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Der Tempel der Ewigkeit

Der Tempel der Ewigkeit

Titel: Der Tempel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Frau von großer Erhabenheit und die Steine eines Tempels.»
    «Ein eher freudloses Dasein, würde ich meinen.»
    «Du hast verdient, daß ich dich mit Reichtum überhäufe, Setaou.»
    «Meine Schlangen, meine Skorpione und Lotos genügen mir.»
    «Ich gewähre dir für deine Forschungen unbegrenzte Mittel, und der Palast wird alles Gift, das du gewinnst, zum bestmöglichen Preis kaufen, um es an die Siechenhäuser zu verteilen.»
    «Ich will keine Sonderrechte.»
    «Das ist kein Sonderrecht, denn deine Erzeugnisse sind vortrefflich. Deshalb mußt du höher entlohnt und in deiner Arbeit weiter ermutigt werden.»
    «Wenn ich es wagen darf, dich um etwas zu bitten…»
    «Was immer es sei.»
    «Hast du noch von dem roten Wein aus dem Fayum, der aus dem Jahr drei der Herrschaft deines Vaters stammt?»
    «Gleich morgen lasse ich dir mehrere Krüge davon schicken.»
    «Die werden mich etliche Fläschchen Gift kosten.»
    «Gestatte mir, sie dir zu schenken.»
    «Geschenke mag ich nicht, vor allem nicht vom König.»
    «Ich bitte dich als Freund, diese Gabe anzunehmen. Wie hast du eigentlich dein Wissen erworben, das Merit-Amun gerettet hat?»
    «Die Schlangen haben mich fast alles gelehrt, den Rest verdanke ich Lotos. Die Kunst nubischer Zauberinnen findet nicht ihresgleichen. Das Amulett, das deine Tochter um den Hals trägt, wird ihr allerlei Unbill ersparen, allerdings muß seine Wirksamkeit jedes Jahr erneuert werden.»
    «Ich möchte dir und Lotos ein prächtiges Haus zur Verfügung stellen.»
    «Mitten in der Stadt? Du beliebst zu scherzen… Wie könnten wir da die Schlangen erforschen? Wir brauchen die Wüste, die Nacht und die Gefahr. Übrigens, was die Gefahr betrifft… Dieser Zauber, der deiner Tochter beinahe zum Verhängnis geworden wäre, ist recht ungewöhnlich.»
    «Erkläre dich deutlicher.»
    «Ich mußte zu den äußersten Mitteln greifen, denn sie war einer sehr ernsten Bedrohung ausgesetzt. In diesem Fluch steckte etwas Fremdländisches, vielleicht etwas Syrisches, Libysches oder Hebräisches. Hätte ich nicht drei Talismane aus magischem Elfenbein benutzt, wäre es mir nicht gelungen, die unheilvolle Aura zu zerstören. Ganz zu schweigen von der heimtückischen Verwünschung, ein Neugeborenes Hungers sterben zu lassen… eine, wie ich meine, ganz besonders verwerfliche Absicht.»
    «Glaubst du, es war ein Magier aus dem Palast?»
    «Das würde mich wundern. Dein Feind ist mit den Mächten des Bösen überaus vertraut.»
    «Er wird es wieder versuchen…»
    «Dessen kannst du dir sicher sein.»
    «Wie soll ich ihn nur entlarven und unschädlich machen?»
    «Da habe ich nicht die leiseste Ahnung. Ein so mächtiger Dämon weiß sich vollendet zu verstellen. Vielleicht bist du ihm bereits begegnet, hast ihn sogar liebenswürdig und harmlos gefunden. Aber vielleicht verkriecht er sich auch in einer unzugänglichen Grotte.»
    «Wie kann ich Nefertari und Merit-Amun vor ihm schützen?»
    «Indem du Mittel anwendest, die ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt haben: Amulette und Rituale, die heilbringende Mächte wecken.»
    «Und wenn sie nicht ausreichen?»
    «Du mußt Kräfte entfalten, die stärker sind als seine Schwarze Magie.»
    «Also einen Hort schaffen, der diese Kräfte hervorbringt.»
    Der Tempel für die Ewigkeit… Pi-Ramses wuchs.
    Es war noch keine richtige Stadt, doch die verschiedenen Verwaltungsgebäude und Wohnhäuser nahmen Gestalt an, überragt vom gewaltigen Palast, dessen steinerne Grundmauern denen von Theben und Memphis in nichts nachstanden. Der Eifer, den alle an den Tag legten, hielt an. Moses schien unermüdlich und erfüllte seine Aufgaben in vorbildlicher Weise. Angesichts der Früchte ihrer Anstrengungen wünschten die Erbauer der neuen Hauptstadt - von den Aufsehern bis hin zu den Handlangern - schon den Tag herbei, an dem sie das vollendete Werk würden betrachten können, und so mancher trug sich mit dem Gedanken, in der mit eigenen Händen errichteten Stadt ansässig zu werden.
    Zwei Anführer hebräischer Sippen, die Moses den Erfolg neideten, hatten versuche, ihm seine Macht streitig zu machen. Doch die Gemeinschaft der Ziegelmacher ließ es nicht einmal dazu kommen, daß er sich hätte zur Wehr setzen müssen, denn sie bestanden darauf, ihn an ihrer Spitze zu behalten. Seit diesem Zwischenfall galt Moses zunehmend als ungekrönter König eines Volkes ohne Land. Der Bau dieser Hauptstadt kostete ihn so viel Kraft, daß seine innere Unruhe dabei verflog. Er stellte sich

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