Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Eure Worte Wahrheit werden, um zu verhindern, daß ich ihm etwas antue, wollte ich mich umbringen.
    Richard hat nicht zugelassen, daß ich mein Leben aufs Spiel setze. Wie sich herausstellte, entsprach Euer Blick in die Zukunft der Wahrheit, aber es steckte noch mehr dahinter, und zwar auf ganz andere Weise, als wir dachten.
    Ich berührte Richard, nur seine Magie schützte ihn, und meine Berührung konnte ihm nichts anhaben.«
    »Das Ergebnis habe ich nicht vorhergesehen. Nur die Berührung selbst. Der jetzige Fall liegt anders. Ich sehe deutlich, daß ihr beide heiraten werdet.«
    Kahlan war benommen. »Wer soll das denn sein? Wen werde ich heiraten?«
    »Ich sehe nur eine nebelhafte Gestalt. Die Person kann ich nicht erkennen. Seine Identität kenne ich nicht.«
    »Shota, jemand erzählte mir, der Blick einer Hexe in die Zukunft käme einer Prophezeiung gleich.«
    »Wer hat Euch das erzählt?«
    »Ein Zauberer. Zedd.«
    »Zauberer«, murmelte Shota. »Zauberer haben keine Ahnung, was im Verstand einer Hexe vorgeht. Sie glauben immer, sie wüßten alles.«
    Kahlan strich ihr langes Haar über eine Schulter nach hinten. »Shota, wir hatten uns vorgenommen, ehrlich zueinander zu sein, habt Ihr das schon vergessen?«
    Shota murrte geziert. »Na ja, vermutlich haben sie in diesem Punkt größtenteils recht.«
    »Prophezeiungen erweisen sich nicht immer als das, was sie zu sein scheinen. Oft lassen sich die schlimmsten Gefahren umgehen. Glaubt Ihr, ich habe eine Möglichkeit, die Prophezeiung abzuändern?«
    Shota runzelte die Stirn. »Die Prophezeiung?«
    »Die, von der Ihr gesprochen habt. Der Verrat an Richard.«
    Shotas Stirnrunzeln wich tiefem Argwohn. »Soll das heißen, das wurde ebenfalls in der Prophezeiung vorhergesagt?«
    Kahlan wich dem stechenden Blick der Hexe aus. »Als der Zauberer erschien, von dessen Geist Jagang Besitz ergriffen hatte, behauptete er, eine Prophezeiung heraufbeschworen zu haben und Richard in eine Falle zu locken. Dort heißt es unter anderem, ich würde ihn verraten.«
    »Wißt Ihr die Prophezeiung noch?«
    Kahlan fuhr mit dem Finger um den Tassenrand. »Es handelt sich um eine der Erinnerungen, von denen wir sprachen, eine jener Erinnerungen, die wir vergessen wollen, aber nicht können.
    ›Mit dem roten Mond wird der Feuersturm kommen. Der, der mit der Klinge verbunden ist, wird mitansehen, wie sein Volk stirbt. Unternimmt er nichts, werden er und alle seine Lieben in der Glut umkommen, denn keine Klinge, sei sie aus Stahl oder Magie geschmiedet, kann diesem Feind etwas anhaben.
    Um dieses Inferno zu löschen, muß er das Heilmittel im Wind suchen. Lichtblitze werden ihn auf diesem Pfad finden, denn die in Weiß, seine wahre Geliebte, wird ihn in ihrem Blut verraten.‹«
    Shota lehnte sich zurück, die Teetasse in der Hand behaltend. »Ihr habt ganz recht, wenn Ihr sagt, die Geschehnisse einer Prophezeiung können verändert oder umgangen werden, allerdings trifft das nicht bei einer Prophezeiung mit doppelter Verknüpfung zu. Um eine solche handelt es sich in diesem Fall, eine Falle, in der sich das Opfer voll und ganz verfängt. Die roten Monde sind der Beweis dafür, daß die Falle zugeschnappt ist.«
    »Aber es muß doch eine Möglichkeit geben –« Kahlan raufte sich die Haare. »Was soll ich nur tun, Shota?«
    »Ihr seid dazu bestimmt, einen anderen zu heiraten«, antwortete sie leise. »Genau wie Richard. Was danach kommt, kann ich nicht erkennen, doch das zumindest ist die Zukunft.«
    »Ich weiß, Ihr sprecht die Wahrheit, Shota, nur wie ist es möglich, daß ich Richard verrate? Ich will Euch die Wahrheit sagen: Ich würde eher sterben, als ihn zu verraten. Mein Herz erlaubt mir so etwas nicht. Ich wäre dazu gar nicht in der Lage.«
    Shota strich eine Falte ihres Kleides glatt. »Denkt nach, Mutter Konfessor, und Ihr werdet feststellen, wie sehr Ihr Euch irrt. Habe ich Euch nicht den Fehler nachgewiesen, als Ihr dachtet, ich könnte Euch nichts mehr anhaben?«
    »Aber wie? Wie kann ich das tun, wo ich doch weiß, es ist mir nicht gegeben, ihn – aus welchem Grund auch immer – zu verraten?«
    Shota seufzte nachsichtig. »Es ist längst nicht so kompliziert, wie Ihr gerne glauben möchtet. Was wäre zum Beispiel, wenn Ihr nur eine Möglichkeit hättet, ihm das Leben zu retten, und diese darin bestünde, ihn zu verraten, Ihr dadurch jedoch seine Liebe verlöret? Würdet Ihr die Liebe zu ihm opfern, um ihm das Leben zu retten? Sagt die Wahrheit.«
    Kahlan schluckte,

Weitere Kostenlose Bücher