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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Berets kümmerten sich um ihre M-16. Die Wissenschaftler der DARPA schnappten sich Kompasse und verschiedene Computerausrüstung, die sie mitnehmen wollten.
    Race sah Lauren und Troy Copeland in einem der Hueys verschwinden, vermutlich um weitere Ausrüstungsgegenstände zu holen. Er eilte hinterher, um ihnen zu helfen – und um Lauren vielleicht zu fragen, was Nash mit seinen Worten gemeint hatte, eine feindliche Streitmacht sei auf dem Weg nach Vilcafor.
    »Laur…«, sagte Race, als er an der Türöffnung des Hubschraubers eintraf. » Oh …«
    Er hatte die beiden bei einer innigen Umarmung erwischt. Sie küssten sich leidenschaftlich wie zwei Teenager – Hände fuhren durch Haare, Zungen erforschten den Mund des anderen.
    Bei Race’ unerwartetem Auftauchen fuhren die beiden Wissenschaftler auseinander. Lauren errötete, Copeland sah finster drein.
    » Tut … tut mir wirklich Leid«, meinte Race. »Ich wollte nicht …«
    » Schon gut«, sagte Lauren und richtete sich die Haare. »Das ist einfach ein erregender Augenblick für uns.«
    Race nickte, wandte sich ab und kehrte in den Ort zurück.
    Offensichtlich.
    Auf dem Rückweg musste er immer wieder daran denken, wie Lauren die Finger durch Copelands Haar hatte laufen lassen, während sie ihn küsste. Race hatte ihren Ehering deutlich erkannt.
    Copeland dagegen trug keinen.

    ***

    Die Gruppe ging die Überreste eines Trampelpfads entlang, der am Flussufer verlief. Ihr Ziel war die Basis des Felsplateaus. Die Geräusche des nächtlichen Waldes tönten ihnen laut in den Ohren. Das Meer aus Blättern um sie herum kräuselte sich unter dem Gewicht des stetig strömenden Regens.
    Es war jetzt dunkel und sie ließen die Strahlen ihrer Taschenlampen über den Wald gleiten. Race fielen einige Lücken in den dunklen Gewitterwolken oben auf – Lücken, durch die unheimliches blaues Mondlicht fiel, das den Fluss neben ihm erhellte. Gelegentlich erblickte er in der Ferne das stroboskopähnliche Licht eines Blitzes. Ein Gewitter zog auf.
    Lauren und Copeland gingen voraus. Lauren hielt einen Digitalkompass vor sich. Ihr Leibwächter, Buzz Cochrane, schritt neben ihr, das M-16 quer über der Brust.
    Nash, Chambers, Lopez und Race folgten ihnen dicht auf den Fersen. Scott, Van Lewen und ein vierter Soldat – der untersetzte Corporal Chucky Wilson – bildeten die Nachhut.
    Die letzten beiden Green Berets – Doogie Kennedy und ein weiterer Corporal namens George »Tex« Reichart – waren als Rückendeckung im Ort zurückgelassen worden.
    Race bemerkte, dass er neben Nash ging.
    »Warum hat die Army nicht gleich von vornherein eine größere Truppe losgeschickt?«, fragte er. »Wenn dieses Götzenbild so wichtig ist, warum hat man lediglich ein Erkundungsteam ausgesandt, um es zu holen?«
    Nash zuckte die Schultern. »Einige Leute in den oberen Etagen haben das für eine ziemlich spekulative Mission gehalten – einem vierhundert Jahre alten Manuskript zu folgen, um ein Thyrium-Idol zu finden. Also haben sie die Offensiveinheit auf eine Erkundungseinheit zusammengestrichen. Doch da wir jetzt wissen, dass es hier ist, werden sie die Kavallerie schicken. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen.«
    Mit diesen Worten beschleunigte Nash seinen Schritt und ging nach vorn zu Lauren und Copeland.
    Sich selbst überlassen, schritt Race am Ende der Reihe weiter. Mehr denn je kam er sich wie das fünfte Rad am Wagen vor – ein Fremder, für dessen Anwesenheit es keinen Grund gab.
    Während er den Pfad am Ufer entlangging, behielt er die Oberfläche des Flusses neben sich im Auge. Er bemerkte, dass einige Kaimane neben dem Pfad herschwammen, mit der Gesellschaft Schritt hielten.
    Nach einer Weile erreichten sie die Basis des Felsplateaus – eine gewaltige, lotrechte, nasse Felswand, die sich weiter nach Norden und Süden erstreckte. Race schätzte, dass sie etwa sechshundert Meter vom Ort entfernt waren.
    Zur Linken – auf der anderen Seite des Flusses – sah er einen Wasserfall über die Felswand herabstürzen, der den Fluss speiste.
    Auf seiner Seite des Flusses erkannte er einen schmalen, senkrechten Spalt, der die gewaltige Felswand teilte.
    Der Spalt war kaum zweieinhalb Meter breit, aber hoch, unglaublich hoch – wenigstens einhundert Meter. Seine Wände waren vollkommen senkrecht. Er verschwand irgendwo im Berg. Ein knöchelhoch Wasser führendes Rinnsal ergoss sich daraus in einen kleinen, von Felsbrocken übersäten Teich, der seinerseits in den Fluss

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