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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sie haben verlangt, wenn ich zurückkehren wollte, müßte ich die Magie des entwendeten Buches in mich aufnehmen, um sie von der übrigen Welt des Lebendigen fernzuhalten.«
    »Was?« hauchte Kahlan mit aufgerissenen Augen. »Willst du etwa sagen –?«
    »Ich habe die Pest.«
    Sie faßte ihn mit einer Hand an der Schulter und legte ihm die andere auf die Stirn. Er glühte vor Fieber.
    »Warum hast du mir das nicht früher gesagt, Richard?«
    Er lächelte trotz seiner Schmerzen. »Vergebung war alles, was ich brauchte, alles, was ich wollte, aber ich mußte wissen, ob sie aufrichtig war und nicht bloß aus Mitleid gewährt wurde.«
    »Du darfst nicht sterben, Richard. Nicht jetzt. Gütige Seelen, du darfst nicht sterben!«
    »Die Guten Seelen haben nichts damit zu tun. Darken Rahl war es, der Drefan für dich ausgesucht hast, als Preis für den Pfad in die Winde, und er war es auch, der dies als Preis für meine Rückkehr verlangt hat.«
    »Deine Rückkehr! Du willst mir doch nicht erzählen, daß du nur zum Sterben zurückgekehrt bist? Oh, Richard, wie konntest du nur so etwas Törichtes tun?«
    »Wäre ich im Tempel der Winde geblieben, wäre ich allmählich auch gestorben, allerdings ohne daß du mir verziehen hättest. Statt dessen beschloß ich, dich aufzusuchen, in der Hoffnung, daß ein Teil von dir mich noch genügend liebt, um mir zu verzeihen, und daß ich wenigstens in der Gewißheit sterben könnte, deine Liebe zurückgewonnen zu haben. Als mir klar wurde, was ich dir angetan und welches Leid ich deinem Herzen zugefügt hatte, konnte ich nicht einfach weitermachen.«
    »Glaubst du vielleicht, das zerreißt mir nicht das Herz? Irgend etwas müssen wir doch tun können, Richard? Aber was nur? Das mußt du doch gewußt haben – bitte!«
    Richard kippte, sich den Bauch haltend, zur Seite um. »Tut mir leid, Kahlan. Es gibt keine Möglichkeit. Ich nehme die Magie des entwendeten Buches in mich auf. Wenn ich sterbe, stirbt diese Magie mit mir.«
    Kahlan klammerte sich an ihn, als die Tränen sie überwältigten. »Bitte, Richard, tu das nicht! Bitte stirb nicht.«
    »Tut mir leid, Kahlan, dagegen gibt es keine Hilfe. Ich war bereit, den Preis zu zahlen. Jetzt hat mein Herz seinen Frieden gefunden.« Er hob die Hand und berührte den Strafer an der Kette um ihren Hals. »Ich habe keinen Augenblick gezögert, nachdem ich begriffen hatte. Denna hat mir geholfen zu verstehen.«
    Kahlan umarmte ihn, während er sich auf den Rücken wälzte. »Es muß einen Weg geben, Richard. Bevor sie dir das Wissen wieder genommen haben, hättest du bestimmt eine Lösung gewußt. Versuche dich zu erinnern. Bitte, Richard, versuch dich zu erinnern.«
    Seine Lider senkten sich matt herab. »Ich brauche dringend … Ruhe. Tut mir leid. Ich bin mit meinen Kräften am Ende. Ich muß mich ein wenig ausruhen.«
    Weinend ergriff Kahlan mit beiden Händen seine Hand. Das alles war zu niederschmetternd, um es zu ertragen – ihn wiederzuhaben, nur um ihn daraufhin abermals zu verlieren.
    Sie öffnete seine schlaffe Hand, drückte sie an ihre Wange. Dabei fiel ihr etwas in seiner Handfläche auf. Sie bog seine Finger zurück und sah durch ihre Tränen hindurch die Schrift auf seiner Handfläche.
    Dort stand: Finde das Buch, und zerstöre es für das Leben.
    Kahlan beugte sich weit über seinen bewußtlosen Körper und griff nach seiner anderen Hand. Eine Prise weißen Zauberersand auf die dritte Seite. Dazu ein Korn schwarzen Zauberersand.
    Dort standen noch drei weitere Worte, doch in ihrem Zustand völliger gedanklicher Verwirrung kam sie nicht darauf, wie sie ausgesprochen wurden.
    Er hatte gewußt, daß er vergessen würde, und hatte, bevor es soweit war, sich selbst eine Nachricht hinterlassen. Er hatte sogar vergessen, daß er sie aufgeschrieben hatte.
    Das Buch. Sie mußte das Buch finden.
    Und dann rannte sie los und schrie aus Leibeskräften:
    »Cara! Berdine! Helft mir! Cara! Berdine!«
    Als sie Kahlan auf ihrem Weg ins Turmzimmer ihre Namen rufen hörten, kamen die beiden Frauen aus dem Raum der Sliph hervorgeschossen und traten hinaus auf den Rundgang neben dem tiefschwarzen Becken.
    Kahlan packte sie an ihren roten Lederanzügen und versuchte, es ihnen zu erklären. Die beiden packten Kahlan rechts und links bei den Armen und drückten sie an die Wand.
    »So beruhigt Euch doch«, sagte Berdine.
    »Wir verstehen Euch nicht«, meinte Cara. »Tief durchatmen. Heult nicht herum, sondern atmet tief durch.«
    »Richard –« Sie

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