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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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allein trage die Schuld daran.
    Zu meiner Verteidigung kann ich nichts vorbringen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.
    Was ich dir angetan habe, tut mir leid, Kahlan. Ich kann meinen Fehler nicht ungeschehen machen. Ich habe dich zutiefst verletzt, und dafür werfe ich mich dir zu Füßen und bitte dich um Vergebung. Verdient habe ich sie nicht, aber wenigstens möchte ich dich darum bitten.«
    Als er vor ihren Füßen kniete, ragte sie hoch über ihm auf.
    »Wirst du mir verzeihen, Richard?«
    »In meinem Herzen ist für nichts anderes Platz als für die Liebe zu dir, Kahlan, auch wenn wir nicht Zusammensein können. Ich bin zwar von meinem Schwur befreit, du dagegen bist an einen anderen gebunden, und das muß ich respektieren. Aber dennoch liebe ich keine andere als dich. Wenn du es von ganzem Herzen wünschst, dann werde ich dir verzeihen.
    Bitte, Kahlan, alles, was ich mir in diesem Leben wünsche, ist, daß du mir verzeihst.«
    Noch Augenblicke vorher hatte sie gezweifelt, war sie sich über ihre wahren Gefühle ihm gegenüber im unklaren gewesen. Jetzt überrollte sie die Gewißheit wie eine Lawine.
    Kahlan sank vor ihm zu Boden. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und zwang ihn, sie anzusehen.
    »Ich vergebe dir, Richard. Ich liebe dich von ganzem Herzen, und ich vergebe dir.«
    Er lächelte traurig. »Danke.«
    Sie spürte die wundersame Gesundung ihres Herzens, die Freude, die in diese Leere hineinströmte, als kehrte das Leben selbst zurück.
    »Während der Zeremonie, als ich mit Drefan verheiratet wurde, habe ich die Worte, die man von mir verlangte, laut gesprochen, in Gedanken jedoch, in meinem Herzen, habe ich dir den Eheschwur geleistet.«
    Richard wischte ihr eine Träne vom Kinn. »So wie ich dir.«
    Sie drückte seine Arme. »Was sollen wir jetzt nur tun, Richard?«
    »Es gibt nichts zu tun. Du hast Drefan die Treue geschworen.«
    Mit den Fingern berührte sie sein Gesicht. »Aber was wird aus dir? Was wird aus dir und mir?«
    Sein Lächeln erlosch. Er schüttelte den Kopf. »Das spielt keine Rolle. Ich habe, was ich brauche – deshalb bin ich hergekommen. Du hast mir mein Herz zurückgegeben.«
    »Aber wie können wir so weiterleben? Und nicht nur das, wir müssen schnellstmöglich etwas unternehmen. Drefan will die Truppen nach D’Hara zurückziehen und sich dort der Imperialen Ordnung entgegenstellen.«
    In Richards Augen blitzte Wut auf. »Nein. Daran mußt du ihn unbedingt hindern, Kahlan. Wenn du zuläßt, daß Jagang die Neue Welt teilt, wird er sie sich Stück für Stück einverleiben, und ganz am Ende wird D’Hara fallen. Du darfst nicht zulassen, daß Drefan es so weit kommen läßt. Versprich mir, daß du das nicht zulassen wirst.«
    »Das brauche ich dir nicht zu versprechen. Du bist Lord Rahl. Du kannst es sofort verhindern. Ich bin die Mutter Konfessor. Wir werden es gemeinsam verhindern.«
    »Du mußt es tun, Kahlan. Ich kann dir nicht helfen.«
    »Aber warum nicht? Du bist zurückgekehrt. Alles wird wieder gut werden. Wir werden uns etwas einfallen lassen – irgendeine Möglichkeit finden. Du bist der Sucher, du findest immer einen Weg.«
    »Ich sterbe.«
    Eine eisige Kälte durchzuckte ihren Körper. »Was? Was … meinst du damit, du stirbst? Du darfst nicht sterben, Richard, nicht jetzt. Nicht nachdem … Nein, Richard, nein, es ist alles wieder in Ordnung. Du bist wieder da. Alles wird gut werden.«
    Dann sah sie es: das Gequälte in seinem Blick – und als er auf die Seite stürzte, wurde ihr klar, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    »Die Seelen haben einen Preis verlangt, damit ich zurückkehren konnte.«
    Er hustete und wand sich vor Schmerzen. Sie klammerte sich an ihn. »Wovon sprichst du? Welchen Preis?«
    »Als ich dort war, im Tempel der Winde, konnte ich mir das gesamte Wissen aneignen und Gebrauch davon machen. Ich benutzte es dazu, die Pest aufzuhalten. Irgendwie gelang es mir, den Kraftfluß der Winde zu unterbrechen, über den das Buch der Magie in dieser Welt funktionierte.«
    »Soll das heißen, du weißt jetzt nicht mehr, wie es geht? Soll das etwa heißen, daß die Pest erneut ausbrechen wird?«
    Er hob eine Hand, um sie zu beruhigen. »Nein, die Pest nicht. Doch als Preis für meine Rückkehr in diese Welt durfte ich das Wissen der Winde nicht behalten. Ich mußte so zurückkehren, wie ich vorher war.«
    »Aber … heißt das, daß du einfach wieder sterblich bist wie vorher auch?«
    »Nein. Der Preis war wesentlich höher.

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