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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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den schwarzen. Außerdem konnte er sich den Horror vorstellen, eine Mülltonne in die Hand zu nehmen, die dann vor seiner Nase explodierte. Er lag mit der Geschäftsleitung der Abwasser- und Abfallentsorgung im Clinch, und nicht mit den Arbeitern.
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Boyles ruhig. »Dadurch wären viele anständige Leute im Arsch.«
    »Okay, wie wär’s, wenn wir ein paar Mülllaster in die Luft jagen? Ein paar von den teuren, neuen Modellen?«
    Boyles’ Augen leuchteten auf, er sagte aber einige Sekunden lang nichts, während er sich den Vorschlag durch den Kopf gehen ließ. »Da bin ich dabei«, sagte er schließlich. »Sag mir einfach, was ich tun soll.«
    Bei Boyles müsste sich die Gewalt schrittweise steigern, überlegte Dillard. Das Kunststück bei ihm wäre, ihn dazu zu bewegen, den Schalter von Müllwagen zu Menschen umzulegen.
    Es war an der Zeit, Simmes auf den Zahn zu fühlen.
    »Bob, wie ist deine Meinung zu Blumberg?«
    Simmes zog langsam die Handkante über seine Kehle. »Ich bin ganz deiner Meinung, Mark«, sagte Simmes gedehnt. Sein Kentucky-Akzent kam stets völlig unerwartet zum Vorschein. »Ich mag Blumberg nicht.«
    Dillard sah Allen an, der einmal nickte. Dillard roch Angst in der Luft. Er verschränkte die Arme, trat langsam ans Fenster und spähte nach draußen. Schreiende Kinder liefen lachend auf dem Bürgersteig hin und her, überglücklich, dass sie sich dank der Sommerferien aufführen durften wie Todesfeen.
    Allen warf Boyles heimlich einen Blick zu, der mit den Schultern zuckte. Niemand wusste, was Dillard im Schilde führte.
    Wie ein Imitator, der dem Publikum den Rücken zudreht und in einer neuen Rolle wieder herumschwenkt, trug Dillard eine mörderische Maske, als er sich zurück zu seinen Kollegen drehte. Mit ein paar dramatischen Schritten blieb er direkt vor Allen stehen, dessen Nerven flatterten. Sein sechster Sinn als Polizist sagte ihm, dass er ernsthaft auf die Probe gestellt würde.
    »Das Letzte, was wir noch besprechen müssen«, sagte Dillard und starrte ein Loch in Allens Stirn, »ist, wie wir mit Spitzeln umgehen sollen. Wie sieht’s aus, Bob – was meinst du?«
    Simmes kratzte sich am Kopf und lächelte grimmig. »Wenn man bedenkt, dass er uns alle verraten und in den Knast bringen kann, sag ich, wir killen den Wichser. Wie wär’s mit noch ’nem kühlen Blonden, Mark?«
    Dillard holte noch eine langhalsige Bierflasche aus dem Kühlschrank und schnipste den Kronkorken mit dem Flaschenöffner ab, ohne sich die Mühe zu machen, ihn vom Boden aufzuheben.
    »Was meinst du, Harry?«
    Boyles, der weniger zu Gewalt neigte als die anderen, aber nicht wie ein Warmduscher wirken wollte, wägte seine Worte sorgsam ab. »Hängt von der Situation ab.«
    »Wenn ein Informant deinen Arsch in den Knast verfrachten will und dich so deiner wunderbaren Familie entreißt, was dann?«
    »Tja … In der Situation könnte ich verstehen, dass man jemandem Schaden zufügt.«
    Allen saß stocksteif da und versuchte sich zu erinnern, in welchem Küchenschrank-Fach Dillard seine 9 mm gebunkert hatte. Außerdem rief er sich das Schloss an der Haustür vor Augen und überlegte, wie es sich öffnen ließ.
    »Und, Rick«, sagte Dillard langsam, »was meinst du? Wie sollten wir mit einem Stück Scheiße umgehen, das uns ausspioniert?«
    Allen sprang so schnell auf, dass seine langen braunen Haare einen Bogen zur Decke beschrieben. Er reckte die rechte Faust in die Luft und erschreckte die anderen noch mehr, indem er schrie: »Ich sag, wir machen den Scheißkerl kalt.«
    Für einen kurzen Moment verdattert, fing Dillard sich rasch wieder. Er schüttelte leise lachend den Kopf, als wollte er sagen: »Der bekloppte Allen!« Boyles und Simmes fielen in das Lachen ein. Dillards Lächeln schwand so schnell, wie es gekommen war. »Okay … schön und gut. Ich hab da ’ne kleine Frage an dich, Rick. Hast du was dagegen, uns deine Geldbörse zu zeigen?«
    »Meine Geldbörse? Was ist los, Mann, brauchst du Kohle, oder was?«
    Boyles lachte. Simmes, der spürte, dass etwas nicht stimmte, nicht.
    In dem Glauben, die Quittung aus dem Geldautomaten der Polizeigenossenschaftsbank mühelos erklären zu können, überließ Allen die Geldbörse Dillard, der sie auf den Kopf stellte und den Inhalt des braunen Lederportemonnaies auf den Küchentisch kippte. Zwei Visitenkarten von Detective Sherman Brown, Stadtpolizei Baltimore waren die letzten Gegenstände, die herausflatterten. Die kleinen,

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