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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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den Mann aus dem Ratssaal hinausbegleiten. Was mit dem Volk von Mardovia geschehen würde, wenn die Imperiale Ordnung zuerst angriff, wußte sie. Und auch, daß Richard nicht das Leben von Verbündeten aufs Spiel setzen konnte, nur um Renwold zu dessen eigener Sicherheit einzunehmen. Das Land lag zu weit abseits. Sie würde ihm davon abraten, wie auch jeder seiner Generäle.
    Mardovia war verloren, und seine Neutralität würde die Imperiale Ordnung anlocken, wie der Geruch von Blut die Wölfe.
    Sie war durch die Tore in den mächtigen Mauern von Renwold gegangen. Die Mauern waren beeindruckend. Unbezwingbar waren sie nicht. Die Imperiale Ordnung verfügte über viele Zauberer wie Marlin. Dem Zaubererfeuer würden die Mauern nicht standhalten, trotz der Menschen mit magischen Fähigkeiten, die Renwold verteidigten.
    Kahlan versuchte, das Schicksal Mardovias aus ihren Gedanken zu verbannen, und bat die beiden Mitglieder der königlichen Familie von Grennidon vorzutreten.
    »Wo steht Grennidon?« knurrte sie.
    Walter Cholbane räusperte sich. Seine Schwester war es, die das Wort ergriff.
    »Grennidon, ein Land von großer Bedeutung, ein Land mit weiten Feldern, deren Erzeugnisse –«
    Kahlan schnitt ihr das Wort ab. »Ich fragte, wo Grennidon steht.«
    Leonora rieb sich die Hände und versuchte die Entschlossenheit in Kahlans Augen abzuschätzen.
    »Die königliche Familie bietet ihre Kapitulation an, Mutter Konfessor.«
    »Danke, Leonora. Wir freuen uns für Euch und Euer Volk. Bitte sorgt dafür, daß meinen Offizieren alles an Information gewährt wird, was sie benötigen, damit Eure Armee unter unser gemeinsames Oberkommando gestellt werden kann.«
    »Ja, Mutter Konfessor«, stammelte sie. »Mutter Konfessor, sollen unsere Streitkräfte vor den Mauern von Renwold zur Ader gelassen werden, um diese niederzureißen?«
    Grennidon lag im Norden von Mardovia und befand sich in der günstigsten Angriffsposition, Kahlan wußte aber, daß Grennidon keinen Gefallen daran finden würde, einen Handelspartner anzugreifen. Zudem hatten einige aus dem Rat der Sieben in die königliche Familie Cholbane eingeheiratet.
    »Nein. Renwold ist eine Stadt der lebenden Toten. Die Geier werden an den Knochen ihrer Bewohner nagen. Bis dahin ist der Handel mit Mardovia untersagt. Wir treiben Handel nur mit denen, die sich uns anschließen.«
    »Ja, Mutter Konfessor.«
    »Mutter Konfessor«, warf Walter, ihr Bruder, ein, »wir möchten einige der Bedingungen mit Lord Rahl besprechen. Wir haben Wertvolles anzubieten, außerdem möchten wir ihn auf einige wichtige Punkte aufmerksam machen.«
    »Die Kapitulation erfolgt bedingungslos. Es gibt nichts zu besprechen. Lord Rahl trug mir auf, Euch daran zu erinnern, daß es keinerlei Verhandlungen geben wird. Entweder entscheidet Ihr Euch für uns oder gegen uns. Also: Wollt Ihr nun Eure Kapitulation vor Unterzeichnung der Urkunden zurückziehen und statt dessen das Schicksal Mardovias teilen?«
    Er atmete tief durch. »Nein, Mutter Konfessor.«
    »Danke. Sobald Lord Rahl Zeit findet – wie ich hoffe, bald –, wird er sich gerne anhören, was Ihr als geschätztes Mitglied des D’Haranischen Reiches vorzubringen habt. Bedenkt bitte, daß Ihr von nun an Teil D’Haras seid, dessen Herrscher er ist.«
    Sie hatte sie weniger respektvoll behandelt als die beiden kleineren Länder, die ihre Kapitulation angeboten hatten. Es nicht zu tun, wäre darauf hinausgelaufen, sie zu ermutigen und so Schwierigkeiten herauf zu beschwören. Die beiden gehörten zu denen, die stets die roten Gemächer verlangten.
    Walter und Leonora wirkten gelöster, nachdem Kahlan ihre Zustimmung entgegengenommen hatte. Die Cholbanes konnten bis zum Ende zäh und hartnäckig sein, aber war erst einmal Einigung erzielt und hatten sie ihr Wort gegeben, blickten sie nicht mehr zurück, überlegten sie niemals, was gewesen wäre, wenn. Diese Eigenschaft machte die Verhandlungen mit ihnen erträglich.
    »Wir haben verstanden, Mutter Konfessor«, sagte Walter.
    »So ist es«, fügte seine Schwester hinzu. »Und wir freuen uns auf den Tag, an dem die Imperiale Ordnung für unser Volk keine Bedrohung mehr darstellt.«
    »Ich danke Euch beiden. Ich weiß, dieses Verhalten muß Euch barsch erscheinen, aber Ihr sollt wissen, daß wir hocherfreut sind, Euch und Euer Volk zu uns zu zählen.«
    Als sie sich entfernten, um die Dokumente zu unterzeichnen und sich mit den Offizieren zu besprechen, richtete Kahlan ihre Aufmerksamkeit auf Tristan

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