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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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ich.
    Jericho hob ihn auf und öffnete die Klappe. »Ja, ein Blatt Papier ... hier!« Eilig entfaltete er es und hielt es flach gegen den Wind, damit wir es lesen konnten.
    Legt das Geschenk in die Tasche und werft sie dann über die Klippe. R wird dort unten warten, wenn ihr ihn haben wollt. Eine Meile östlich dieses Punktes gibt es ein Dorf, von dem aus ein Weg hinunter zum Strand führt. Geht dorthin, und kommt dann wieder nach Westen. Lasst große Vorsicht walten, damit euch kein Schaden widerfährt.
    Ich ließ meine Laterne stehen und stürmte zurück zur Klippe. Je näher ich dem Rand kam, desto gefährlicher wurde es, und desto mehr verlor ich den Halt. Ich achtete nicht darauf. Oliver rief nach mir, aber ich zog es vor, nicht auf ihn zu hören. Um das letzte Stück zu überwinden, ließ ich mich auf meine Hände und Knie fallen und kroch auf den brüchigen Rand zu.
    Oh, diese Stelle war von ihnen mit großer Umsicht ausgesucht worden. Von diesem näheren Aussichtspunkt aus konnte ich erkennen, dass die Sisters, eine Reihe von Hügeln, die das Meer überragten, mit dem Messer eines Riesen in der Mitte durchgeschnitten zu sein schienen, um ihre kalkigen Innereien zu enthüllen.
    Das Messer war gezackt gewesen, denn die Abhänge waren steil, lang und unregelmäßig und durch zahlreiche Einschnitte und Risse verunstaltet. Sie besaßen nur wenige Felsvorsprünge, falls überhaupt welche existierten. Es war unmöglich, an ihnen hinauf- oder hinabzuklettern. An ihrem Fuß weit unter mir zog sich ein breiter Strandstreifen entlang, der mit herabgefallenem Schutt von den Hügeln, zerbrochenen Steinen, Seegras und anderem Strandgut bedeckt war.
    An diesem Strand erspähte ich nun mehrere Gestalten, ein Boot und ein kleines Schiff, welches im tieferen Wasser wartete.
    »Was gibt es?«, verlangte Oliver zu wissen.
    Er ließ sich ebenfalls auf seine Hände und Knie fallen und legte den letzten Abschnitt zu mir auf allen vieren zurück. »Was siehst du?«
    »Sie sind dort unten«, antwortete ich. »Sie alle, glaube ich. Dort befindet sich ihr Schiff. Siehst du es?« Ich deutete in die entsprechende Richtung.
    Er blinzelte. »Ja, ich glaube es zumindest. Wo sind sie?« Es entstand eine Pause, als ich erneut hindeutete. »Nein, es tut mir Leid, ich kann in dieser Dunkelheit nichts erkennen. Was für ein verdammtes Glück für uns, dass du dazu in der Lage bist. Ist Richard –«
    »Ich suche bereits nach ihm.«
    Die Gestalten standen dicht zusammengedrängt in der Nähe des Bootes, welches an Land gezogen worden war. Ich erblickte mehrere Männer und dann eine Frau, die auf einem der größeren Felsen saß – Clarinda. Mir stockte das Herz, denn an ihre Brust gedrückt hielt sie ein Bündel von der Größe eines Kindes.
    »Gott, er ist dort unten! Sie hat ihn!«
    Er ließ seine Hand schwer auf meine Schulter fallen und hielt mich damit davon ab, umgehend hinüberzueilen. »Bleibe ruhig, Vetter. Verschaffe dir zuerst einen genauen Überblick, bevor du zum Angriff übergehst.«
    »Dein Licht – halte es hoch, damit sie wissen, dass du hergekommen bist.«
    »In Ordnung, aber ich erinnere dich daran, dass sie mir vielleicht den Kopf herunterschießen wollen.«
    »Das glaube ich nicht ... ja, es hat gewirkt! Dies hat dafür gesorgt, dass sie sich rühren; sie laufen herum und zeigen in unsere Richtung.«
    »Sie werden dich erkennen.«
    »Wohl kaum – alles, was sie erkennen können, ist dein Licht und vielleicht einige Silhouetten. Darum wollten sie, dass wir Laternen mitnehmen. Ha! Einer von ihnen hat eine dunkle Laterne; er öffnet sie –«
    »Ja, ich sehe, wie sie hin und her schwingt, als Signal für mich, nehme ich an.
    Ich bete zu Gott, dass es wirklich sie sind und nicht etwa eine Bande von Schmugglern, die uns in die Quere kommt.«
    Die anderen tauchten auf, mit Elizabeth an der Spitze. »Ist es Richard? Ist er es?«
    Oliver warf ihr über die Schulter einen Blick zu. »Ich kann ihn nicht sehen, aber Jonathan ist dazu in der Lage. Bitte bleibe zurück.«
    »Geht es ihm gut?«
    »Er ist zu weit entfernt, als dass ich dies erkennen könnte«, antwortete ich. »Es ist alles sehr klug ausgedacht. Ihr werft das Geld hinab, und wenn ihr einen Weg von der Klippe nach unten gefunden habt, um zu Richard zu gelangen, befinden sie sich bereits auf ihrem Schiff nach Frankreich.«
    »Falls sie ihn überhaupt zurücklassen«, meinte sie, indem sie eine meiner unzähligen Ängste in Worte fasste.
    »Das werden sie tun, ob sie es

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