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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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Münztelefon.«
    »Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber sind Sie ein Mann oder eine Frau?«
    »Was glauben Sie?«
    »Sie kapieren’s nicht, stimmt’s? Das hier ist kein schwachsinniges Spielchen. Echte Menschen sterben, während Sie Däumchen drehen. Wenn Sie nur dämliche kleine Spielchen spielen und mir nicht helfen wollen, diese Scheißkerle zu schnappen, rufen Sie mich nicht mehr an. Verstanden?«
    Meine Antwort stößt auf Schweigen, sodass nur ein schwaches Rauschen zu vernehmen ist.
    »Denn wenn Sie mich fragen, sind Sie auch nicht besser als diese Drecksäcke«, brülle ich. »Bei dem vielen Blut, das an Ihren Händen klebt, hätten Sie genauso gut selbst abdrücken können. Ist Ihnen das je in den Sinn gekommen?«
    »Ich bin eine Frau.«
    »Freut mich zu hören, Lady. Wollen Sie verhindern, dass noch mehr unschuldige Menschen umkommen, oder wollen Sie weiter diese Agatha-Christie-Scheiße ausleben?«
    »Wenn Sie so sind, fällt es mir schwer, mit Ihnen zu reden.«
    »Dann hören wir auf zu reden.
Tun
wir endlich was und bringen diese Sache zu Ende. Wer hat Sheldon Blumberg und Joel Kocinski getötet?«
    Klick!
    Ich spüre, dass jemand hinter mir steht, drehe mich um und blicke direkt in Cornelius Lawrences Gesicht. Seine Stirn besteht aus einer großen Anzahl horizontaler Linien.
    »Wer war
das
denn?«
    »Zuallererst, warum belauschen Sie mich? Dazu haben Sie kein Recht. Hat Ihnen jemand weisgemacht, dass Ihre Beförderung Ihnen das Recht gibt, in die Privatsphäre anderer einzudringen?« Meine Stimme klingt jetzt eine Oktave höher als während des Gesprächs mit dem Androgynen.
    »Gehen wir in Merriwethers Büro, Darryl. Ich muss mit Ihnen reden«, sagt Cornelius mit schmeichelnder, verschwörerischer Stimme. Als wären wir nach jahrelanger Feindseligkeit plötzlich ein Herz und eine Seele.
    Ich setze an, ihm zu sagen, wohin er sich verpissen kann, doch mir fällt ein, dass er jetzt mein Vorgesetzter ist, wenigstens dem Titel nach. »Ich muss noch ein paar Leute anrufen, um die Fortsetzung der Reportage über das Müllabfuhr-Sprengstoffattentat zu schreiben. Worüber wollen Sie denn mit mir sprechen?«
    »Das sollten wir nicht hier draußen diskutieren«, sagt Cornelius ungezwungen und lächelt. »Daher auch mein Vorschlag, an einen Ort zu gehen, wo wir ungestört sind.«
    Ich frage mich, was er im Schilde führt, und erhebe mich nur widerwillig aus meinem Stuhl, um ihm in Merriwethers Büro zu folgen. Cornelius schließt die Tür hinter uns und bedeutet mir, Platz zu nehmen. Dann tut er etwas Unvorstellbares: Er zieht Merriwethers Stuhl hinter dessen Schreibtisch hervor und lässt erhaben seinen moppeligen Arsch darauf plumpsen.
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken holen, eine Limonade oder so?«, fragt Cornelius salbungsvoll. Dieser Möchtegern-Weiße ist noch nicht mal seit einer Stunde offiziell befördert und spinnt schon.
    »Kommen Sie, Mann, lassen Sie uns auf den Punkt kommen«, sage ich mit einer Stimme, die jetzt tief und rau ist. »Wenn Sie erwarten, dass ich Ihnen zu Ihrer Beförderung gratuliere, können Sie lange warten. Was genau wollen Sie von mir? Denn ich muss noch diese Story raushauen.«
    »Okay, okay. In Ordnung.« Jede Menge weiße Zähne. »Warten Sie einen Moment hier. Ich bin gleich zurück.« Cornelius schreitet schnell durchs Büro, schließt behutsam die Tür hinter sich und verfällt in einen Galopp, sobald seine Füße den Boden der Redaktion berühren.
    Das gerahmte Foto von Ronald Reagan starrt mich vorwurfsvoll an, als Cornelius etwa fünf Minuten später mit Merriwether im Schlepptau zurückkommt. Aha! Dahin geht er also damit. Direkt zu Massah. Hätte ich wissen müssen.
    Während ich zusehe, wie die Hyäne und der Geier näherkommen, spannen sich die Muskeln in meiner Bauchgegend an.
    »Darryl«, sagt Merriwether in neutralem Ton. »Ich habe gerade eine höchst verstörende Information erhalten.« Er hält inne und blickt mich milde an. Vermutlich soll ich an dieser Stelle zusammenbrechen und meine Sünden beichten, wie bei
Perry Mason
.
    Stattdessen starre ich Merriwether verständnislos an. Mir fällt auf, dass Cornelius sich ein paar Manierismen seines Mentors angeeignet hat, wie die Geziertheit, mit der Merriwether die Beine übereinanderschlägt.
    »Corny glaubt, zufällig mitgehört zu haben, wie Sie mit jemandem sprachen, der eventuell mit der Erschießung Blumbergs und dem Sprengstoffanschlag auf die Müllabfuhr in Verbindung steht. Ist das korrekt,

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