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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Welt des Lebendigen fehlte.
    Richard wußte, wohin er ging. Er wußte mehr als je zuvor. Das Wissen flutete seinen Verstand. Er war ein Kriegszauberer. Der Tempel der Winde hatte ein Schleusentor in seinem Geist geöffnet. Es führte ihm alles zu, was er wissen mußte, und mehr als das.
    Er kam sich vor, als sei er zum allerersten Mal zu Empfindungen fähig.
    Die Entschädigung für den geforderten Preis.
    »Lord Rahl!«
    Atemlos kam Cara angerannt. Den Strafer in der Hand, nahm sie Verteidigungsstellung ein. Doch der Strafer war hier nutzlos. Und auch in der Welt des Lebendigen war er jetzt nutzlos.
    Richard drehte sich in den Wind und ging einfach wieder los. Es war nicht weit. Überhaupt nicht weit. Er kannte den Weg.
    »Geht nach Hause, Cara. Ihr habt hier nichts verloren.«
    »Was ist passiert, Lord Rahl? Ich –«
    »Geht nach Hause.«
    Sie bedachte in mit einem finsteren Blick, als sie sich an ihm vorbeischob, um sämtliche Gefahren aus seinem Weg zu räumen. Sie hatte ja keine Ahnung, welche Gefahren hier lauerten.
    »Ich bin eine Mord-Sith. Ich bin hier, um Euch zu beschützen, Lord Rahl.«
    »Ich bin nicht mehr Lord Rahl«, meinte Richard leise.
    Sie blickte an den gewaltigen Steinpfeilern am Eingang weiter vorn hinauf. Neben ihnen, auf Mauern aus pechschwarzem Stein, die über ein Band aus kupferfarbenen Kapitellen miteinander verbunden waren, standen, erstarrt in rabenschwarzem Granit, die Skrin, die Wächter der Grenze zwischen den Welten. Erstarrt nur in Caras Augen, nicht in seinen.
    Cara hob eine Hand und bedeutete ihm zurückzubleiben, während sie einen Blick auf den fernen Eingang warf und diesen auf Gefahren überprüfte. Zu ihren Füßen lagen Knochen.
    »Was ist das für ein Ort, Lord Rahl?«
    »Ihr könnt hier nicht hinein, Cara.«
    »Warum nicht?«
    Richard drehte sich um und blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren – auf alles, was er hinter sich ließ. Da war nichts.
    »Weil dies der Saal der Verratenen ist.«
    Richard sah zu den Skrinzwillingen hinauf, den Wächtern, zu deren Füßen die Knochen zweier Zauberer lagen.
    Richard erinnerte sich gut an die Nachricht, die die Sliph von Zauberer Ricker weitergegeben hatte: Abwehren links hinein . Jetzt wußte Richard, was damit gemeint war.
    Er hob den linken Arm, die Faust nach außen gedreht, in Richtung Skrin, der auf der steinernen Mauer rechts von ihm hockte. ›Links abwehren‹, das verriet ihm, welchen Arm er benutzen und welchen Skrin er abwehren mußte. Hätte er den falschen benutzt, wäre ihm der Eintritt in diesen Ort in der Welt der Toten verwehrt worden. Eine von Rickers Fallen für die Feinde.
    Sein Armband wurde warm. Das Lederpolster schützte seine Haut vor der Kraft, die er in diesem Band konzentrierte. Ein grünlicher Lichtschimmer umgab seine Faust. Der Skrin zur Rechten, wohin er sein Geburtsrecht auf die Herrschaft richtete, erglühte im Einklang mit seiner zur Zeit reglos erstarrten Faust, damit Richard eintreten konnte.
    Richard blickte hinauf zu dem Wächter aus rabenschwarzem Granit zu seiner Linken. Richard rief seinen Namen, einen gutturalen Laut, auf den dieser reagierte. Schwarzes Gestein riß und bröckelte, als der Skrin sich zu seinem Herrn umdrehte und auf Anweisungen wartete.
    Richard wiederholte seinen Namen. Er deutete mit der Hand auf Cara.
    »Sie gehört nicht hierher. Bringe sie zurück in die Welt des Lebendigen. Tu ihr nichts. Danach kehre auf deinen Posten zurück.«
    Der Skrin sprang von der Steinmauer herunter und umklammerte Cara.
    »Lord Rahl! Wann werdet Ihr wieder nach Hause kommen?«
    Richard sah in ihre blauen Augen. »Ich bin hier zu Hause.«
    Ein Licht flackerte auf, und ein lautloser Donner erschütterte die stille Welt, als der Skrin mit Cara auf seinem Weg zurück in die Welt des Lebendigen verschwand. Richard ließ den Blick über die massiven Goldrunen wandern, die zu beiden Seiten des Saaleingangs an der Mauer hinaufliefen, und las die Nachrichten und Warnungen, die dort von Zauberern vergangener Zeiten angebracht worden waren.
    Richards Cape blähte sich in einer Welt ohne Wind in seinem Rücken, ein Windmesser an einem Ort der Kraftströmungen und Energiewirbel, während er forschen Schritts weiter auf den Saal der Verratenen zuhielt.
    Kahlan hob einen Arm schützend vors Gesicht, als unmittelbar vor ihr krachend ein Blitz einschlug. Die Straße in den Tempel der Winde wurde für einen Augenblick taghell. In der Ferne konnte Kahlan Richards Rücken erkennen, als dieser

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