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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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Darryl?«
    »Ich verstehe nicht, was das hier soll, Tom. Cornelius hat ein Gespräch von mir belauscht, das ihn überhaupt nichts angeht –«
    »Zuallererst möchte ich sagen, dass Corny einer der ehrlichsten,aufrechtesten jungen Männer ist, die ich kenne, weshalb das Mithören Ihres Gesprächs sicher in keinster Weise beabsichtigt war«, sagt Merriwether und modelliert die Luft mit den Händen. »Aber das ist jetzt nicht die Frage. Die Frage ist: Hatten Sie eine geheime Quelle, die unsere Berichterstattung über Blumbergs Ermordung und den Bombenanschlag auf die Müllabfuhr hätte bereichern können? Oder sogar beides von vornherein hätte verhindern können?«
    Ich seufze und sehe Cornelius angewidert an. Gibt es für dich noch Hoffnung, Bruder?
    »Tom, wir haben das doch schon am Samstag mit Barbara Rubenstein besprochen.«
    Merriwether klickt mit seinem Kugelschreiber und fängt an, sich Notizen zu machen. Das lässt nichts Gutes erahnen.
    »Was haben Sie von dieser Person oder diesen Personen erfahren?«
    Ich zögere, weil ich ganz genau weiß, dass Cornelius ihm wahrscheinlich übermittelt hat, irgendwas mit »Blut an Ihren Händen« gehört zu haben. Merriwether legt seinen Notizblock hin und formt mit den Händen ein Spitzdach. Jeder, der sich mit Körpersprache auskennt, weiß, dass ein Spitzdach ein Zeichen dafür ist, dass sich der Sprecher seinen Zuhörern überlegen fühlt.
    »Die Person hat mir mitgeteilt, dass eine Gruppe Rechtsextremer darauf aus sei, Blumberg zu töten«, sage ich langsam.
    Merriwether dreht den Kopf auf seinem kurzen, schmalen Hals und sieht Cornelius ungläubig an.
    »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe«, sagt Merriwether. »Sie wussten, dass jemand Blumberg erschießen wollte, haben es aber der Zeitung, für die Sie arbeiten, nicht mitgeteilt. Warum?«
    Ich seufze laut. »Tom, ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich am Freitag, als der Anrufer mir das Datum für die Ermordung Blumbergs nannte, Barbara Rubenstein angerufen habe. Und kurz bevor ich Barbara anrief, habe ich auch Detective Phil Gardner angerufen.«
    »Seit wann sprechen Sie schon mit dieser Person?«
    »Seit wenigen Tagen. Der erste Anruf kam letzte Woche am, ähm, Mittwoch. An dem Tag, als ich ins Krankenhaus kam.«
    »Und Sie haben uns nicht sofort verständigt? Warum?«
    »Tom. Ich brauche Ihnen doch nicht zu erzählen, dass Witzbolde und Verrückte ständig mit haarsträubenden Behauptungen und Äußerungen bei dieser Zeitung anrufen. Bis ich ein konkretes Datum hatte, dachte ich, das sei wieder so ein Irrer. Und wo wir gerade beim Thema sind, derselbe Anrufer droht damit, das NAACP in die Luft zu sprengen.«
    Das ignoriert Merriwether. »Wie oft hat diese Person Sie angerufen?«
    »Vielleicht vier oder fünf Mal«, erwidere ich und rutsche unbehaglich auf meinem Stuhl herum.
    »Ist es Ihnen je in den Sinn gekommen, irgendjemanden über die Anrufe zu informieren?«, fragt Cornelius. Ich habe nicht gesehen, dass Massah ihm Sprecherlaubnis erteilt hat.
    »Ich habe doch jemanden informiert«, antworte ich ungehalten. »Das habe ich bereits gesagt.«
    Merriwether erhebt sich aus seinem Stuhl und lässt theatralisch Stift und Notizblock fallen.
    »Ich habe es schon einmal gesagt«, sagt er erhobenen Hauptes, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. »Aber wir geben eine
Zeitung
heraus. Wir sammeln Nachrichten. Das ist das, womit wir, und insbesondere Sie, unseren Lebensunterhalt verdienen. Sie haben Details von entscheidender Bedeutung über den größten Mord in Baltimore seit zwanzig Jahren erfahren, und Sie vertrauen diese Informationen statt uns der Polizei an! Wer bezahlt denn Ihr Gehalt, wir oder die? Warum machen wir uns überhaupt die Mühe, Sie zu bezahlen?«
    Als ich in Merriwethers Gesicht aufblicke, sehe ich statt Wut Euphorie darin. Strahlend setzt er sich wieder an seinen Schreibtisch und ruft jemanden an.
    »Hallo. Ja, hallo Gloria. Klar, ich warte, kein Problem.« Den Telefonhörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt, kritzelt Merriwether wie wild etwas auf seinen Notizblock.
    »Hallo, ich habe mich nur gefragt, ob Sie einen Moment in mein Büro kommen könnten. Ja, ich verstehe, aber ich glaube, es wird sich für Sie lohnen. Jawohl, Sir. In Ordnung.«
    Etwa eine Minute vergeht, bis der leitende Redakteur Walter Watkins in Merriwethers kleines Schuhschachtel-Büro poltert. Watkins trägt ein pinkfarbenes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln; sein blau-roter Schlips ist gelockert, und die

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