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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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du ein braver Junge.«
    Zögernd tapste er vor ihr her. Er schien mir so ein kleines Wesen zu sein, mit seinen winzigen Gliedern, dem übermäßig ernsten Gesichtsausdruck, dem dichten schwarzen Haar, der feinen blassen Haut, den riesigen blauen Augen und den rosigen Lippen. Er blieb dicht bei Nanny Howard und runzelte ein wenig die Stirn angesichts dieser gewaltigen Versammlung Erwachsener. Dennoch kam er herein.
    »Er ist dein lebendes Abbild«, sagte Oliver im Flüsterton.
    »Als Miniaturausgabe«, meinte Elizabeth im gleichen leisen Tonfall. »Oh, er ist wunderschön, Jonathan.«
    Als könne ich viel Lob für den Jungen beanspruchen. Alles, was ich getan hatte, war, seine Mutter mit dem nötigen Samen auszustatten, damit sie ihn empfangen konnte. Doch ich musste zugeben, dass trotz der hastigen und unüberlegten Umstände jener verbotenen Vereinigung das Ergebnis erstaunlich war.
    Mrs. Howard schob ihn vorwärts. »Richard, dies ist dein Vetter Oliver. Erinnerst du dich, wie man Leute begrüßt?«
    Mit vor Konzentration geschürzten Lippen nickte Richard und verbeugte sich tief, die Hand an der Taille seines Kinderröckchens. »Zu Ihren Diensten, Sir«, sagte er, wobei die Ernsthaftigkeit seines Benehmens einen reizvollen Kontrast zu seinem hellen Piepsstimmchen bildete.
    »Zu den Ihren, junger Herr«, erwiderte Oliver würdevoll.
    »Oliver ist nun das Oberhaupt der Familie, wusstest du das?«, fragte Mrs. Howard den Knaben.
    Was auch immer dies für Richard bedeuten mochte, er entschied, dass eine weitere Verbeugung angebracht sei, und so verneigte er sich gemäß den besten Manieren. Dieses Mal erwiderte Oliver die Verbeugung mit einem würdevollen Kopfnicken, aber er musste sich sehr anstrengen, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Mrs. Howard drehte den Knaben ein wenig herum, damit er seine zweite Besucherin ansehen konnte. »Und dies ist deine hübsche Kusine Elizabeth.«
    »Wie geht es dir, Vetter Richard?«, fragte Elizabeth. Sie zitterte regelrecht vor innerer Erregung. Ich hörte ihr Herz lauter als das sämtlicher anderen hämmern, als sie ihm die Hand reichte. Er machte eine tiefe Verbeugung darüber.
    »Sehr gut, vielen Dank.« In seinen Augen schimmerte ein Anflug von vorsichtigem Interesse. »Wie alt bist du?«
    »Ich bin vier, nächstes Jahr werde ich fünf. Wie alt sind Sie?« Dies brachte ihm eine Ermahnung von Mrs. Howard ein, dass dies keine anständige Frage für einen Herrn an eine Dame sei. Daraufhin erkundigte er sich, warum dies so sei.
    »Darüber werden wir später sprechen. Nun sollst du den Bruder von Miss Elizabeth begrüßen. Dies ist dein Vetter Jonathan, er kommt von weither, aus Amerika, um dich zu treffen.«
    An seine gesellschaftliche Pflicht erinnert, verbeugte sich Richard, und ich erwiderte die Verbeugung. Zweifellos wären unsere jeweiligen Tanzlehrer sehr zufrieden mit uns gewesen.
    »Was ist 'Merika?«, verlangte er zu wissen, wobei er mir direkt ins Gesicht blickte.
    »Das ist ein Land, das sehr weit weg liegt«, teilte ich ihm mit. »Ist es weiter weg als Lon'on?«
    »O ja. Sehr viel weiter. Auf der anderen Seite des Ozeans.«
    »Welcher Ozean? Ich kenn' sie alle, den 'Lantik, den Pazifik, den ind...«
    »Spiele dich nicht so auf, Richard«, sagte Mrs. Howard.
    Er gehorchte, schmollend wegen der Unterbrechung seiner Rezitation.
    »Du weißt gut Bescheid über Geographie, nicht wahr?«, fragte ich. Er nickte.
    »Kennst du auch schon die Buchstaben und Zahlen?« Ein weiteres Nicken.
    »Mr. Fonteyn nimmt es sehr genau damit, dass die Knaben bereits früh und regelmäßig unterrichtet werden.« Mrs. Howard hatte Edmond Fonteyn nicht als Richards Vater bezeichnet. Ich fragte mich, ob dies das Ergebnis einer bewussten Anstrengung war.
    »Die Knaben? O ja. Richards älterer Bruder.« Ich erinnerte mich daran, dass Clarinda ihn erwähnt hatte, jedoch nicht an seinen Namen.
    »Er ist fort, im Internat, der liebe Junge. Und dieser hier wird in einigen wenigen, kurzen Jahren auch fort sein. Sie wachsen für meinen Geschmack viel zu schnell heran.«
    Ich stimmte ihr geistesabwesend zu. Dann bemerkte ich, dass ich Richard anstarrte und anschließend angestrengt versuchte, ihn nicht anzustarren.
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen und machte die unangenehme Entdeckung, dass mir nichts mehr einfiel, was ich zu ihm sagen konnte.
    Elizabeth kam mir zu Hilfe, indem sie sanft auf das Päckchen pochte, das ich auf dem Arme trug und vergessen hatte. Ich schenkte ihr einen dankbaren Blick

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