Der tanzende Tod
erweckte bei den beiden Zustimmung, wenn auch nur widerwillig, und man befolgte ihn. Arthur, der sich schwer auf das Geländer lehnte, begann seinen Abstieg ins untere Stockwerk. Clarinda folgte ihm einen Augenblick später, indem sie vorsichtig ihre Röcke anhob, als sie einen Bogen um mich machte.
»Wo ist Edmond?«, fragte ich Summerhill, als sie gegangen waren. Verdammnis, ich klang abscheulich schwach. Mein Versuch, Arthur zu beeinflussen, hatte mich bis an meine Grenzen erschöpft.
Er blickte zu Boden. »Er liegt hinter dem Hause. Machen Sie sich keine Gedanken, jemand wird ihn gewiss entdecken, wenn im Frühling das Tauwetter einsetzt. Wir würden Sie ja an den gleichen Ort schaffen, aber dies sähe einfach ein wenig zu verdächtig aus. Bei einem Male könnte man noch denken, es sei ein Unfall gewesen, aber bei zweien ...« Er hob eine Hand, mit der Handfläche nach außen.
»Mich zu töten wird Ihnen allen noch mehr Schwierigkeiten bereiten«, flüsterte ich.
»Tatsächlich?«
»Ich habe keine eindeutigen Beweise gegen Arthur oder Ridley, also bedeute ich für Sie alle keine Gefahr.«
»Ich befinde mich ohnehin nicht in Gefahr, nicht, wenn ein Dutzend meiner Burschen bereitwillig zu meinen Gunsten hoch und heilig auf die Bibel schwört.« Seine Mannschaft? Darüber würde ich mir später Gedanken machen. »Es kann Ihnen nicht schaden, wenn Sie mich hier liegen lassen. Tyne verschwindet einfach mit der Frau eines anderen Mannes; niemand wird sich darüber viele Gedanken machen. Aber wenn Sie mich töten, so werden die Leute ihn oder Clarinda oder beide beschuldigen und Sie als ihren Komplizen ansehen. Sie können es sich nicht leisten, dass der Verdacht eines Mordes Sie in jeden Winkel verfolgt.«
»Niemand wird uns die Schuld für Ihren Tod geben, da es in Wirklichkeit bloß ein tragischer Unfall ist. Zwei in einer Nacht werden vielleicht zu einigen Kommentaren führen, aber ich glaube, dieses Risiko können wir eingehen – oder besser, sie werden dies tun, da ich offiziell überhaupt nicht hier bin.«
»Schmuggler?«
»Nur ein Herr, welcher die Praxis des freien Handels zwischen den Nationen befürwortet.«
»Insbesondere, wenn Sie davon profitieren.«
»Ganz besonders, wenn ich davon profitiere.«
»Ich verdopple, was auch immer sie Ihnen zahlen.«
Er zog die Augenbrauen in die Höhe. »Dies wäre eine fürstliche Summe, aber ich bin ein Mann, der sein Wort hält, und ich habe es gegeben –«
»Die dreifache Summe.«
Er zwinkerte, dann schüttelte er den Kopf. »Dies ist verlockend, Mr. Barrett, aber wenn die Angelegenheit einen guten Verlauf nimmt, so wird selbst dieses Lösegeld wie einige Pennys aussehen im Vergleich zu dem Vermögen, das wir von Ihrer Familie einsammeln werden.«
»Was haben Sie im Sinne?«
»Nicht ich, sondern die Respekt einflößende Mrs. Fonteyn.«
»Was ist –«
»Beruhigen Sie sich, Sir. Sie müssen sich um nichts davon Sorgen machen. Nun sprechen Sie ein Gebet für Ihr Seelenheil wie ein braver Bursche, solange Sie noch Zeit dazu haben.« Rasch beugte er sich herab und ergriff meine Fußknöchel, um mich bis an den Rand des Treppenabsatzes zu ziehen. »Mrs. Fonteyn dachte, dass Mr. Tyne vielleicht noch nicht in der Lage zu dieser Anstrengung sei – er fühlt sich noch immer recht schwach –, sodass sie mich bat, mich um die Sache zu kümmern. Ich hege keinen persönlichen Groll gegen Sie; es ist einfach eine geschäftliche Angelegenheit, verstehen Sie.«
Als mir bewusst wurde, was er vorhatte, ergriff mich die Panik. Ich begann nach ihm zu treten und gegen ihn anzukämpfen, und es gelang mir tatsächlich, genügend Widerstand zu leisten, um ihm Unannehmlichkeiten zu bereiten. Er ließ mich los, und mit einer geschickten Bewegung versetzte er mir mit seinem Stock einen weiteren harten Schlag auf den Kopf. Lichter blitzten zwischen meinen Augen und dem Rest der Welt auf. Ich hörte, wie ich einen letzten Atemzug ausstieß. Mein Körper wurde vollkommen schlaff.
Er packte mich mit festem Griff unter den Armen und zog mich mit einem Ruck hoch. Ich war unerträglich hilflos. Der Raum schwankte. Übelkeit ergriff meinen Magen und drohte ihn umzustülpen. Ich konnte nicht einmal schlucken, um das drohende Erbrechen zu verhindern.
Meine Beine waren nutzlos; meine Arme baumelten lose herab. Mir bot sich ein scheußlicher, Schwindel erregender Blick auf die steile Treppe und die Eingangshalle, welche sich scheinbar Meilen unter mir befand.
»Nun, nun«, sprach
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