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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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NAACP und gegen Blumberg erzähle, schaltet er die Haarschneidemaschine aus und legt sie neben einen Glaszylinder mit blauem Desinfektionsmittel zu seinen Scheren und Kämmen. Dann läuft er um meinen Stuhl herum und stellt sich vor mich.
    »Junge, wer hat dir von diesen Drohungen erzählt? Hast du die Polizei benachrichtigt?«
    »Ja, Sir, ich hab gestern bei der Mordkommission angerufen.«
    »Du bist ein kluger Junge, Darryl. Und so wie du in dieser Sache entschieden hast, was zu tun ist, wirst du auch wissen, wie du mit deiner Freundin verfahren sollst«, sagt Mr. Jerome schlicht. Ende des Gesprächs.
    Als er mir die Haare fertig geschnitten hat und ich nach meiner Geldbörse greife, nimmt Mr. Jerome die Haltung eines Polizisten ein, der den Verkehr anhält. »Du kannst mich bezahlen, indem du das Richtige tust. Und wie ich dich kenne, Darryl, ist das so viel wert wie Geld auf der Bank.«
    Mr. Jerome schenkt mir ein sanftmütiges Lächeln, und ich bin raus aus der Tür, noch unsicherer, was ich tun soll, als bevor ich Miller’s Frisörsalon betrat.

KAPITEL DREIZEHN
    Mark Dillard hatte noch nicht mal den Mund aufgemacht, da stand ihm schon der Angstschweiß im Gesicht. Von drei ernsten, neugierigen Augenpaaren irritiert, die jede seiner Bewegungen registrierten, schluckte er. Ob sie merkten, dass sein rechtes Auge zuckte?
    Doch Rick Allen, Harold Boyles und Robert Simmes sahen einen gelassenen Mann, der Herr der Lage war und sich wohl damit fühlte. Mit Ausnahme von Allen warteten die Männer gespannt auf Dillards Erklärung für die nachmittägliche Krisensitzung bei ihm.
    Bleib locker, Mark, locker bleiben. Du brauchst nur Boyles und Simmes zu überzeugen. Das sind bloß zwei. Allen spielt keine Rolle.
Als Dillard sich vorstellte, einfach nur mit zwei Kumpels in der Küche zu sitzen und zu quatschen, ließen seine Nervosität und seine Anspannung etwas nach. Aber zu locker durfte er auch wieder nicht sein, denn wenn jemals ein Gespräch nach evangelikalem Eifer verlangte, dann dieses.
    Jemanden zu überreden, einen Mitmenschen umzubringen, ist generell keine leichte Sache. Das Militär braucht Monate und Jahre, um seine Männer in effiziente Mordmaschinen zu verwandeln. Den Luxus, so lange zu warten, konnte Dillard sich nicht leisten.
    Er bereute es, sich keine Zeit genommen zu haben, seine Gedanken aufzuschreiben. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, Allen im Auge zu behalten, nachdem er vor ein paar Stunden diese Polizeisachen in seiner Geldbörse gefunden hatte. Allen war die ganze Zeit leicht nervös gewesen. Bevor Boyles und Simmes eintrudelten, hatte Allen mit zwei faulen Ausreden aufgewartet, warum er an dem Treffen nicht teilnehmen konnte. Doch Dillard hatte eisern darauf beharrt, dass er dabei sein musste.
    Das Problem mit ihm musste gelöst werden.
    Boyles, der noch verdrießlicher wirkte als sonst, saß da und hatte die behaarten Arme über seinem dicken Bauch verschränkt. Mit vierundvierzig war er nicht nur das älteste Mitglied der Gruppe, sondern auch der Analytiker unter ihnen und würde sich am allerwenigsten von einem emotionalen Appell beeinflussen lassen.
    Momentan war er auf seine Arbeit bei der städtischen Müllabfuhr fixiert. Nachdem er acht Jahre lang bei Regen, Schnee und glühender Hitze Mülllaster gefahren hatte, hatte Boyles Aussichten auf einen Schreibtischjob mit mehr Verantwortung und mehr Geld gehabt.
    Und ein Nigger hatte ihm den Job weggeschnappt! Genauer gesagt war er ihm auf dem Silbertablett serviert worden.
    Boyles hatte gestern erst erfahren, dass seine Beförderung an einen schwarzen Arbeitskollegen gegangen war, der zwei Dienstjahre weniger auf dem Buckel hatte als er. Ohne sich die Mühe zu machen, sich nach den Gründen zu erkundigen, hatte sich Boyles in eine wütende, mit Schmähungen gespickte Tirade über positive Diskriminierung hineingesteigert, und dass das Land deshalb vor die Hunde gehe.
    Deshalb war er heute in einen anderen Müllbezirk gewechselt. Auf keinen Fall würde er unter einem Bimbo arbeiten, dem die Lohnzulage und die Zusatzleistungen nachgeworfen worden waren, die rechtmäßig Boyles zustanden.
    Der schlaksige Simmes hingegen hatte wie Dillard beim Militär gedient – beim Marine Corps, um genau zu sein. Simmes war der Spaßvogel der Gruppe und hatte das Talent, auch schwierigenSituationen noch ein Lachen abzuringen. Seit seinem Austritt aus dem Marineinfanteriekorps vor sieben Jahren hatte er eine Reihe von Gelegenheitsjobs gehabt und

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