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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Nadine.«
    Richard seufzte. »Genau das denke ich auch. Ständig bitte ich die Menschen, mich nicht danach zu beurteilen, was mein Vater war, und nun muß ich feststellen, daß ich dasselbe bei Drefan tue. Ich würde ihm wirklich gern vertrauen. Bitte, Ihr beide, solltet Ihr irgendeinen Grund zur Sorge haben, dann kommt ohne Zögern zu mir und erzählt ihn mir.«
    »Na ja«, sagte Cara, »ich mag seine Hände nicht.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Er hat Hände wie Darken Rahl. Ich habe gesehen, wie er damit bereits Frauen betätschelt, die um ihn herumscharwenzeln. Das hat Darken Rahl auch getan.«
    Richard warf die Hände in die Höhe. »Wann hatte er denn dafür Zeit? Er war den größten Teil des Tages mit mir zusammen.«
    »Er nahm sich die Zeit, als Ihr Euch mit Soldaten unterhieltet und als Ihr unterwegs wart, um nach den Männern bei Nadine zu sehen. Lange hat er nicht dafür gebraucht. Die Frauen kamen zu ihm. Ich habe noch nie so viele Frauen gesehen, die einem Mann schöne Augen machen. Ihr müßt zugeben, er ist recht ansehnlich.«
    Richard wußte nicht, was so besonders toll an seinem Aussehen war. »Waren Frauen dabei, die es nicht freiwillig über sich ergehen ließen?«
    Sie zögerte lange mit der Antwort. »Nein, Lord Rahl.«
    »Nun, ich habe auch schon andere Männer gesehen, die sich so aufgeführt haben. Ein paar Freunde von mir waren auch darunter. Sie mögen Frauen, und Frauen mögen sie. Solange die Frauen es freiwillig tun, wüßte ich nicht, was mich das angeht. Andere Dinge bereiten mir mehr Sorgen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Wenn ich das nur wüßte.«
    »Solltet Ihr herausfinden, daß er ganz unschuldig hier ist und nichts als helfen will, wie er behauptet, dann könnt Ihr stolz auf ihn sein, Lord Rahl. Euer Bruder ist ein bedeutender Mann.«
    »Ist er das? Wie bedeutend ist er?«
    »Euer Bruder ist der Führer seiner Sekte von Heilern.«
    »Tatsächlich? Davon hat er nichts erwähnt.«
    »Er wollte sich zweifellos nicht damit rühmen. Bescheidenheit gegenüber Lord Rahl ist bei den D’Haranern ganz normal und einer der Grundsätze dieser alter Sekte von Heilern.«
    »Kann sein. Er ist also der Anführer dieser Heiler?«
    »Ja«, sagte Cara. »Er ist der Hohepriester der Raug’Moss.«
    »Der was?« fragte Richard leise. »Wie habt Ihr sie genannt?«
    »Die Raug’Moss, Lord Rahl.«
    »Wo steckt Berdine?«
    »Vermutlich in ihrem Bett.«
    Richard lief los und rief ihnen unterwegs Befehle zu. »Cara, Ihr stellt für die Nacht Posten um Kahlans Gemächer auf. Raina, Ihr geht und weckt Berdine und bittet sie, in mein Arbeitszimmer zu kommen.«
    »Jetzt, Lord Rahl?« wollte Raina wissen. »So spät noch?«
    »Ja. Bitte.«
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte Richard hinauf in sein Arbeitszimmer, wo er das Tagebuch, Kolos Tagebuch, geschrieben auf Hoch-D’Haran, aufbewahrte.
    Auf Hoch-D’Haran bedeutete Raug’Moss ›Göttlicher Wind‹.
    Die beiden Warnungen, die Shota Nadine für Richard mitgegeben hatte, ›der Wind jagt ihn‹ und die Worte aus der Prophezeiung unten in der Grube, ›er muß das Mittel im Wind suchen‹, gingen ihm immer wieder durch den Kopf.

19. Kapitel
    »Diesmal«, warnte Ann, »überläßt du das Reden besser mir. Verstanden?«
    Ihre Brauen zogen sich so dicht zusammen, daß Zedd glaubte, sie würden sich berühren. Sie beugte sich weit vor, und er konnte noch den Geruch von Wurst in ihrem Atem riechen. Mit dem Fingernagel tippte sie an seinen Halsring – eine zusätzliche Warnung, wenn auch eine ohne Worte.
    Zedd setzte eine Unschuldsmiene auf. »Wenn es dir Freude macht, bitte, aber meine Geschichten haben stets dein Wohlergehen und unser gemeinsames Ziel zum Zweck.«
    »Oh, gewiß. Und dein gescheiter Witz ist auch stets ein Genuß.«
    Zedd fand ihr aufgesetztes Lächeln etwas übertrieben, das ironische Lob hätte vollauf genügt. In diesen Dingen gab es gewisse Verhaltensweisen, die die Höflichkeit gebot. Diese Frau mußte wirklich noch lernen, wo die Grenze lag.
    Zedd richtete den Blick wieder auf das, was jenseits von ihr lag, auf das anstehende Problem. Er ließ ein kritisches Auge über die schwach beleuchtete Tür des Gasthauses wandern. Es stand auf der anderen Straßenseite am Ende eines schmalen Plankenwegs. Über der Gasse zwischen zwei Lagerhäusern hing ein kleines Schild: »Gasthaus zum Hofnarren«.
    Zedd kannte den Namen der großen Stadt nicht, die sie im Dunkeln erreicht hatten, trotzdem wußte er, daß er sie lieber links liegengelassen

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