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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Hueys auf dem Fluss schwamm, eingehüllt in den stetig fallenden nächtlichen Regen.
    Ein Wasserflugzeug.
    Aber es war kein gewöhnliches Wasserflugzeug. Es musste eine Flügelspannweite von wenigstens siebzig Metern haben. Der majestätisch im Wasser ruhende Rumpf war gewaltig , ein gutes Stück größer als der Hauptkörper der Hercules, mit der Race und die anderen nach Peru geflogen waren. Vier Turboprop-Strahltriebwerke hingen unter den mächtigen Tragflächen und zwei gewölbte Schwimmer berührten auf jeder Seite die Wasseroberfläche und stabilisierten das Flugzeug.
    Es war eine Antonow An-111 Albatros , das größte Wasserflugzeug der Welt.
    Als Race und die anderen, angeführt von dem deutschen Feldwebel Dietrich, den Uferpfad verließen, wendete das große Flugzeug gerade und kam rückwärts auf das Ufer zu.
    Kaum war es im weichen Schlamm aufgelaufen, da senkte sich eine Laderampe aus dem Heck herab.
    Sobald die Rampe trockenen Boden berührt hatte, polterten zwei Fahrzeuge aus dem riesigen Flugzeug – ein achträdriges Geländefahrzeug, das aussah wie ein Panzer auf Rädern, sowie ein Humvee mit verstärktem Dach.
    Die beiden gepanzerten Fahrzeuge kamen rutschend mitten auf der Hauptstraße zum Stehen. Race und die anderen wurden zu ihnen geführt. Als sie dort eintrafen, sah Race zwei weitere deutsche Soldaten, die Tex Reichart und Doogie Kennedy die Straße hinab auf sie zustießen.
    »Meine Herren«, sagte Dietrich auf Deutsch zu den anderen Soldaten. »Sperren Sie die Soldaten und die Leute von der Regierung in das Geländefahrzeug und legen Sie ihnen Fesseln an. Die anderen werfen Sie in den Humvee. Schließen Sie ab und machen Sie beide Fahrzeuge dann fahruntüchtig.«

    ***

    Nash, Copeland sowie die sechs Green Berets wurden in das große, panzerähnliche Geländefahrzeug gesteckt. Race, Lauren, Lopez und Chambers schob man in den Humvee.
    Der Humvee war eine Art übergroßer Jeep, nur wesentlich breiter und mit einem festen, verstärkten Metalldach. Er hatte gleichfalls Lexanscheiben, die im Augenblick hochgekurbelt waren.
    Nachdem sie die Amerikaner in das große Fahrzeug geschafft hatten, öffnete einer der deutschen Soldaten die Motorhaube und beugte sich über den Motor. Er legte einen Schalter direkt unterhalb der Lüftung um und sogleich – Klick! – waren alle Türen und Fenster fest verriegelt.
    Ein fahrbares Gefängnis, dachte Race.
    Wunderbar.

    Mittlerweile herrschte auf der Turmspitze eine Geschäftigkeit wie in einem Bienenkorb.
    Die deutschen Soldaten gehörten zu den Fallschirmjägern, einer schnellen Eingreiftruppe der Bundeswehr, und so gingen sie auch zu Werke, nämlich rasch und effizient.
    Der Befehlshaber ihrer Truppe, General Günther C. Kolb – der Mann mit dem grauen Schnurrbart, der Frank Nash so kalt taxiert hatte –, brüllte ihnen auf Deutsch Befehle zu: »Los! Los! Macht schon! Wir haben nicht viel Zeit!«
    Während seine Männer in alle Richtungen davonspritzten, überblickte Kolb die Szenerie.
    Den C-2-Sprengstoff am Felsen im Tempeleingang hatte man entfernt und durch Seile ersetzt. Einige Soldaten waren bereit zum Eindringen. Man hatte eine digitale Videokamera vor dem Portal installiert, die das Öffnen des Tempels dokumentieren sollte.
    Kolb nickte zufrieden.
    Sie waren bereit.
    Es konnte losgehen.

    Der Regen trommelte laut auf das Dach des Humvees.
    Race saß zusammengekauert auf dem Fahrersitz, Walter Chambers neben ihm auf dem Beifahrersitz. Lauren und Gaby Lopez waren im Fond.
    Durch die regenbespritzte Windschutzscheibe sah Race, dass sich die deutschen Soldaten um einen einzelnen Bildschirm versammelt hatten.
    Race runzelte die Stirn.
    Dann fiel sein Blick auf den kleinen Fernsehbildschirm in der Mittelkonsole am Armaturenbrett – wo in einem normalen Fahrzeug das Radio gewesen wäre. Er überlegte, ob das Abschalten des Motors die elektronischen Systeme beeinflusst hätte. Um das herauszufinden, drückte er den Einschaltknopf des kleinen Fernsehgeräts.
    Langsam erschien ein Bild auf dem Schirm.
    Es zeigte die Deutschen oben am Tempel, die um das Portal versammelt waren. Race vernahm ihre Stimmen über die Lautsprecher.
    »Unglaublich, dass sie Sprengstoff benutzen wollten! Damit hätten sie das gesamte Gebäude zum Einsturz bringen können. Machen Sie die Seile fest …«
    » Was sagen sie?«, fragte Lauren.
    »Sie entfernen den Sprengstoff, den du am Felsen angebracht hast«, erwiderte Race. »Sie glauben, dass das C-2 das gesamte Gebäude zum

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