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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hätte ich das geahnt, hätte ich sie alle eigenhändig umgebracht.«
    Er spürte, wie ihm Kahlan die Hand auf den Rücken legte.
    »Gütige Seelen«, hauchte er. Mehr fiel ihm nicht ein. »Gütige Seelen, was tun wir uns nur selbst an? Diese Frauen haben soeben, ohne es zu wissen, einen Angriff für Jagang geführt.«
    »Wollt Ihr, daß sie hingerichtet werden, Lord Rahl?« fragte General Kerson.
    »Nein«, antwortete Richard mit ruhiger Stimme. »Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Das hätte jetzt keinen Zweck mehr. Sie haben damit nicht absichtlich Unheil anrichten wollen. Sie waren lediglich um ihre Sicherheit besorgt.«
    Richard rief sich die Worte eines Mannes aus der Tempelmannschaft ins Gedächtnis, kurz bevor er hingerichtet wurde. Ich kann nicht länger gutheißen, was wir mit unserer Gabe tun. Wir sind weder der Schöpfer, noch sind wir der Hüter. Selbst eine leidige Hure hat das Recht, ihr Leben so zu gestalten, wie sie will.
    »Grissom, stellt eine Patrouille zusammen, und sobald Ihr etwas gegessen und Euch ausgeruht habt, überbringt Ihr General Reibisch meine Nachricht.«
    Grissom salutierte abermals. »Jawohl, Lord Rahl. Ich beschaffe Nahrungsmittel und Vorräte und bin in einer Stunde wieder unterwegs.«
    Richard nickte. Der Bote verabschiedete sich.
    »Lord Rahl«, sagte der General, »wenn weiter nichts anliegt, sollte ich mich besser um meine Aufgaben kümmern.«
    »Doch General, da wäre noch etwas. Entfernt die kranken Soldaten aus den Lagern. Verlegt sie in gesonderte Lager. Mal sehen, ob wir die Seuche nicht eindämmen können. Möglicherweise können wir sie sogar ganz eingrenzen.
    Außerdem sollen alle Huren aus den Feldlagern verschwinden. Alle. Vielleicht gelingt es uns auf diese Weise, die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Laßt alle Frauen warnen, sich unter Androhung der Todesstrafe von den Lagern fernzuhalten. Gehen sie trotz Anruf weiter, laßt sie von den Bogenschützen niederschießen.«
    Der General seufzte schwer. »Verstanden, Lord Rahl. Ich werde außerdem jene Männer aussondern, die mit den Frauen zusammen waren, und sie die kranken Soldaten versorgen lassen.«
    »Gute Idee.«
    Richard legte Kahlan die Arme um die Hüfte und sah zu, wie der General und seine Garde davoneilten. »Warum bin ich nicht eher darauf gekommen? Wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich die Pest vielleicht von den Soldaten fernhalten können.«
    Darauf wußte Kahlan keine Antwort.
    »Lord Rahl«, meinte Cara. »Ich gehe jetzt hinauf zur Sliph und löse Berdine ab.«
    »Ich werde Euch begleiten. Mich interessiert, ob Berdine etwas in dem Tagebuch gefunden hat. Außerdem möchte ich für eine Weile hier raus. Willst du mich begleiten?« fragte er Kahlan.
    Sie zog ihn fest an sich. »Gerne.«
    Berdine hatte sich über das Tagebuch gebeugt und las. Die Sliph wandte den Blick Richard zu, noch bevor die Mord-Sith aufsah.
    »Möchtest du reisen, mein Herr und Meister? Du wirst zufrieden sein.«
    »Nein«, antwortete Richard, als das Echo ihrer unheimlichen Stimme verhallt war. »Danke, Sliph, aber im Augenblick nicht.«
    Berdine lehnte sich zurück, reckte die Arme und gähnte. »Bin ich froh, daß du kommst, Cara. Mir fallen die Augen zu.«
    »Du siehst wirklich aus, als könntest du ein wenig Schlaf gebrauchen.«
    Richard deutete auf das aufgeschlagene Tagebuch vor ihr auf dem Tisch. »Irgend etwas Neues?«
    Berdine betrachtete beim Aufstehen kurz die Sliph. Sie nahm das Tagebuch in die Hand, drehte es herum und hielt es ihm hin. Dann beugte sie sich vor und senkte die Stimme.
    »Ihr erinnert Euch doch noch, wie Ihr mir von den Worten des Mannes kurz vor seiner Hinrichtung erzählt habt. Was er über die leidigen … Frauen sagte, die auch ein Recht auf ihr Leben hätten?«
    Richard wußte, wovon Berdine sprach. »Ja. Ihr meint den Zauberer Ricker.«
    »Genau den. Nun, Kolo erwähnt es kurz.« Sie tippte auf eine Stelle im Tagebuch. »Hier.«
    Richard studierte den Satz einen Augenblick lang, bis er ihn im Kopf übersetzt hatte. »›Rickers leidige Prostituierte beobachtet mich, während ich hier sitze und darüber nachdenke, welchen Schaden die Mannschaft angerichtet hat. Heute hörte ich, daß wir Lothian verloren haben. Ricker hat seine Rache bekommen.‹«
    »Wißt Ihr, wer dieser Lothian ist?« fragte Berdine.
    »Er war der oberste Ankläger im Verfahren des Tempels der Winde. Er war es, der loszog, um den Schaden zu beheben, den die Mannschaft angerichtet hatte.«
    Richard

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