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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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1-202-555-6122
    EMPFÄNGER FAX-NR.: 51-3-45479775
    DATUM: 5. Jan. 1999
    UHRZEIT: 18:55:45 (ORTSZEIT)

    SENDERCODE: 004 (NATIONALER SICHERHEITSBERATER)

    NACHRICHT WIE FOLGT:
    Nach Konsultation seiner Berater und in Übereinstimmung mit seinen wohl bekannten Ansichten betreffend Terrorismus hat der Präsident mich angewiesen, Sie darüber zu informieren, dass er Ihnen UNTER KEINEN UMSTÄNDEN irgendwelche Geldsummen zukommen lassen wird, um Sie davon abzuhalten, irgendeinen Apparat zu zünden, den Sie möglicherweise in Ihrem Besitz halten.

    W. PHILIP LIPANSKI
    Nationaler Sicherheitsberater des Präsidenten der Vereinigten Staaten

    »Mein Gott«, ächzte Race. »Sie zahlen nicht …«
    Renée kam herüber und las das Fax. » Sehen Sie mal, wie die auf die Pauke hauen! Sie wollen ihn dazu zwingen, Farbe zu bekennen. Sie glauben nicht, dass er die Supernova zünden wird.«
    » Wird er die Supernova zünden?«
    »Ganz bestimmt«, antwortete Uli vom Fußboden aus und Race und Renée fuhren herum.
    »Er spricht ständig davon«, sagte Uli durch die zusammengebissenen Zähne. »Er will nur das eine – seine neue Welt. Und wenn er die nicht haben kann, wird er die bestehende einfach vernichten.«
    »Aber weshalb?«, fragte Race.
    »Weil das seine Währung ist. In dieser Währung hat er immer gezahlt – Leben und Tod. Ehrhardt ist ein alter Mann, alt und böse. Er hat für die Welt keinen weiteren Nutzen mehr. Wenn er sein Geld nicht bekommt – und dadurch seine neue Weltordnung –, wird er die alte Welt vernichten, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.«
    » Wunderbar«, meinte Race. »Und wir sind die Einzigen, die ihn daran hindern können?«
    »Ja.«
    »Wie stellen wir das an?«, frage Renée, sich an Uli wendend. »Wie können wir den Countdown aufhalten?«
    »Ihr müsst den Entschärfungscode in den Zündcomputer des Apparats eingeben«, erwiderte Uli. »Aber wie ich schon sagte – nur Weber kennt den Code.«
    »Dann«, sagte Race, »müssen wir den Code eben irgendwie aus ihm herausbekommen.«

    Augenblicke später rannte Race am Rand des gewaltigen Kraters entlang auf die südliche Hängebrücke zu.
    Der Plan war einfach.
    Renée wartete am Anfang der nördlichen Hängebrücke. Nachdem Race an der südlichen Hängebrücke eingetroffen wäre, würden beide gleichzeitig auf die Kontrollkabine zulaufen, und zwar aus entgegengesetzten Richtungen.
    Die Logik ihres Plans beruhte auf der Tatsache, dass die beiden Hängebrücken, die zur Kontrollkabine führten, ziemlich modern und sehr solide waren – sie bestanden aus hochelastischen Stahlseilen. Um eine von ihnen abzuwerfen, musste man vier verschiedene Druckkupplungen lösen. Wenn Race und Renée gleichzeitig über die Brücken heranjagten, konnte einer von ihnen vielleicht in die Kontrollkabine eindringen, ehe es Ehrhardt und/oder Weber gelänge, beide Brücken abzutrennen.
    Nach sechseinhalbminütigem Lauf erreichte Race die südliche Hängebrücke.
    Sie erstreckte sich weit über die Mine hinaus und war ungeheuerlich lang – ein Charakteristikum, das durch ihre geringe Breite noch unterstrichen wurde. Während sie einerseits so schmal war, dass keine zwei Personen nebeneinander gehen konnten, war sie andererseits gut und gern so lang wie vier Fußballfelder.
    O mein Gott! , dachte Race.
    »Sind Sie bereit, Professor?« , fragte Renées Stimme plötzlich in seinem Ohrhörer. Er hatte den Sprechfunk schon so lange nicht mehr benutzt, dass er ihn fast vergessen hatte.
    »Bereiter geht’s nicht«, erwiderte er.
    »Dann los!«

    Race betrat die Hängebrücke.
    Er sah die weiße, schachtelähnliche Kabine am anderen Ende hoch über dem Grund der Mine schweben – und die Tür darin. Im Augenblick war sie geschlossen.
    Hinter den langen, rechteckigen Fenstern rührte sich nichts.
    Überhaupt nichts. Die Kabine schwebte schweigend zweihundert Meter über der Welt.
    Race betrat die Brücke.

    Gleichzeitig eilte Renée über die nördliche Hängebrücke.
    Sie hielt den Blick auf die geschlossene Tür am Ende ihrer Brücke gerichtet und beobachtete sie gespannt in der Erwartung, dass sie jeden Moment aufschlüge.
    Aber die Tür blieb hartnäckig geschlossen.

    Odilo Ehrhardt spähte aus einem der Fenster der Kontrollkabine und sah Renée die nördliche Brücke herabkommen.
    Aus dem gegenüberliegenden Fenster sah er Race von der anderen Seite kommen, ein Spiegelbild ihrer Bewegungen.
    Jetzt musste Ehrhardt eine Wahl treffen.
    Er entschied sich für

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