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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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günstigen Entschluß der Sterne mit Freude entgegen.«
    Er entfernte sich einen Schritt, drehte sich aber noch einmal um. »Übrigens, wißt Ihr vielleicht einen Platz, wo ich solange wohnen könnte? Unser Palast wurde während Eures Kampfes mit dem Lebensborn niedergebrannt. Wegen der Zerstörungen in Aydindril ist es nicht einfach, eine Unterkunft zu finden.«
    Sie wußte, worauf er hinauswollte – er wollte in der Nähe sein, damit er sehen konnte, ob die Sterne einen Schlag gegen die d’Haranische Führung führten. Der Mann hatte eine zu hohe Meinung von sich und hielt sich für klüger, als er war.
    Kahlan lächelte. »Aber ja, ich weiß etwas. Ihr werdet gleich hier bleiben, wo wir ein Auge auf Euch halten können, bis die zwei Wochen vorüber sind.«
    Er knöpfte seinen blauen Rock zu. »Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft, Mutter Konfessor.«
    »Noch etwas, Tristan. Solltet Ihr, solange Ihr Gast unter meinem Dach seid, eine der Frauen, die hier leben und arbeiten, auch nur mit einem Finger berühren, werde ich dafür sorgen, daß man Euch etwas ganz Bestimmtes abschneidet.«
    Er lachte amüsiert. »Ich wußte gar nicht, daß Ihr dem Gerede über mich Glauben schenkt, Mutter Konfessor. Leider muß ich oft auf käufliche Reize zurückgreifen, wenn ich Gesellschaft will. Es schmeichelt mir jedoch, daß Ihr mich für so begabt im Gewinnen von jungen Damen haltet. Sollte ich Eure Regeln brechen, erwarte ich, daß man mich vor Gericht stellt und mich zu einer Strafe Eurer Wahl verurteilt.«
    Vor Gericht.
    Richard hatte erzählt, die Menschen, die der Tempel der Winde fortgeschickt hatte, seien vor Gericht gestellt worden. In der Burg der Zauberer existierten Aufzeichnungen sämtlicher dort abgehaltener Gerichtsverhandlungen. Sie hatte nie eines dieser Bücher gelesen, aber man hatte ihr davon berichtet. Vielleicht ließe sich anhand der Aufzeichnungen über die Gerichtsverhandlungen feststellen, was mit dem Tempel der Winde geschehen war.
    Als Kahlan Tristan Bashkar hinter einem Wachenpaar verschwinden sah, mußte sie an Richard denken und fragte sich, was er wohl herausbekommen würde. Ob er abermals einen Bruder verlieren würde?
    Kahlan kannte die meisten Frauen, die im Palast der Konfessoren arbeiteten. Sie respektierten Richard als einen ehrenvollen Mann. Die Vorstellung, daß sie einen Mann anbeteten, der sie dadurch zu gewinnen hoffte, indem er ihr Vertrauen in Richard ausnutzte, behagte ihr ganz und gar nicht.
    Der Gedanke an Richard versetzte ihr einen schmerzlichen Stich. Er hoffte, Drefan würde sich als ein Bruder erweisen, auf den er stolz sein konnte. Hoffentlich wurde Drefan nicht zum Problem. Sie mußte daran denken, wie er Cara begrabscht hatte.
    Kahlan wandte sich an die Mord-Sith. »Drei weitere Länder, die auf unserer Seite stehen, eines verloren und eines, das sich noch entscheiden muß.«
    Cara lächelte verschwörerisch. »Eine Schwester des Strafers muß imstande sein, Angst in die Herzen der Menschen einzupflanzen. Der Strafer steht Euch gut, Mutter Konfessor. Ich meinte zu hören, wie einigen von ihnen auf dem Weg hierher die Knie geschlottert haben.«

27. Kapitel
    Unter dem Gerassel und Geklirre von Waffen und Rüstungen marschierten die nachfolgenden Soldaten die steile, gepflasterte Straße hinauf. Schmale Häuser von meist drei oder vier Stockwerken standen Seite an Seite, ihre oberen Stockwerke ragten über die unteren, so daß die obersten fast den Himmel verdeckten. Es war ein düsterer Teil der Stadt.
    Überall hatten sich Soldaten jubelnd bei Richard bedankt, als er vorüberkam, und hatten ihm gute Gesundheit und ein langes Leben gewünscht. So mancher hatte ihn zu einem Getränk einladen wollen. Einige waren vor ihm hergelaufen und hatten die Preisung gesprochen: »Herrscher Rahl, führe uns. Herrscher Rahl, beschütze uns. In deinem Licht gedeihen wir. In deiner Gnade finden wir Schutz. Deine Weisheit erfüllt uns mit Demut. Wir leben nur, um zu dienen. Unser Leben gehört dir.«
    Sie hatten ihn als großen Zauberer bejubelt, weil er sie beschützt und sie von ihrer Krankheit geheilt hatte. Richard war ihr Beifall mehr als unangenehm. Er hatte sie schließlich lediglich angewiesen, allgemein bekannte Heilmittel gegen Darmbeschwerden zu nehmen. Magie hatte er nicht eingesetzt.
    Wiederholt hatte er zu erklären versucht, daß es sich nicht um Magie gehandelt habe, daß die Dinge, die sie gegessen und getrunken hatten, sie gesund gemacht hatten. Die Soldaten wollten nichts

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