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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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mit goldenen Knöpfen.
    »Damit wirst du dir wohl kaum ein gutes Zeugnis einhandeln, mein Junge. Wohl eher eine Schlinge.«
    Er widersprach mir nicht.
    Ich verbrachte die nächste Viertelstunde mit ermüdenden Fragen, und obwohl ich durch meine Mühen von Kopfschmerzen geplagt wurde, erfuhr ich einige interessante Dinge.
    Arthur hatte sich in den vergangenen Tagen ein wenig mysteriös verhalten, indem er sich recht still und zurückhaltend gezeigt hatte. Daran war nichts Merkwürdiges zu finden, angesichts der Verletzungen, welche er davongetragen hatte, und der zusätzlichen Wirkung meines Einflusses, dachte ich. Er war in seinem Zimmer geblieben, wo er sich die meiste Zeit ausgeruht hatte, und hatte sich geweigert, mit einem Arzt über seinen Zustand zu sprechen, welcher sich rasch verbesserte. Heute hatte er sich weit genug erholt, um zu seinem Lieblingskaffeehaus zu gehen, um dort die Zeitungen zu lesen, wie es seine Gewohnheit war. Stunden später war er als ein veränderter Mann zurückgekehrt, sehr nervös und ruhelos. Bleich und zusammenhanglos hatte er angeordnet, dass ein Reisekoffer gepackt und sein Pferd gesattelt werden solle, und war aufgesessen. Dann hatte er das gesamte Haushaltspersonal fristlos entlassen und war ohne ein weiteres Wort davongeritten.
    Dies hatte die gesamte Gruppe erstaunt, um es milde auszudrücken. Einige von ihnen hatten das Haus verlassen, unmittelbar nachdem sie ihre eigenen Habseligkeiten gepackt hatten. Das Küchenpersonal sah keinen Grund, warum die Speisen, der Wein und die Spirituosen verderben sollten, und verschwand statt mit seinen unbezahlten Löhnen mit allem, was es tragen konnte. Der Butler, dem anscheinend die Aufsicht übertragen worden war, erhob keinen Widerspruch und ließ sie nach Herzenslust plündern. Er hatte jedoch im Sinn, sich selbst an den auserlesenen Objekten zu bereichern, die Arthur in seiner Hast zurückgelassen hatte.
    Es gab nur magere Überreste. Kein Geld, nicht einmal eine herrenlose Schnupftabaksdose war zu finden. Wenn sie klein und wertvoll war, hatte Arthur sie wohl mitgenommen. Jedoch hatte er einige sehr vornehme Kleidungsstücke und ein paar andere Dinge, die zu tragen schwieriger war, hinterlassen, welche ausreichten, um dem Butler für das kommende Jahr ein behagliches und sorgenfreies Leben zu ermöglichen, vielleicht sogar länger, falls er sich entschloss, die Wäscheschränke des Haushaltes ebenfalls auszuräumen und den Inhalt zu verkaufen.
    Und obgleich ich ihn bedrängte, bis ihm der Schweiß vom Gesicht rann, konnte er mir nicht berichten oder mir auch nur den geringsten Hinweis darauf liefern, wohin Arthur verschwunden war.
    Ärgerlich über diese Wendung, fragte ich ihn, wo Arthur seine Schriftstücke aufbewahrte, und wurde in einen Raum im unteren Stockwerk geführt, der als eine Art Bibliothek diente. Ich sagte dem Mann, er möge mit seiner Angelegenheit fortfahren und sich nicht um mich kümmern, und tatsächlich konnte er die Tatsache, mich überhaupt gesehen zu haben, vollkommen vergessen. Seine Diebstähle waren mir gleichgültig; er konnte tun, was ihm gefiel, solange es meinen Nachforschungen nicht in die Quere kam.
    Die Bibliothek umfasste nur wenige Bücher, ganz gewiss nicht die Menge, welche ich um mich zu haben gewohnt war. Einige von ihnen hatten mit dem Gesetz zu tun und zeigten an, was Arthur an der Universität studiert hatte. Ich hatte nichts davon vernommen, dass er nun als Rechtsanwalt praktizierte, und hielt es für wahrscheinlich, dass er von einer vierteljährlichen Zuwendung lebte, bis er das elterliche Erbe erhielt, wie es bei so vielen anderen jungen Männern unserer Generation der Fall war – oder er hoffte auf eine reiche Heirat.
    Sein Schreibtisch enthielt einen unordentlichen Stapel von Schriftstücken, meist alte Einladungen, Rechnungen und Haushaltsabrechnungen. Er wirkte sehr willkürlich; einige Schreiben dieses Stapels waren seit Monaten überholt. Ich fand einige wenige Briefe von seiner Familie, die gegenwärtig das italienische Klima genoss, aber keine sonstige Korrespondenz. Eine Nachricht eines seiner Mohock- Freunde mit Namen und Adresse wäre nützlich gewesen, konnte aber nicht gefunden werden. Ich steckte einen Brief von seiner Mutter ein, da ich die geringe Hoffnung hegte, dass die dort angegebene Adresse später von Nutzen sein könne, und überprüfte dann den Kamin. Er hatte hier kürzlich Papier verbrannt. Möglicherweise die Sachen, die aus Ridleys Wohnung entfernt worden

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