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Der Tempel der Ewigkeit

Der Tempel der Ewigkeit

Titel: Der Tempel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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keine Fragen mehr nach dem alleinigen Gott, sondern richtete sein Sinnen und Trachten nur noch auf den reibungslosen Ablauf aller Arbeiten.
    Als ihm der Besuch des Königs angekündigt wurde, freute er sich. Hatten Unglückspropheten nicht den Tod Nefertaris und ihrer Tochter vorhergesagt? Deshalb hatte einige Tage lang angespannte Stimmung geherrscht. Um den Gerüchten entgegenzutreten, hatte Moses gewettet, es würde nicht mehr lange dauern, bis Ramses käme, um seine im Bau befindliche Stadt zu besichtigen.
    Er hatte recht behalten.
    Serramanna konnte die Arbeiter nicht daran hindern, ein Ehrenspalier für den königlichen Wagen zu bilden. Manche wollten ihn gar berühren, auf daß ein wenig von der Magie des Pharaos auf sie übergehe. Insgeheim verwünschte der Sarde diesen jungen Herrscher, der keinerlei Sicherheitsvorkehrungen beachtete und sich so leichtfertig dem Dolch eines Angreifers aussetzte.
    Ramses fuhr geradewegs zu dem Haus, das Moses vorübergehend bewohnte. Als der Pharao vom Wagen stieg, verneigte sich der Hebräer. Doch kaum waren sie eingetreten und den Blicken entzogen, da umarmten die beiden Freunde einander.
    «Wenn wir so weitermachen, hast du gute Aussichten, daß dein tollkühnes Vorhaben gelingt.»
    «Solltest du etwa schneller vorankommen, als du gedacht hast?» «Eindeutig.»
    «Heute möchte ich alles sehen.»
    «Du wirst nur angenehme Überraschungen erleben. Wie geht es Nefertari?»
    «Ihr geht es sehr gut, und unserer Tochter ebenfalls. Merit-Amun wird so schön werden wie ihre Mutter.»
    «Sind sie nicht knapp dem Tod entronnen?»
    «Ja, Setaou hat sie gerettet.»
    «Mit seinen Giften?»
    «Er ist mittlerweile auch überaus kundig im Umgang mit der Magie und hat den bösen Zauber gebrochen, der über meiner Gemahlin und meiner Tochter lastete.»
    Moses war bestürzt.
    «Wer hat das gewagt?»
    «Das wissen wir noch nicht.»
    «Wie niederträchtig muß jemand sein, der sich an einer Frau und ihrem Kind vergeht? Und völlig von Sinnen, wenn sein Anschlag der Gemahlin und Tochter des Pharaos gilt!»
    «Ich habe mich gefragt, ob dieser furchtbare Angriff nicht mit dem Bau von Pi-Ramses im Zusammenhang steht. Mit dieser neuen Hauptstadt erwecke ich bei vielen Würdenträgern Unzufriedenheit.»
    «Nein, das ist unmöglich… Dazu ist der Graben zwischen Unzufriedenheit und Verbrechen zu breit.»
    «Wie würdest du dich verhalten, wenn der Schuldige ein Hebräer wäre?»
    «Verbrecher ist Verbrecher, welchem Volk er auch angehören mag. Aber ich glaube, du befindest dich da auf der falschen Fährte.»
    «Falls dir irgend etwas zu Ohren kommt, verheimliche es mir nicht.»
    «Hast du etwa kein Vertrauen zu mir?»
    «Würden ich dann so mit dir reden?»
    «Kein Hebräer würde einen solchen Frevel begehen.»
    «Ich muß mich für mehrere Wochen auf eine Reise begeben, Moses. Ich vertraue dir meine Hauptstadt an.»
    «Wenn du zurückkehrst, wirst du sie nicht wiedererkennen. Aber bleibe nicht zu lange fort. Wir wollen doch die Einweihung nicht verschieben.»
     

VIERUNDVIERZIG
     
     
    IN DIESEN HEISSEN ersten Tagen des dritten Erntemonats feierte Ramses den Beginn des zweiten Jahres seiner Herrschaft. Ein Jahr war bereits verstrichen, seit Sethos Einzug ins Reich der Sterne gehalten hatte.
    Das Schiff des königlichen Paares legte am Gebel Silsileh an, dort, wo die beiden Ufer des Flusses nicht weit voneinander entfernt waren. Denn dort wohnte der Gott des Nils, und die Tradition gebot, daß der Pharao ihn aus dem Schlaf weckte, auf daß er das Wasser steigen lasse und zum Nährvater des Landes werde.
    Nachdem das Königspaar ihm Milch und Wem als Opfer dargebracht und die rituellen Gebete verrichtet hatte, betrat es eine in den Fels gehauene Kapelle. Hier war die Hitze erträglich.
    «Hat Pariamakhou mit dir gesprochen?» fragte Ramses seine Gemahlin.
    «Er hat mir eine neue Behandlung verordnet, um die letzten Spuren der Müdigkeit zu vertreiben.»
    «Darüber hinaus hat er nichts gesagt?»
    «Hat er mir die Wahrheit über den Zustand von Merit-Amun verschwiegen?»
    «Nein, sei ohne Sorge!»
    «Was hätte er mir sonst sagen sollen?»
    «Nun, Mut ist nicht gerade die größte Tugend dieses wackeren Heilkundigen.»
    «Welche Feigheit hat er sich zuschulden kommen lassen?»
    «Du hast die Niederkunft nur dank eines Wunders überlebt.»
    Nefertaris Antlitz verdüsterte sich.
    «Ich werde kein Kind mehr bekommen, nicht wahr? Und ich werde dir keine Söhne schenken.»
    «Kha und Merit-Amun sind

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