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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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ich auch der festen Form, löste mich auf und schwebte dicht über dem Boden, indem ich mich um Summerhill und seine Männer herumbewegte, so greifbar wie ein Geist und ebenso still. Meine Sicht war eingeschränkt, aber immer noch besser als die ihre. Ich flog schnurstracks auf das Boot und Clarinda zu.
    Einiges hatte sich verändert. Sie saß nicht länger auf einem Felsen, wo sie leicht zu erreichen gewesen wäre, sondern befand sich in dem Boot, und sechs Männer standen um sie herum. Sie hielt Richard in ihren Armen. Mein Instinkt hatte Recht behalten. Sie hatte nicht die Absicht gehabt, ihn nach Erhalt des Geldes freizulassen. In mir gab es keine Überraschung mehr, was diese Frau betraf, nur Zorn, welcher mich vorwärts trug – gerade rechtzeitig, wie es schien.
    Ich hatte mich gerade erst auf den Weg gemacht, als Summerhill den Männern etwas zubrüllte, worauf sie sich dem Boot zuwandten und es ins Wasser zu schieben begannen. Ich vernahm Flüche über dessen Kälte und Mahnungen zur Eile, da »der Käpt'n kommt«. Ich raste auf sie zu.
    Und wurde aufgehalten.
    Es war nicht ganz so hart, als wenn ich in vollem Galopp vom Pferde gefallen wäre, da mein Körper nicht massiv genug war, um sich zu verletzen, aber der Schock war ebenso grausam.
    Das Meer. Das verdammte Meer.
    Ich hatte normalerweise schon große Schwierigkeiten, fließendes Wasser zu überqueren; in diesem beinahe nebelhaften Zustand wäre ich niemals dazu in der Lage. Die Einschränkungen meines Zustandes hielten mich davon ab, mich auch nur noch einen einzigen Zentimeter vorwärts zu bewegen.
    Ich hatte keine Zeit, über die Konsequenzen nachzudenken – ich nahm wieder Gestalt an und stürzte mich bis zur Taille in die Brandung. Verglichen hiermit war das Eintauchen in Edmonds frostigen Brunnen ein sommerliches Vergnügen gewesen. Diese Wintersee war so eisig, dass die Kälte auf meiner Haut brannte und sich wie Säure bis zu den Knochen durchzufressen schien. Ich hatte wohl aufgeschrien, denn zwei der Matrosen, welche das Boot so gewissenhaft ruderten, drehten sich suchend um.
    Nicht in der seelischen Verfassung, um höflich oder vorsichtig zu sein, fiel ich wie ein Sturm über sie her und stieß sie aus dem Weg. Sollten sie doch zum Teufel gehen. Meine Hände fanden das Dollbord, erfassten es mit festem Griff, und ich hievte mich nach oben und ins Boot, wo ich erst einmal ausgestreckt auf dem gerippten Boden dalag, während das Wasser aus meiner Kleidung strömte.
    Clarinda erhob sich ein wenig, aber das Boot schaukelte heftig, was sie zwang, sich wieder hinzusetzen. Ein ersticktes Kreischen drang aus ihrem Mund; ob nun aufgrund meines Anblickes oder der Gefahr, ins Wasser zu fallen, konnte ich nicht sagen. Sie gab ein einzigartiges Bild ab, als sie mich anstarrte, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Munde, als sie zurückzuweichen versuchte, während sie ihr kostbares Bündel fest umklammerte, als Richards dunkelhaariger Kopf aus dem trügerischen Schutz der Decke ragte, die sie um ihn geschlungen hatte. Seine Augen waren fest geschlossen. Schlief er, oder war er durch noch mehr Laudanum besinnungslos gemacht worden?
    Und dann war das schmale Boot voller Männer, welche fluchten und schrien; all ihr Ärger und Kampfgeist konzentrierten sich auf mich, den unerwarteten Eindringling. Aber ich konnte an nichts anderes denken als daran, zu Richard zu gelangen. Sie waren lediglich Hindernisse, die im Wege standen, lästig, aber zu überwinden. Und als ein Mann eine Pistole hob, sodass sie sich auf gleicher Höhe mit meinem Gesicht befand, trat ich mit einem Bein aus und sorgte dafür, dass er rückwärts ins Wasser fiel. Noch zwei weitere hatten sich ins Boot geschlichen, von denen der eine, mehr aus Versehen als absichtlich, gegen mich fiel, da das Boot mittlerweile sehr ungleichmäßig schaukelte. Sie gerieten sich auf dem engen Raum gegenseitig in die Quere, und ich machte mir dies zunutze, indem ich den Nächsten besinnungslos schlug und ihn dann gegen seinen Freund stieß.
    Als für einen Augenblick mein Weg frei war, rappelte ich mich hoch und drängte erneut vorwärts. Nun gab Clarinda einen voll ausgeprägten Schrei von sich. Ich hörte, wie Summerhill in der Ferne Befehle brüllte, in dem Versuch, Ordnung in das Chaos zu bringen, womit er tatsächlich Erfolg hatte. Ein Mann war noch übrig, welcher den Verstand und die Geschwindigkeit besaß, zu handeln; er bückte sich, hob eines der Ruder auf und wirbelte es mit großer

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