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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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aussehender Mann im roten Jogginganzug den Weg durch die Menge. Der Polizist löst instinktiv seinen Griff und erlaubt der Mutter des Opfers, zu ihrem Mann oder Freund zu stürzen.
    Sobald sie ihn berührt, ist es, als wäre ein Schalter umgelegt worden, der die unglaubliche Energie abschaltet, die in ihr brodelt. Der Körper der Frau erschlafft, und sie sackt kraftlos auf ihren zwergenhaften Gefährten, der die Arme unter ihre schiebt und sie sanft zur Vordertreppe eines Hauses nahe am Tante-Emma-Laden zieht.
    Er legt die Arme um die Frau und umarmt sie fest. Sich hin und her wiegend, stoßen beide hohe Jammerlaute aus.
    Ich wende den Blick ab, weil ich das Gefühl habe, das Paar in dem intimsten Augenblick zu stören, den es außerhalb des Schlafzimmers je miteinander teilen wird.
    Jemand packt mich grob an der linken Schulter, sodass ich instinktiv zurückzucke. »Haben Sie nicht gehört, dass alle zurücktreten sollen?«, fährt mich ein bulliger schwarzer Cop an. Das klingt eher wie eine Kampfansage als nach einer Frage.
    Seine Wampe verleiht ihm das Aussehen einer im siebten oder achten Monat Schwangeren. Ich setze an, ihm diese Beobachtung freimütig mitzuteilen, besinne mich nach einem Blick auf den bedrohlichen Schlagstock, der von seinem breiten Ledergürtel baumelt, jedoch eines Besseren.
    »Fassen Sie mich nicht an«, knurre ich zurück, halte ihm mit wütendem Blick meinen Presseausweis vor die Nase und verrenke mir demonstrativ den Hals nach seiner Dienstmarke. Aufdem glänzenden Zinnschildchen, direkt unter dem detailgetreuen Stadtsiegel, ist »Nr. 5644« aufgeprägt.
    Das Gebaren des Gesetzeshüters ändert sich dramatisch und unmittelbar. »Tut mir leid.« Er grinst seinen neuen besten Freund an. Durch Zahnfleischschwund sehen seine unteren Zähne aus wie gelbe Gartenhacken, die verkehrt herum in roten Lehm gerammt wurden.
    »Nur ein paar Probleme, die Leute vom Tatort fernzuhalten, Chef. Wenn Sie Hilfe brauchen, um an Infos zu kommen, sagense mir Bescheid, okay?«
    Klar doch. Wäre ich bloß irgendein Nigger von vielen, wäre diese Begegnung nicht annähernd so reibungslos verlaufen. Das weiß ich ganz genau. Dreckskerl.
    Ein kleiner, durchschnittlich aussehender Schwarzer mit ordentlich geschnittenen grauen Haaren kommt mit Stift und Block aus dem Lebensmittelladen. Seine hellbraune Hose aus Rayon und sein dunkelgrünes Baumwollhemd sind so zerknittert, als hätte er darin geschlafen. Selbst das braune Pistolenholster an seiner linken Seite wirkt zerknautscht. Als Detective Philip Gardner mich sieht, grinst er.
    »Wie ich sehe, jagen Sie immer noch Krankenwagen hinterher.« Gardner lacht leise und tritt vorsichtig – nahezu zimperlich – um den toten Jungen herum. Das Opfer ist ein Teenager mit einem frisch ausrasierten Fade Haircut. Das weißblaue »University of North Carolina«-T-Shirt glänzt rot von einer vereinzelten Schusswundeunter dem linken Brustbein.
    »Wie ist es Ihnen ergangen?«, fragt Gardner aufrichtig besorgt.
    »Danke, nicht schlecht, nicht schlecht. Warum wurde das über Funk als Doppelmord gemeldet?«
    »Sie wissen doch, wir schmücken gern alles aus«, antwortet Gardner mit einem schiefen Grinsen. »Ähnlich wie die Presse.«
    Gardner ist einer der wenigen Cops, die einen großartigen Sinn für Humor haben. Aber ich wette, der würde schnell versiegen, wenn ich ihn falsch zitieren oder in der Zeitung kritisieren würde.
    »Okay, schon kapiert. Was ist passiert?«
    Inzwischen ist Gardner eifrig dabei, die Menschenmenge abzusuchen, wie ein Raubvogel auf Beutesuche. Aus Erfahrung weiß ich, dass er im Geiste dem, was er letztendlich preisgeben wird, bereits zwei bis drei Schritte voraus ist.
    »Der Name des Burschen ist Antoine Moore«, sagt Gardner schließlich und konzentriert sich auf einen missmutig wirkenden jungen Mann, der das Opfer gleichgültig betrachtet. Als der Mann mitbekommt, dass der Detective ihn mustert, feixt er und stellt sich mit leicht unsicherer und trotziger Haltung etwas aufrechter hin.
    »Er war sechzehn und hat zwei Straßen entfernt von hier gewohnt, 523 York Avenue. Erst vor zwei Wochen sechzehn geworden.«
    »Drogenbezug?«, frage ich reflexartig.
    »Nee, der Bursche war ein hervorragender Schüler auf der Dunbar High«, antwortet Gardner, der immer noch versucht, Steingesichts Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, der sich jedoch weigert, Blickkontakt zu ihm herzustellen. Beschämt darüber, eine derart stereotype Frage gestellt zu haben, laufe ich

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