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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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kleine Stücke schneiden.«
    »Und wie, bitte, sollte er dazu in der Lage sein?« Er hob das Heft des Schwertes der Wahrheit aus seiner Scheide, damit sie die Goldbuchstaben sehen konnte, die das Wort WAHRHEIT buchstabierten. »Ich bin es, der hier jemanden in kleine Stücke schneiden wird. In winzig kleine RichardHappen. Wo steckt er!«
    Als sie ihn abermals anspuckte, konnte er dem Drang nicht widerstehen, ihr mit der geballten Faust auf die Platzwunde und die geschwollene Lippe zu dreschen. Wieder sprudelte Blut hervor.
    Er drehte sich um und holte einen der mitgebrachten Gegenstände hervor: einen eisernen Topf. Er stellte ihn ihr auf den Bauch, verkehrt herum.
    »Ich bin zu groß, um in diesem Topf gekocht zu werden, dämliches Schwein. Ihr werdet mich in Stücke schneiden müssen. Muß ich Euch eigentlich alles erklären?«
    Es gefiel ihm, wie sie versuchte, ihn gegen sich aufzubringen, damit er die Beherrschung verlor. Sie wollte, daß er sie tötete. Das würde er auch, aber zuerst würde sie ihm alles verraten.
    »Euch kochen? Aber nein, Cara. Da habt Ihr eine falsche Vorstellung von mir. Eine völlig falsche Vorstellung. Ihr haltet mich für irgendeinen wahnsinnigen Mörder. Ein Mörder? Nein, nicht ich. Ich bin die Hand der Gerechtigkeit. Ich bin die rechte Hand der Barmherzigkeit. Gekommen, um denen ewige Tugend zu bringen, die sie nicht kennen.
    Dieser Topf dient nicht dazu, Euch zu kochen.
    Darin sollen die Ratten gekocht werden.«
    Er beobachtete sie. Er sah, wie ihre blauen Augen in seine Richtung zuckten. Genau auf diese Reaktion hatte er spekuliert.
    »Ratten. Ich hoffe, Ihr seid nicht so dämlich zu glauben, ich fürchte mich vor Ratten, nur weil ich eine Frau bin. Einer Frau wie mir seid Ihr noch nie begegnet. Ich habe mir früher Ratten als Haustiere gehalten.«
    »Ach ja? Ihr lügt so erbärmlich. Mein liebes, liebendes, leidenschaftliches Weib hat mir erzählt, wie sehr Ihr Euch vor Ratten fürchtet.«
    Sie antwortete nicht. Sie hatte Angst, ihre Angst zu zeigen. Aber er konnte sie ihr an den Augen ablesen.
    »Ich habe hier einen Sack voller Ratten. Voller dicker, fetter Ratten.«
    »Macht endlich weiter mit der Vergewaltigung. Ich fange an, mich zu langweilen.«
    »Wie gesagt, ich nehme keine Frauen mit Gewalt. Die Frauen wollen, daß ich es mit ihnen treibe. Sie bitten mich darum. Sie betteln darum.« Er zog seine Rüschenmanschetten herunter. »Nein, Cara, für Euch habe ich mir ganz etwas anderes ausgedacht. Ich möchte, daß Ihr mir verratet, wo ich meinen geliebten Bruder finden kann.«
    Sie wandte das Gesicht ab. »Niemals. Fahrt endlich mit Eurer Folter fort, sonst schlafe ich womöglich ein und verpasse etwas.«
    »Seht Ihr? Habe ich es Euch nicht gesagt? Die Frauen bitten mich stets darum.«
    Er drückte ihr den eisernen Topf auf den Bauch und wickelte ihr eine Kette um den Rumpf, die den Topf festhalten sollte. Dann bohrte er prüfend einen Finger unter den Rand, um sich zu vergewissern, ob er fest genug saß.
    Daraufhin lockerte er den Knoten in der Kette, damit er die Ratten unter den Topf bugsieren konnte. Cara zeigte keinerlei Reaktion, als er die erste unter den Topf schob.
    Er packte die zweite Ratte im Nacken und hielt sie ihr vors Gesicht, damit sie sah, wie das Tier quiekte und zappelte. »Seht Ihr, Cara? Wie ich es Euch versprochen habe. Ratten, fette Ratten.«
    Schweiß trat ihr auf die Stirn. »Eigentlich ganz nett. Fühlt sich flauschig an auf dem Bauch. Vielleicht schlafe ich sogar ein.«
    Er stopfte die zweite und schließlich eine dritte unter den Topf. Für mehr war kein Platz. Er spannte die Kette und zurrte den Gliederknoten fester.
    »Flauschig«, äffte er sie nach. »Ich glaube eher, sie werden dafür sorgen, daß Ihr hellwach bleibt, Cara. Hellwach und geradezu erpicht darauf zu reden, erpicht darauf, Richard zu verraten. Huren kennen keine Ehre. Ihr werdet ihn verraten.«
    »Berdine wird gleich hier sein. Sie wird Euch bei lebendigem Leibe häuten.«
    Er zog eine Braue hoch. »Ihr habt Berdine doch abgelöst. Ich habe Euch beobachtet. Ich habe Euch hierhergebracht, gleich nachdem sie gegangen ist. Es wird eine Weile dauern, bis sie wiederkommt, aber dann wird ihr die gleiche Behandlung zuteil werden wie Euch.«
    Mit Hilfe einer Feuerzange fischte er ein großes glühendes Stück Kohle aus der Pfanne über dem Bündel Kerzen. Er ließ das rotglühende Kohlestück in den Ring fallen, der den Fuß des Eisentopfes bildete.
    »Seht Ihr, Cara, die glühenden Kohlen

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