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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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nur allzu deutlich an meinen zerberstenden Kopf. Augenblicklich überwältigt von meinem Schmerz, war ich unfähig, etwas zu unternehmen. Ich würde einfach warten müssen, bis der schlimmste Schmerz vergangen wäre; danach wäre ich vielleicht in der Lage, die Angelegenheit zwischen uns eher zu meiner Zufriedenheit zu regeln.
    Arthur ließ sich auf ein Knie neben mir nieder. Sein Gesichtsausdruck war argwöhnisch, aber rasch gewann seine Neugier die Oberhand über seine Vorsicht.
    »Wer war es, den Royce in dem Bordell tötete?«, verlangte er zu wissen.
    »Er hat niemanden getötet. Er schoss daneben«, sagte ich durch meine zusammengebissenen Zähne. Es konnte nicht schaden, die Geschichte zu wiederholen und so jegliches Vertrauen, welches Arthur in seine Marionetten setzte, zu untergraben.
    »Aber Litton war sich so sicher gewesen.«
    Wie gut, die Namen von zweien meiner Angreifer mit Sicherheit zu kennen. Litton und Royce. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, den dritten herauszufinden, wenn ich mit einem der anderen spräche. Falls ich aus dieser Lage herauskäme.
    »Wahrscheinlich hat er gelogen oder war betrunken. Weiß Clarinda, dass du Ridley getötet hast?«
    Seine Miene wurde steinern, aber er hätte ebenso gut grinsen und bestätigend nicken können.
    »Es war ihre Idee.«
    Ich hatte mich bereits gefragt, ob sie dies arrangiert habe, und hätte aus diesem Grunde nicht überrascht sein dürfen, aber war es dennoch; ich hätte nicht angeekelt sein sollen, aber nichtsdestotrotz drehte sich mir der Magen um. »Wie konntest du deinen eigenen Vetter töten?«
    Er schnaubte. »Oh, er war ein nützlicher Esel, sehr gut geeignet für einige Aufgaben, doch bei anderen im Weg.«
    »Aber Clarinda wollte ihn heiraten.«
    Er lachte. »Dies dachte er ebenfalls. Er hatte sich selbst erfolgreich eingeredet, dass eine Frau wie sie sich mit einem hirnlosen Rohling wie ihm, zufrieden geben würde. Wenn Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen – dann vielleicht.«
    »Aber sie war eingesperrt... wie ...?«
    »Edmonds Bedienstete sind nicht gerade übermäßig loyal oder reich. Es ist erstaunlich, wie viel man bei der richtigen Person mit einigen wenigen Schillingen kaufen kann. Warum bist du hergekommen?«
    »Dein Vetter war ermordet worden, deine Freunde versuchten mich zu töten, und dann verschwandest du – wenigstens schien es so. Clarinda bot sich am ehesten für eine Befragung an.«
    »Du hättest nichts aus ihr herausbekommen. Woher weißt du, dass ich verschwand?«
    »Ich stattete deinem Hause gestern Abend einen Besuch ab. Dein Butler erzählte mir alles.«
    »Dies kann nicht so überaus viel gewesen sein, sonst wärst du nicht einfach hier hereinspaziert, wie du es getan hast.«
    In der Tat, dachte ich mit ungeheurem Selbstekel, da ich dem ehrlich scheinenden Summerhill den Rücken zugedreht hatte. Mein Kopf brannte förmlich, die ganze Seite entlang, an welcher er mich getroffen hatte. Ich wollte mich auflösen, damit die Wunde verheilte, aber ich wusste, dass es dafür noch zu früh war. Ein wenig mehr Ruhe oder, besser noch, etwas frisches Blut, würde meine Schmerzen lindern. Es war nicht ganz so schlimm wie beim letzten Male, als dies geschehen war; ich war mir sicher, dass mein Schädel nicht wieder gebrochen war, aber dennoch war es schlimm genug. Ich musste dafür sorgen, dass Arthur weitersprach und das, was er mir auch immer anzutun gedachte, aufschob, bis ich bereit dazu war, mit ihm und den anderen fertig zu werden. »Deine eigenen loyalen Bediensteten haben sich alle aus dem Staube gemacht«, meinte ich. »Sie haben dein Haus völlig ausgeräumt.«
    Er machte eine wegwerfende Geste. »Dies habe ich erwartet, und es kommt mir recht gelegen. Wegen dieser Angelegenheit werden sie nicht freiwillig mit den Richtern reden wollen, aus Angst, als Diebe erhängt zu werden. Ich nahm, was ich benötigte, und überließ den Rest ihnen. Nun kann ich unbemerkt verschwinden.«
    »Mit Clarinda?«
    »Und Edmonds Geld.«
    »Du hast wohl keine Lust mehr, von einer vierteljährlichen Zuwendung deiner Eltern zu leben?«, mutmaßte ich und erhielt ein spöttisches Lächeln als Antwort.
    »Oder vielleicht hattest du gehofft, das gesamte Fonteyn-Vermögen zu ergattern, wenn Clarinda beim ersten Male ihren Willen bekommen hätte.«
    »Ich werde mich mit Edmonds Geldkästchen begnügen, wenn die verdammte Hexe es finden kann.« Er spähte durch die Halle, in die Richtung, welche sie mit Summerhill eingeschlagen

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