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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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hat das, was mancherorts als »Big Hair« bezeichnet wird – majestätische rotbraune Locken, für die Tina Turner einen Mord begehen würde.
    Miss Rotbraun ist ein rötlich-brauner Fisch auf dem Trockenen. Trotz ihres atemberaubenden Aussehens steht sie ganz allein da. Ihre Kleidung und ihr Schmuck sind eindeutig teuer, ihr Atem riecht zweifellos frühlingsfrisch, und eine echte Augenweide ist sie auch. Das Problem ist ihr Kleid. Es hat den kürzesten Minirock, den ich je gesehen habe. Nicht, dass ich das in irgendeiner Form anstößig fände.
    Der gewagte schwarze Rock zieht jede Menge Gekicher und vernichtende Blicke auf sich, aber nicht von den Männern. Praktisch jeder Kerl im Saal sabbert insgeheim bei dem Gedanken, sich mit Miss Rotbraun zu unterhalten, fürchtet sich aber vor den dolchartigen Blicken der anderen Frauen im Saal. Der Typ, der so heldenhaft ist, sich Miss Rotbraun zu nähern, wird bis ins nächste Jahrhundert Klatschthema Nummer eins sein – der Gruppendruck hat um sie herum ein unsichtbares Kraftfeld errichtet.
    »Ich kann nachvollziehen, warum sie lieber steht«, stelle ich schlitzohrig fest. »Wenn sie sich hinsetzt und der Rock noch weiterhochrutscht, hat die Braut keine Geheimnisse mehr.« Camille und ich lachen. »Und wofür ist sie berühmt?«
    »Warum, hast du Interesse?«, antwortet Camille mit einem Grinsen.
    »Die Braut ist leicht tussihaft.«
    »Was kümmert es dich«, gibt Camille unverblümt zurück. »Bist du hinter ihrer Intelligenz oder ihrer Schönheit her? Außerdem war deine Tanzkarte in letzter Zeit nicht gerade voll.«
    Wie immer hat sie zielsicher eine meiner empfindlichsten Stellen getroffen.
    »
Dir
rennen die besten Partien Baltimores ja auch nicht gerade die Bude ein, oder?«, erwidere ich hitzig.
    »Ach, komm mal wieder runter«, antwortet Camille arglos. »Reg dich ab. Das war doch bloß ein Scherz.«
    »Jeder Scherz hat einen wahren Kern.«
    Aufrichtig überrascht wirft Camille mir einen Blick zu.
    »Diesmal hast du dich selbst übertroffen, Schätzchen«, gurrt eine Frau im neongelben Ensemble verlogen und zupft Camille am Arm. »Und dieses Kleid liiiiebe ich. Wo um alles auf der Welt hast du es aufgetrieben?«
    Gehässig.
    Da willst du gar nicht hin, Schnecke, murmele ich und lache leise.
    Virtuos schnappe ich mir von einem vorbeizischenden Kellner ein zweites Glas Champagner und schlendere davon, bevor Camille und Madame Neongelb ihre Krallen ausfahren. Von mir aus können diese aufgeblasenen, Golf spielenden, BMW-fahrenden Möchtegern-Weißen sich von jetzt an bis zum Jüngsten Tag das Maul über mich zerreißen: Ich will mit Miss Rotbraun ein Schwätzchen halten.
    Erleichtert, dass ihre Quarantäne endlich aufgehoben ist, schenkt mir Miss Rotbraun ein dankbares, kokettes Lächeln, als ich mich ihr nähere. Sie ist eine schiffbrüchige Jungfrau, die auf den Wellen eines Meeres voll feindseliger Haie treibt und mit Spannung beobachtet, wie ihr Ritter ohne Furcht und Tadel im Rettungsboot auf sie zukommt.
    »Mein Name ist Darryl Billups«, stelle ich mich ihr mit ironischer Förmlichkeit vor und halte ihr die Hand hin. »Meine Schwester ist die Gastgeberin.« Zwei aufgeregt tuschelnde Hyänen mit heruntergezogenen Mundwinkeln und Drinks in der Hand starren mich und Miss Rotbraun an. Ein finsterer Blick zurück genügt, und die Höhlenmenschen hasten davon, um sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen. Werdet endlich erwachsen!
    »Aber das wissen Sie ja schon. Und wie heißen Sie?«
    Diese Frage bringt Miss Rotbraun aus dem Konzept. Sie verzieht das Gesicht à la Sarah Palin, bevor sie antwortet. »Monica Marshall. Meine Freunde nennen mich Monica. Gibt es das Wort
spitznamenlos
? Mein Name gehört zu denen, die man in keinen Spitznamen umwandeln kann. Wenn ich es mir recht überlege, gilt das auch für Darryl. Welches Sternzeichen sind Sie?«
    Oh Gott. Warum bin ich zu ihr rübergegangen? Ein kurzer Blick auf Monicas Rock und ihre wohlgeformten Beine erinnert mich daran.
    »Wissen Sie, wer ein talentierter Schauspieler ist?«, fragt Monica, die unbeirrt weiterplappert und mich intensiv ansieht. »Der Typ, der in
Alle unter einem Dach
Steve Urkel spielt. Wie heißt der gleich?«
    Es ist an der Zeit, mir einen eleganten Abgang zu verschaffen. Wenn es hart auf hart kommt, kann ich immer noch behaupten, dass ich nach einem frischen Glas Champagner suche, und einfach verschwinde.
    Zum Glück rettet mich Camille, die einfühlsame Seele.
    »Darryl, da ist

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