird –«
    »O ja, gewiss, das Letzte, was diese Familie braucht, ist ein weiterer Skandal.« Ich konnte nicht verhindern, dass der Sarkasmus in mir aufstieg und sich in meinem Tonfall niederschlug.
    Edmond brachte sein Gesicht näher an das meine heran und heftete seinen Blick mit der gleichen Intensität auf den meinen, welche ich selbst häufig verwendet hatte, um anderen meinen Willen aufzuzwingen. »Halte für einen Augenblick inne und beginne zu denken, dann wirst du den Sinn begreifen.« Sein Tonfall war leise, aber alles andere als milde. Er sah aus, als wolle er mich in zwei Teile zerbrechen.
    »Wenn die Behörden auf irgendeine Weise Ridleys Tod mit den Vorgängen nach dem Begräbnis in Verbindung bringen, dann meinen Haushalt überprüfen und die Angelegenheit um Clarinda herausfinden, wird sie bereitwillig reden wie ein Wasserfall, um sich an uns zu rächen, selbst wenn sie dafür am Galgen baumeln muss.«
    Nun wurde mir klar, warum er so ärgerlich war. Es war seine Art, einer sehr realen Angst Ausdruck zu verleihen. »Dies mag sein«, erwiderte ich, indem ich zu einer ruhigeren Stimme und Haltung zurückfand. »Doch du weißt sehr gut, dass Clarinda zu sehr daran interessiert ist, ihre eigene Haut zu retten, als dass sie diese in Gefahr bringen würde.«
    Er knurrte etwas, was eine unwillige Zustimmung zu meiner Logik sein mochte, und zog sich schließlich zurück. Obwohl es für mich nicht notwendig war, Atem zu holen, hätte ich dennoch beinahe meiner Neigung nachgegeben, einen Seufzer der Erleichterung auszustoßen, als er mehr Abstand zwischen uns brachte, indem er den Raum durchmaß. Ich widerstand dem Impuls und warf einen Blick auf den vergessenen Kaffee, der kalt wurde. Bald wäre er zu kalt, als dass man ihn noch hätte trinken können. Umso besser, angesichts meiner Beschränkungen.
    »Hast du sie befragt?«, fragte ich ihn.
    »Natürlich habe ich dies getan. Sie behauptet, nichts über den Zwischenfall zu wissen, und spielte mir angesichts der Neuigkeiten einen hübschen Tränenausbruch vor.«
    »Dann glaubst du also, dass sie lügt?«
    »Diese Frau kann nichts anderes, abgesehen davon, ihre Röcke für jede Person in Hosen zu heben.«
    Ich blickte ihn mürrisch an, aber hätte ebenso gut einer Wand einen finsteren Blick zuwerfen können angesichts der Wirkung, welche dies auf ihn hatte.
    »Vielleicht kann ich mit ihr sprechen und ein wenig mehr erfahren, als sie dir erzählte.«
    »Was bringt dich dazu zu denken, sie könnte dir mehr erzählen?«
    Ich war noch nicht bereit, ihm die Wahrheit über mein Talent der Beeinflussung anzuvertrauen, und wusste nicht, ob ich es jemals sein würde. Daher brachte ich eine Entschuldigung vor, die in meinen Ohren plausibel klang. »Wenn ich sie dazu bringen kann zu glauben, dass ich mir wegen der Angelegenheit Sorgen mache und Angst habe, ist sie vielleicht versucht, sich ein wenig daran zu weiden.«
    Er schnaubte geringschätzig. »Ja, ich bin mir sicher, dass sie freudig die Möglichkeit nutzen wird, dies zu tun, und auf diese Weise alles ausplaudert.«
    »Es ist einen Versuch wert. Sieh mal, ich muss mich heute Nacht um verschiedene Dinge kümmern, aber ich könnte morgen Abend zu dir kommen. Vielleicht haben die Richter zu dieser Zeit Ridleys Mörder bereits in Gewahrsam, und all dies wird unnötig sein.«
    Er murrte und knurrte, aber schließlich gab er mir seine Einwilligung zu meinem Besuch. »Aber du hast mir meine Frage noch immer nicht beantwortet. Was weißt du darüber?« Er pochte mit den Fingern auf die Zeitung.
    »Genügend, um der Ansicht zu sein, dass die Ordnungshüter bei seinen Freunden und nicht bei seinen

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