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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Tat, und für deine Mühe hast du meinen Dank. Du erspartest mir heute eine Unmenge an Qualen.«
    »Ich würde diesen Aspekt deines Zustandes ebenfalls gerne untersuchen«, warf Oliver ein. »Dahinter muss ein Sinn stecken.«
    »Vielleicht später«, entgegnete ich, in der Hoffnung, er würde meinen einmaligen Mangel an Eifer bemerken.
    Glücklicherweise tat er dies wirklich. »Ich verstehe. Es warten bessere Dinge auf dich, als von deinem Arzt stundenlang mit Fragen gequält zu werden. Also, vorwärts, lasst uns gehen, um dein Balg zu treffen.«
    »Er ist kein Balg«, widersprach ich.
    »Wie willst du das wissen? Warst du in diesem Alter kein Balg? Ich war es jedenfalls, wenn es mir gelang, ungestraft davonzukommen, und was für einen Spaß ich dabei hatte!« Mit strahlendem Blick legte er Elizabeths Hand auf seinen Arm und machte sich wieder auf den Weg durch die Halle, sodass ich zurückblieb und gezwungen war, mich zu beeilen, um sie einzuholen.
    Das Kinderzimmer sah nun recht verlassen aus. Die Kinderbetten und das Bettzeug waren zusammengefaltet und fortgebracht worden und alle Kinder, die in ihnen gelegen hatten, längst wieder zu Hause, abgesehen von einem einzigen. Nanny Howard, die winzige Frau, die für dieses höchst bedeutende Amt verantwortlich war, saß an einem stabilen Tisch, mit einer Näharbeit in ihrem Schoß, mit welcher sie im Lichte mehrerer Kerzen beschäftigt war. Sie blickte auf, als wir hereinkamen, und es gelang ihr, uns ohne ein einziges Wort mitzuteilen, dass wir sehr spät kamen und keine Entschuldigung für die Missetat akzeptiert werden würde.
    Dennoch hatte sie ein freundliches Gesicht. Sie war einst Olivers Kindermädchen gewesen, und seine Achtung sowie sein Respekt vor ihr waren sehr groß und tief. Sicherlich war sie seine einzige Quelle für Liebe und Sicherheit gewesen, als er unter dem kalten Blick und der kritischen Zunge seiner Mutter aufwuchs. Sein Gesichtsausdruck wurde weicher und wärmer, als er sie ansah. Stumm entschuldigte er sich bei Elizabeth und ging hinüber, um die Hand der anderen Frau zu ergreifen. Er beugte sich hinunter und küsste ihre Wange.
    »Hallo, Nanny. Ich war gestern Abend ein böser Junge, zumindest wurde mir das erzählt.«
    »Das waren Sie in der Tat. Heute Abend gibt es für Sie keine Schokolade.«
    Er senkte in gespielter Scham den Kopf. Daraufhin klopfte sie zweimal in einem gleichermaßen gespielten Schlag mit ihrer freien Hand auf sein Handgelenk. »Nun, alles ist vergeben. Stellen Sie sich gerade hin und erzählen Sie mir, was Sie heute getan haben.«
    »Oh, ich habe mich nur um die anfallenden Angelegenheiten gekümmert. Nach allem, was geschehen ist, gibt es davon eine ganze Menge – wie ein Ausbruch der Pocken.«
    Sie nickte. »Ich konnte Ihnen noch nicht sagen, wie Leid mir der Tod Ihrer Mutter tut.«
    Seine Kieferknochen mahlten. Ihr Mitgefühl für ihn war ehrlich gemeint, was es ihm vermutlich noch schwerer machte, es zu akzeptieren. Dennoch tat er dies und murmelte ein Dankeschön.
    »Sind Sie ebenfalls hier, um Richard zu sehen?«, fragte sie ihn, wobei ihr Blick zu Elizabeth und mir herüberglitt.
    »Das will ich wohl meinen. Es wird höchste Zeit dafür, nicht wahr?«
    »Allerhöchste Zeit. Ich wollte ihn soeben zu Bett bringen. Er wird übellaunig, wenn er zu lange aufbleibt.«
    »Oh, ich meinte – oh, es spielt keine Rolle. Bringe ihn her, damit wir ihn uns ansehen können.«
    Sie stand auf und rauschte in einen angrenzenden Raum.
    Hätte mein Herz noch zu schlagen vermocht, wäre nun die richtige Zeit gewesen, diese Pflicht wieder aufzunehmen; vielleicht hätte sich meine Brust dann nicht so entsetzlich eng angefühlt. Ein großer Klumpen versuchte aufzusteigen und sich in meinem Halse niederzulassen, und ich bemerkte, wie ich wiederholt schwer schluckte, in dem zwecklosen Versuch, ihn herunterzuwürgen.
    Elizabeth ließ ihre Hand in die meine gleiten. »Es ist alles in Ordnung. Er ist nur ein kleiner Junge.«
    »Ich weiß, aber –«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie und drückte meine Finger.
    Ein weiteres erfolgloses Schlucken. Was würde er über mich denken? Würde er überhaupt etwas denken? Würde er mich mögen? Wie würde er mich nennen?
    Nanny Howard lieferte mir zumindest auf die letzte der zahlreichen von Panik inspirierten Fragen, die auf mein überaktives Gehirn einströmten, eine Antwort. Sie trieb ihren Schützling vor sich her in den Raum und sagte: »Komme mit mir und triff deine Verwandten, dann bist

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