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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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drehte sich um und machte ein verwirrtes Gesicht. »Warum sollte ich denken, daß es die Frau mit dem Tee ist, wo du es bist, die ihn hereinbringt?« Die Frage schien ihn zu verwirren.
    »Ich schwöre es, Richard, manchmal bereitest du mir eine Gänsehaut.«
    Er hob ihr Kinn mit einem Finger an und gab ihr einen Kuß. »Ich freue mich, dich zu sehen. Es war einsam ohne dich.«
    »Hast du gut geschlafen?«
    »Geschlafen? Ich … wahrscheinlich nicht. Wenigstens scheinen die Tumulte sich gelegt zu haben. Ich weiß nicht, was wir getan hätten, wenn der Mond ein weiteres Mal rot aufgegangen wäre. Wie können Menschen wegen einer solchen Geschichte einfach außer Rand und Band geraten.«
    »Du mußt zugeben, es war eigenartig und … beängstigend.«
    »Tu’ ich ja, nur deswegen will ich doch nicht schreiend durch die Straßen rennen, Fenster einschlagen und Feuer legen.«
    »Vermutlich, weil du Lord Rahl bist und ein wenig besonnener.«
    »Und ich habe ein Gefühl für Ordnung. Ich lasse nicht zu, daß Leute solche Verwüstungen anrichten, ganz zu schweigen davon, daß sie unschuldige Menschen verletzen. Beim nächsten Mal werde ich die Tumulte sofort von den Soldaten niederschlagen lassen und nicht auf die Vernunft der Menschen setzen. Ich habe mich um wichtigere Dinge zu kümmern als um diesen kindischen Aberglauben.«
    Er stand kurz davor, aus der Haut zu fahren, wie Kahlan an seinem kaum beherrschten Ton erkennen konnte.
    Seine Augen tränten. Sie wußte, wenn jemand nicht genug Schlaf bekam, dann löste sich sein Abstand zu den Dingen schnell auf. Eine Nacht, das mochte vielleicht noch angehen, doch drei in Folge, das war eindeutig zu viel. Hoffentlich trübte dies sein Urteilsvermögen nicht.
    »Wichtigere Dinge. Du meinst deine Arbeit mit Berdine?«
    Er nickte. Kahlan schenkte ihm Tee ein und reichte ihn ihm. Er starrte einen Augenblick die Tasse an, bevor er sie entgegennahm.
    »Du mußt der armen Frau mehr Schlaf gönnen, Richard. Sie wird dir nicht helfen können, wenn sie vollkommen übermüdet ist.«
    Er nahm einen kleinen Schluck. »Ich weiß.« Daraufhin drehte er sich zum Fenster und gähnte. »Ich mußte sie auf mein Zimmer schicken, um ein Nickerchen zu halten. Sie fing an, Fehler zu machen.«
    »Du mußt ebenfalls ein wenig schlafen, Richard.«
    Er blickte aus dem Fenster zu den mächtigen Steinmauern der Burg der Zauberer am Hang des Bergmassivs. »Ich bin möglicherweise dahintergekommen, was der rote Mond bedeutet.«
    Der düstere Unterton in seiner Stimme ließ sie zögern.
    »Und was bedeutet er?« fragte sie schließlich.
    Er drehte sich zum Tisch und stellte die Tasse ab. »Ich ließ Berdine nach Stellen suchen, wo Kolo das Wort moss verwendet oder von einem roten Mond spricht, in der Hoffnung, dadurch vielleicht einen Hinweis zu entdecken.«
    Er klappte das auf dem Tisch liegende Tagebuch auf. Oben in der Burg der Zauberer hatte er es gefunden, zusammen mit dem Mann, der es verfaßt hatte. Kolo hatte die Sliph bewacht, jenes seltsame Geschöpf, das Menschen über große Entfernungen transportieren konnte, als die Türme, die die Alte von der Neuen Welt trennten, vollendet wurden. Während die Türme aktiviert wurden, hatte man Kolo eingemauert, und dort, bei der Sliph, war er auch gestorben.
    Das Tagebuch hatte sich bereits als unbezahlbare Quelle des Wissens erwiesen, war jedoch auf Hoch-D’Haran geschrieben, was das Verständnis verkomplizierte. Berdine sprach etwas Hoch-D’Haran, allerdings keine so alte Form. Sie hatten ein anderes Buch zu Hilfe nehmen müssen, das in einer ähnlich alten Form des Hoch-D’Haran verfaßt war. Richards Kindheitserinnerungen an die Übersetzung dieses Buches halfen Berdine, die Wörter zu verstehen, die sie dann als Querverweise verwendeten, um die Übertragung des Tagebuches voranzutreiben.
    Nach und nach lernte Richard eine ganze Menge sowohl von der volkstümlichen Variante des Hoch-D’Haran als auch von seiner sehr viel älteren Geheimsprachenversion, trotzdem kamen sie enttäuschend langsam voran.
    Nachdem Richard Kahlan nach Aydindril zurückgebracht hatte, erklärte er ihr, wie er sie nur mit Hilfe des Buches hatte retten können. Er hatte erzählt, daß er manchmal scheinbar problemlos darin lesen könne, er und Berdine dagegen an anderen Stellen festsäßen. Manchmal könne er eine Seite in wenigen Stunden entschlüsseln, und dann wieder benötigten sie Tage, um einen einzigen Satz zu übertragen.
    » Moss ? Du sagtest, du hättest sie das Wort

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