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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie ohne Gegenwehr weit nach D’Hara eindringen. Wir würden nicht einmal etwas davon erfahren. Dieser Teil von D’Hara ist spärlich besiedelt. Die Imperiale Ordnung könnte nach Norden ziehen, und wir würden erst etwas davon mitbekommen, wenn sie nach Westen schwenken, wieder zurück in die Midlands.«
    »Es sei denn, sie halten geradewegs auf den Palast des Volkes zu«, gab der General zu bedenken.
    »Das Herz D’Haras anzugreifen wäre ein schwerwiegender Fehler«, meinte Cara. »Kommandant General Trimack von der Ersten Rotte der Palastwache würde dem Feind zeigen, weshalb noch keine Armee den Palast angegriffen hat, ohne daß auch nur ein einziger Soldat überlebt hätte, um die Geschichte ihrer blutigen Niederlage zu erzählen. Die Kavallerie würde sie draußen in den Ebenen von Azrith in Fetzen reißen.«
    »Sie hat recht«, sagte der General. »Wenn die Armee dorthin marschiert, wird das ein Fressen für die Geier – dafür würde Trimack sorgen. Wenn sie tatsächlich in Richtung Nordosten nach D’Hara marschiert sind, dann deshalb, weil sie uns an der Flanke angreifen wollen. Am besten überlassen wir Reibisch die Bewachung des Tores.«
    Richard wollte noch aus einem anderen Grund, daß General Reibischs Armee im Süden blieb.
    »Lord Rahl«, sagte der Bote, »darf ich mir eine Frage erlauben?«
    »Natürlich. Was ist denn?«
    Grissom nestelte nervös am Heft seines kurzen Schwertes. »Was ist in der Stadt los? Ich meine, ich habe Männer gesehen, die Karren mit Leichen ziehen, und andere, die durch die Straßen gehen und den Leuten zurufen, sie sollen ihre Toten nach draußen schaffen.«
    Richard holte tief Luft. »Das ist der andere Grund, aus dem General Reibisch unten im Süden bleiben sollte. In den Midlands ist die Pest ausgebrochen. Gestern nacht sind siebenhundertfünfzig Menschen umgekommen.«
    »Die Seelen mögen uns davor bewahren.« Grissom wischte sich die Handflächen an den Hüften ab. »Ich hatte so etwas schon befürchtet.«
    »Bringt meine Antwort sofort zurück zu General Reibisch. Ihr wart hier, und ich will nicht, daß Ihr die Pest auch noch bei ihm einschleppt. Gebt die Nachricht mündlich weiter, sobald Ihr dort eintrefft.
    Nähert Euch keinem seiner Männer, oder, was das anbelangt, überhaupt niemandem weiter als nötig, um verstanden zu werden. Sobald Ihr die dortigen Vorposten erreicht, teilt ihnen mit, sie sollen die Nachricht an General Reibisch überbringen. Richtet ihm aus, ich fände seine Argumentation vernünftig. Der gesamte Kommandostab hier ist mit ihm einer Meinung. Sagt ihm, er soll mit der Durchführung seiner Pläne fortfahren und uns auf dem laufenden halten.
    Nachdem Ihr hiergewesen seid, könnt Ihr nicht mehr zu diesen Männern zurück. Nach Überbringen der Nachricht wird Euch nichts anderes übrigbleiben, als hierher zurückzukehren. Nehmt eine ausreichend große Patrouille mit, damit gewährleistet ist, daß unsere Anweisungen ans Ziel gelangen. Anschließend reitet Ihr alle zurück nach Aydindril.«
    Grissom salutierte mit einem Faustschlag aufs Herz. »Es wird geschehen, wie Ihr befehlt, Lord Rahl.«
    »Ich wünschte, ich könnte Euch zu Euren Kameraden zurücklassen, Soldat, aber die Seuche darf um keinen Preis auf die Armee übergreifen. Wir haben die Soldaten hier um die ganze Stadt herum verteilt, damit sie sich nicht anstecken. Das könnt Ihr ihm ebenfalls berichten.«
    General Kerson kratzte sich im Gesicht. »Äh, Lord Rahl, ich muß Euch etwas beichten. Ich habe es eben selbst erst erfahren.«
    Richard runzelte die Stirn, als er den plötzlich so gequälten Gesichtsausdruck des Generals sah. »Was gibt es denn?«
    »Nun, äh, die Pest ist bereits unter unseren Männern ausgebrochen.«
    Richard spürte sein Herz bis in den Hals schlagen. »Welche Gruppe?«
    Der General wischte sich mit der Hand über den Mund. »Alle, Lord Rahl. Wie es scheint, haben die Huren die Feldlager aufgesucht. Die Frauen dachten, nach all den Morden wäre das sicherer, als ihrem Geschäft in der Stadt nachzugehen. Ich habe keine Ahnung, wie sich die Krankheit ausbreitet, Drefan erklärte mir jedoch, es könnte sich auf diese Weise zugetragen haben.«
    Richard preßte sich Daumen und Zeigefinger an die Schläfen. Am liebsten würde er aufgeben. Sich einfach auf den Boden setzen und aufgeben.
    »Ich hätte Tristan Bashkar niemals hinrichten lassen dürfen. Ich hätte ihn diesen Frauen vorwerfen sollen. Am Ende wären dadurch unzählige Menschenleben gerettet worden.

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