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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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silbernen Abzeichen der Kriminalpolizei, die darauf aufgeprägt waren, glänzten im kirschroten Sonnenschein.
    Boyles’ und Simmes’ Kinnladen klappten gleichzeitig herunter. Ihre Mienen spiegelten den Gesichtsausdruck von Sherman Brown wider, der fast ohnmächtig geworden wäre, als er zwei von seinen Visitenkarten auf dem Tisch liegen sah.
    Dillard, der Brown scharf beobachtete, hob eine davon zwischen Daumen und Zeigefinger hoch und hielt sie ihm höhnisch vor die Nase. »Warum hast du zwei Bullenkarten bei dir, Rick? Sind jetzt alle deine Karten auf dem Tisch?«
    »Soll das ein Witz sein, Mann?«, fragte Brown fassungslos und sah von einem zum anderen. »Willst du mich reinlegen?«
    »Wohl eher andersrum, wie – 
Detective Brown

    Katie! Wie war seine Dreijährige an seine Geldbörse gekommen? Oh Gott, nein! Nein! Das darf nicht wahr sein. Bloß keine Angst zeigen.
    Brown schoss von seinem Stuhl hoch, bereit, es mit allen aufzunehmen. Rasch nach hinten weichend, positionierte er sich zwischen Dillard und dem Küchenschrank, in dem sich der Revolver befand.
    »Das kannst du nicht ernst meinen«, protestierte er mit lauter Stimme. »Jemand hat mir die Scheiße untergeschoben.« Er warf Dillard einen anklagenden Blick zu.
    »Ach wirklich?« Jetzt bewegte sich Dillard Stück für Stück auf Brown zu, der bis an die Küchenspüle zurückgewichen war. Boyles und Simmes blieben, von dem unerwarteten Drama wie gelähmt, mit offenem Mund auf ihren Stühlen sitzen.
    »Du spinnst doch, Mann! Was ist los mit dir? Du weißt genau, dass ich kein Scheißbulle bin!« Ohne sich umzudrehen, griff Brown hinter sich und tastete nach einer Schublade, in der sich vielleicht ein Fleischermesser befand, während er mit der anderen Hand nach dem Springmesser in seiner Hosentasche griff.
    Simmes schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
    Simmes war Brown noch nie
so
groß vorgekommen. Dann ging Dillard auf ihn los. Als er sich wie ein Wolf auf Brown stürzte, schienen seine grauen Augen vor Wut zu schillern.
    Brown wich Dillard aus und schlug mit der Grausamkeit eines Mannes zu, der um sein Leben kämpft. Der Schlag traf Dillard direkt in die Bauchgegend, sodass er, sich den Bauch haltend und qualvoll nach Luft ringend, auf dem Küchenboden zusammensackte. Doch ihm war keine Atempause vergönnt;bevor Dillard zu Boden gegangen war, kämpfte Simmes schon mit Brown.
    Ich muss Katie und Sylvia wiedersehen!, sagte sich Brown.
    Geschirr, Stühle, selbst der Küchentisch fielen krachend zu Boden, während die zwei Männer durch die Küche bis ins Wohnzimmer miteinander rangen. Brown war dabei, die Oberhand zu gewinnen, als er registrierte, wie Dillard sich aufrappelte und sich auf die Zehenspitzen hochreckte. Oh Gott! Jetzt tastete Dillard im obersten Fach des Küchenschranks.
    Inzwischen beteiligte sich auch Boyles an dem Kampf, der mit Simmes’ Hilfe den wild um sich schlagenden Brown auf einen Couchtisch aus Glas und Pinienholz warf. Bei dem Aufprall zersplitterte das dicke Glas, stach eine knapp acht Zentimeter lange Scherbe tief in Browns Rücken und durchbohrte seine Niere. Er lag unbeholfen auf dem Wohnzimmerboden, die Beine auf dem Tischgestell aus Pinienholz hochgelagert.
    Das Merkwürdige daran war, dass Brown nicht schrie. Der Schmerz war so unerträglich, dass ihm die Tränen aus den Augen strömten, doch er schrie weder noch stöhnte er. Er wusste instinktiv, dass seine Blutversorgung abebbte und er sich jede Bewegung gut überlegen musste. Um sich zu schlagen und zu schreien würde seinen Niedergang nur beschleunigen – es war von entscheidender Bedeutung, dass er einen klaren Kopf behielt.
    Er griff hinter sich und befingerte die dolchartige Glasscherbe, die sich in seinen Rücken eingegraben hatte. Sie war glitschig von Blut mit der Gruppe null negativ. Brown zog ruckartig an der Scherbe, doch statt sie zu entfernen, gelang es ihm nur, sich den Ringfinger und den kleinen Finger seiner rechten Hand bis auf den Knochen aufzuschneiden.
    »Ihr müsst mich ins Krankenhaus bringen«, sagte er fast flüsternd, mit einer Stimme, die wegen der Schmerzen und des einsetzenden Schocks angestrengt klang. Er sah Boyles an, der mehr von der Milch der Menschenliebe in sich zu haben schien als Simmes und Dillard. »Ihr könnt mich hier nicht einfach sterben lassen.«
    Boyles’ Reaktion bestand darin, den Inhalt seines Magens auf Dillards Wohnzimmerboden zu erbrechen.
    Dillard schaltete schnell, knallte in der Küche und im Wohnzimmer

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