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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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warum du ihn angelogen hast.«
    Kahlan runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Bei den Kopfschmerzen. Ich konnte sehen, daß sie nicht verschwunden waren. Wieso hast du ihm erzählt, sie seien weg?«
    Kahlan legte ihm die Hand an die Wange.
    »Ich wünsche dir wirklich einen Bruder, auf den du stolz sein kannst, Richard, aber ich will, daß auch alles mit rechten Dingen zugeht. Wahrscheinlich hat mich deine Bemerkung über Zufälle stutzig werden lassen, das ist alles.«
    »Sonst noch was, außer meiner Bemerkung über Zufälle?«
    »Nein. Ich hoffe, er kann deinem Herzen ein wenig Bruderliebe bringen. Ich bete dafür, daß es nicht mehr als ein kleiner Zufall ist.«
    »Ich auch.«
    Sie drückte ihn liebevoll. »Ich weiß, die weiblichen Dienstboten sind ganz aus dem Häuschen wegen ihm. Vermutlich wird er bald die ersten Herzen brechen, nach all den schwärmerischen Blicken, die ich gesehen habe.
    Ich verspreche dir, Bescheid zu sagen, wenn er mir einen Grund zu der Annahme gibt, daß etwas nicht stimmt.«
    »Danke.«
    Er hatte bei ihrer Bemerkung über die Frauen, die Drefan ausnahmslos mochten, nicht gelächelt. Richard hatte nie Eifersucht gezeigt, dazu hatte er keinen Grund, auch wenn sie kein Konfessor gewesen wäre. Trotzdem, da war diese schmerzliche Geschichte mit Michael, die, das wurde ihr jetzt klar, Vernunft vielleicht weniger wichtig machte. Sie wünschte sich, sie hätte nicht davon angefangen.
    Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar, hielt ihren Kopf mit beiden Händen und küßte sie. Sie wich zurück.
    »Warum hast du Nadine heute nachmittag mitgenommen?«
    »Wen?«
    Er beugte sich wieder über sie. Sie wich zurück.
    »Nadine. Hast du sie etwa schon vergessen? Die Frau in dem engen Kleid.«
    »Ach, diese Nadine.«
    Sie piekste ihm in die Rippen. »Dir ist das Kleid also auch aufgefallen?« Er runzelte die Stirn. »Fandest du, daß heute etwas daran anders war?« »O ja, da war etwas anders. Warum hast du sie mitgenommen?«
    »Weil sie eine Heilerin ist. Sie ist kein schlechter Mensch – sie hat ihre guten Seiten. Ich dachte, wo sie ohnehin hier ist, könnte sie sich wenigstens nützlich machen. Vielleicht fühlt sie sich dann auch ein bißchen besser. Ich habe sie überwachen lassen, ob die Männer den Löscheichentee auch richtig aufgesetzt hatten und ob er stark genug war. Sie schien froh zu sein, helfen zu können.«
    Kahlan mußte an Nadines Lächeln denken, als Richard sie gebeten hatte, ihn zu begleiten. Froh gewesen war sie schon, das stimmte, aber nicht nur, weil sie helfen konnte. Das Lächeln hatte Richard gegolten. Wie auch das Kleid.
    »So«, neckte Richard, »genau wie all die anderen Frauen denkst du also auch, Drefan sehe gut aus?«
    Sie fand seine Hose zu eng. Abermals zog sie Richard an sich und küßte ihn, in der Hoffnung, er würde nicht bemerken, daß sie rot wurde, und dafür den falschen Grund annehmen.
    »Wer?« hauchte sie verträumt.
    »Drefan. Hast du ihn schon vergessen? Der Mann in der engen Hose?«
    »Tut mir leid, ich kann mich nicht an ihn erinnern«, sagte sie und gab ihm einen Kuß auf den Hals, und beinahe stimmte es sogar. Sie sehnte sich nach Richard und nach sonst gar nichts.
    In ihren Gedanken war kein Platz für Drefan. Sie dachte an fast nichts anderes als an die Zeit, die sie mit Richard an jenem seltsamen Ort zwischen den Welten verbracht hatte, wo sie wie nie zuvor oder danach zusammengewesen waren – wirklich zusammen. So wollte sie ihn wieder haben. Und zwar jetzt.
    An seinen Händen, die ihren Rücken hinabglitten, und an der fordernden Art, wie er sie auf den Hals küßte, erkannte sie, daß er das gleiche wollte, und ebenso sehr.
    Aber sie wußte auch, daß Richard auf keinen Fall den Eindruck erwecken wollte, er sei so wie sein Vater. Niemand sollte glauben, sie sei für ihn dasselbe, als das Darken Rahl die Frauen betrachtet hatte: ein vergnügliches Abenteuer für den Herrscher D’Haras. Deshalb ließ er sich auch so mühelos von ihren Zofen in die Schranken weisen. Trotz seiner verzweifelten Einwände setzte er sich nie über sie hinweg, wenn sie ihn verscheuchten.
    Auch die drei Mord-Sith schienen Kahlan davor bewahren zu wollen, als etwas Geringeres zu erscheinen denn die wahre Verlobte des Herrschers von D’Hara. Wann immer Richard mit dem Gedanken spielte, nachts ihr Zimmer aufzusuchen, und sei es nur, um zu reden, waren stets entweder Cara, Berdine oder Raina zur Stelle und stellten ein paar spitze Fragen, mit denen sie ein Treffen

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