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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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Können Sie kurz auf Jamal aufpassen? Es dauert nicht lange.«
    Sie und Boone entfernen sich etwa fünfzehn Schritte und sind sofort in ein lebhaftes Gespräch vertieft. Yolanda fuchtelt frustriert in der Luft; Boone hat die Arme ausgestreckt wie ein Bettler.
    Während ich zusehe, weint Jamal und klammert sich an meinem Bein fest. »Beruhige dich, kleiner Mann«, sage ich beschwichtigend und nehme ihn auf den Arm. »Alles in Ordnung. Hör auf zu weinen.« Das tut er zwar nicht, aber die Tränen fließen jetzt langsamer.
    »Worum geht’s überhaupt?«, fragt einer der Sicherheitsleute, ein bulliger hellhäutiger Bruder mit Akne.
    »Der Typ ist ein Arschloch«, antworte ich und denke für einen Moment nicht an Jamal. »Seine Schnitte hat ihn verlassen, und er kann damit nicht umgehen.«
    »Ah. So wie die aussieht, versteh ich, warum ihn das mitnimmt. Hast du sie ihm ausgespannt, Bruder?«
    »Nee, nichts dergleichen.« Ich setze zu einer Erklärung an, breche aber ab. Erstens geht ihn das nichts an. Und außerdem hab ich schon genug Probleme, indem ich den weinenden Jamal rumschleppe und dabei Yolanda und Boone im Auge zu behalten versuche.
    »Ich hoffe, ihr findet eine Lösung.«
    »Ja, ich auch. Danke.«
    Als Yolanda Boone des Kampfes überdrüssig stehen lässt, erkenne ich an seiner niedergeschlagenen Haltung, dass er nicht zu hören bekommen hat, was er sich erhofft hatte.
    »Komm her, Schätzchen«, sagt sie, schnappt sich Jamal und drückt ihn fest an ihre Brust. »Ich entschuldige mich für all das«, murmelt sie grob in meine Richtung. Sie ist zu verlegen, um mich anzusehen. »Stört es Sie, wenn wir jetzt gehen? Boone kann manchmal unberechenbar sein.«
    »Sie wollen sich also geschlagen geben und sich von ihm den Nachmittag verderben lassen?«, frage ich, stemme die Hände in die Hüften und nehme eine herausfordernde Pose ein. »Einfach so?«
    »Ich sag Ihnen was«, sagt Yolanda leise. »Hier geht es nicht um männliche Egos oder ums Frontenabstecken. Sondern
nur darum
, was das Beste für meinen Sohn ist. Und das Beste für mich. Wenn Sie noch bleiben wollen, tun Sie sich keinen Zwang an. Aber ich gehe jetzt.«
    Sie kennt den Trottel besser als ich. Vielleicht ist es bescheuertes Machogehabe, aber ich würde lieber bleiben, als klein beizugeben. Boone wirft uns dreien finstere Blicke zu, als wir an ihm vorbei zum Ausgang streben.
    Während der Heimfahrt ist es totenstill. Keiner sagt ein Wort, und ich spüre, wie ich mit jedem weiteren Moment des Schweigens gereizter werde. Trotz meiner Warnung hat dieser Clown uns den Nachmittag verdorben.
    Als wir vor meinem Wohnblock halten, ist Jamal fest eingeschlafen, und der Sabber läuft ihm über die rechte Gesichtshälfte.Ich versuche Yolanda dabei zu helfen, ihn vom Rücksitz zu heben, damit sie sich nicht den Rücken verrenkt. Doch sie, stets die Stolze, besteht darauf, ihn selbst hochzunehmen und auch die Tasche mit dem Babyzubehör zu tragen.
    Ich halte ihr die Tür zum Eingangsbereich auf, und Yolanda trottet traurig und reumütig an mir vorbei. Ich weiß, dass mein Mitgefühl das Letzte auf der Welt ist, was sie will, aber sie tut mir trotzdem leid.
    »Und was wollen Sie mit dem Rest des Tages anfangen?«, frage ich und ruckele mit meinem Schlüssel im Schloss meiner Tür.
    »Ach, ich weiß nicht«, sagt sie mit gezwungener Fröhlichkeit. »Vielleicht geh ich mit Jamal in den Druid Hill Park, dann hinterlege ich eine Kaution für eine Wohnung in der Liberty Heights Avenue und fahre später noch zu meiner Schwester. Aber jetzt will ich ihn erstmal auf die Couch legen, damit er ein Nickerchen machen kann.«
    »Wollen Sie darüber reden, was eben passiert ist?«
    »Neiiiiin, eigentlich nicht.« Yolanda stößt ein schnaubendes kleines Lachen aus. »Am liebsten würde ich aufwachen und feststellen, dass das Ganze nur ein Albtraum war.«
    »Warten Sie hier«, sage ich zu ihr, als ich die Tür endlich auf habe. Sie sieht mich seltsam an, sagt aber nichts.
    Ich öffne die Tür langsam, schalte die Alarmanlage aus und sehe mich in meiner Wohnung um, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist. Erst dann trete ich ein, überprüfe alle Fenster, um zu sehen, ob auch keines geöffnet worden ist. Und ich sehe in allen Schränken im Haus nach – sogar unter meinem Bett. Seit mich der Androgyne zu Hause angerufen hat, mache ich das jetzt immer.
    Ich gehe zu meinem Anrufbeantworter und drücke zögernd auf den Abfrageknopf. Doch es hat niemand angerufen, während wir weg

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