Der tausendfältige Gedanke
Hexenformel auszusprechen versuchte.
Ahnentafel – eine von den meisten frommen Inrithi gehütete Schriftrolle, auf der die Namen ihrer toten Vorfahren verzeichnet sind, die in ihrem Interesse tätig werden könnten. Da die Inrithi glauben, die auf Erden errungene Ehre und Anerkennung bedeute Macht im Leben nach dem Tod, sind sie sehr stolz auf berühmte Vorfahren und schämen sich bekannter Sünder.
Ainon – eine Ketyai-Nation im Osten des Gebiets der Drei Meere, die als einziger Staat von einem Orden regiert wird, von den Scharlachspitzen. Ainon wurde 3372 gegründet, nachdem Sarothesser I. General Maureita in der Schlacht von Charajat besiegt hatte, und war lange eine der bevölkerungsreichsten und mächtigsten Nationen im Gebiet der Drei Meere. Was auf der Secharib-Ebene sowie an den Ufern des Sayut und in dessen Delta geerntet wird, reicht nicht allein, um vielen Adligen (die für ihren Wohlstand und dafür bekannt sind, vom Jnan geradezu besessen zu sein) ein bequemes Leben zu ermöglichen, sondern wird darüber hinaus ausgeführt. Schiffe der Ainoni ankern in praktisch jedem Hafen des Gebiets der Drei Meere. In den Ordenskriegen (3796-3818) konnten die Scharlachspitzen, deren Sitz sich in Carythusal – der Hauptstadt von Ainon – befindet, die Armee von König Horziah III. zerstören und die indirekte Kontrolle über die wichtigsten Einrichtungen der Nation übernehmen. Das nominelle Staatsoberhaupt – der Regierende König – ist an die Weisungen des Hochmeisters der Scharlachspitzen gebunden.
Ainonisch – die Sprache von Ainon, die sich aus dem Ham-Kheremischen entwickelt hat.
Ajencis (um 1896-2000) – der Begründer der syllogistischen Logik und Algebra, den viele für den größten Philosophen der Menschheit halten. Er wurde in Mehtsonc, der Hauptstadt des Kyraneischen Reichs, geboren und soll die Stadt nie verlassen haben, nicht einmal während der furchtbaren Seuchen des Jahres 1991, als sein fortgeschrittenes Alter seinen Tod fast gewiss erscheinen ließ (verschiedenen Überlieferungen zufolge hat Ajencis täglich gebadet, kein Wasser aus den Quellen der Stadt getrunken und behauptet, dies, seine Ablehnung des Alkohols und seine frugale Ernährung seien der Schlüssel seiner Gesundheit). Viele seiner früheren und gegenwärtigen Kommentatoren klagen, es gebe so viele Ajencisse, wie es Leser seiner Werke gebe. Obwohl das auf seine eher spekulativen Texte (wie die Theophysik oder die Erste Analyse des Menschengeschlechts) sicher zutrifft, besitzt sein Werk einen unübersehbaren skeptischen Kern, der durchgängig vorhanden ist und für den vor allem die Dritte Analyse des Menschengeschlechts als Beispiel dienen kann, die auch sein zynischster Text ist. Laut Ajencis machen die Menschen im Großen und Ganzen »ihre Schwächen, nicht die Vernunft oder die Welt, zum Hauptmaßstab dessen, was sie für wahr halten«. Tatsächlich hat Ajencis beobachtet, dass die meisten Menschen keinerlei Kriterien für ihre Überzeugungen besitzen. Da er ein sogenannter kritischer Philosoph ist, hätte man annehmen können, er werde schließlich das Schicksal anderer kritischer Philosophen teilen – das des Porsa zum Beispiel, der berühmten »Philosophenhure« aus Trysë, oder das des Kumhurat. Nur sein Ansehen und die Gesellschaftsstruktur des Kyraneischen Reichs bewahrten ihn vor den Launen des Mobs. Er soll ein solches Wunderkind gewesen sein, dass der König selbst ihn bemerkt und ihm im beispiellos jungen Alter von acht Jahren seine Protektion gewährt hat. Die Protektion war eine alte und sakrosankte Einrichtung in Kyraneas. Die Proteges durften selbst dem König alles sagen, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Ajencis lehrte, bis er im gesegneten Alter von einhundertdrei Jahren an einem Schlaganfall starb.
Ajokli – der Gott des Diebstahls und der Täuschung. Obwohl er in der Chronik des Stoßzahns zu den wichtigsten Göttern zählt, gilt ihm kein eigentlicher Kult. Seine Verehrer sind vielmehr durch ein informelles Netzwerk in den großen Städten des Gebiets der Drei Meere verbunden. Ajokli findet oft in den Nebenwerken verschiedener Kulte Erwähnung – mal als frecher Gefährte der Götter, mal als deren grausamer oder bösartiger Konkurrent. Im Mar’eddat ist er Gierras treuloser Gatte.
Ajowai – eine Festung in den nördlichen Hinayati-Bergen, die als Verwaltungssitz von Girgash dient.
Akal – die Währung von Kian.
Akkeägni – der Gott der Krankheit (auch als Gott der tausend Hände
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