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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihrem Mund ziehen konnte. Sein Herz schlug wie ein Hammer, als er auf ihr gedämpftes Winseln lauschte. Er konnte ihre Worte hinter dem Knebel nicht verstehen, aber sie steigerten seine Erregung, denn er spürte, welche Schmerzen darin zum Ausdruck kamen.
    Ein Sturm der Empfindungen toste durch seinen Verstand. Wenigstens schwiegen die Stimmen noch, und er konnte sich ganz seiner Lust hingeben. Er war nicht sicher, was diese Stimmen waren, dennoch war er gewiß, sie nur wegen seiner einzigartigen Geisteskraft hören zu können. Seine unvergleichliche Wahrnehmung war es, die es ihm ermöglichte, so unendlich schwache Nachrichten aus dem Äther aufzufangen, und weil er auf die Einzelheiten achtete.
    Tränen liefen ihr übers Gesicht. Ihre perfekt gezupften Brauen zogen sich zusammen, gingen in der Mitte hoch und zerfurchten die Haut auf ihrer Stirn zu säuberlichen Falten. Er zählte sie, denn es war etwas Besonderes.
    Mit aufgerissenen, angsterfüllten himmelblauen Augen beobachtete sie, wie er seine Kleider auszog und sie zur Seite legte. Es wäre nicht gut, wenn sie sich mit Blut vollsaugen würden.
    Das Messer lag jetzt fest in seiner Hand. Er stand über ihr, nackt und erigiert, um ihr zu zeigen, welche guten Dienste sie ihm bislang leistete.
    Und dann begann er.

25. Kapitel
    Kahlan, gefolgt von Cara, erreichte die Tür des kleinen Zimmers, das Richard als Arbeitszimmer benutzte, im selben Augenblick wie eine junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren, die ein kleines Silbertablett mit heißem Tee trug. Raina, die zusammen mit Ulic und Egan neben der Tür Wache stand, gähnte.
    »Hat Richard nach Tee verlangt, Sarah?«
    Die junge Frau machte einen Hofknicks, so gut dies mit dem Tablett in der Hand möglich war. »Ja, Mutter Konfessor.«
    Kahlan nahm der jungen Frau das Tablett aus der Hand. »Schon gut, Sarah. Ich gehe hinein – ich werde es ihm bringen.«
    Sarah errötete und versuchte, sich an das Tablett zu klammern. »Aber Mutter Konfessor, das solltet Ihr nicht tun müssen.«
    »Red kein dummes Zeug. Ich bin durchaus in der Lage, ein Tablett zehn Schritte weit zu tragen.«
    Kahlan trat einen Schritt zurück und bekam das Tablett dadurch vollends in die Hand. Sarah wußte nicht, was sie mit ihren Händen anstellen sollte, also verbeugte sie sich.
    »Ja, Mutter Konfessor«, sagte sie, bevor sie ging. Anstatt sich darüber zu freuen, daß man ihr half, zog sie ein Gesicht, als sei sie gerade überfallen und ausgeraubt worden. Sarah versah ihren Dienst wie die meisten Dienstboten im Palast äußerst gewissenhaft.
    »Ist er schon lange auf?« fragte Kahlan, an Raina gerichtet.
    Raina bedachte sie mit einem mißmutigen Blick. »Ja. Schon die ganze Nacht. Ich habe ihm schließlich einige Wachen hiergelassen und bin zu Bett gegangen. Außerdem hatte er Berdine die ganze Nacht über oben bei sich.«
    Was zweifellos der Grund für ihren mißmutigen Blick war.
    »Es war sicher wichtig, aber ich werde sehen, ob ich ihn nicht dazu bringen kann, nachts eine Pause einzulegen, damit er ein wenig Schlaf bekommt – oder wenigstens Berdine.«
    »Das wäre mir sehr lieb«, brummte Cara. »Raina wird unausstehlich, wenn Berdine nicht ins Bett kommt.«
    »Berdine braucht ihren Schlaf«, rechtfertigte sich Raina.
    »Bestimmt war es wichtig, Raina, dennoch habt Ihr recht. Wer nicht genug schläft, nützt nicht viel. Ich werde ihn daran erinnern – manchmal verliert er sich in seiner Arbeit und vergißt darüber ganz die Bedürfnisse anderer.«
    Rainas dunkle Augen hellten auf. »Danke, Mutter Konfessor.«
    Kahlan balancierte das Tablett auf einer Hand und öffnete die Tür. Cara bezog neben Raina Posten, linste Kahlan hinterher, um sich zu vergewissern, daß sie mit dem Tablett zurechtkam, und schloß dann die Tür.
    Richard stand mit dem Rücken zu ihr und starrte aus dem Fenster. Dem heruntergebrannten Feuer im Kamin gelang es kaum, die Kälte aus dem Zimmer zu vertreiben.
    Kahlan schmunzelte in sich hinein. Sie würde seine Prahlerei Lügen strafen. Sie kam nicht einmal mehr dazu, das Tablett auf dem Tisch abzusetzen, die Tasse mit einem leisen Klingeln gegen die Kanne schlagen zu lassen und damit seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, damit er sie für das Dienstmädchen hielt, als Richard bereits, ohne sich umzudrehen, zu sprechen begann.
    »Kahlan. Wie schön. Ich bin froh, daß du gekommen bist.«
    Stirnrunzelnd setzte sie das Tablett ab.
    »Du stehst mit dem Rücken zur Tür. Woher wußtest du, daß ich es bin?«
    Richard

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