Der Teufel und die Lady
„Mätressen des Königs“ nicht weitergegeben hatte.
„Ich will, dass Ihr Euch von mir besteigen lasst. Jetzt.“
Seine Worte trafen sie bis ins Innerste. Erst sprach er gar nicht mit ihr, und dann so . Es hörte sich so roh an, so kalt.
Er kam ihr so kalt vor.
„Ihr gehört mir.“ Mit einer besitzergreifenden Geste legte er ihr die Hand auf die Brust, ohne Rücksicht darauf, dass sich noch andere Leute an Deck befanden.
Unglücklich hob Brenna das Kinn. Sie wollte seine Hand wegschlagen und ihn wegen seines Benehmens zurechtweisen, aber hier stand mehr auf dem Spiel als ihr Stolz. Sie mussten über das Baby sprechen, über den König, ihre Beziehung und so vieles andere mehr. „Wir müssen miteinander reden“, sagte sie.
„Hinterher.“ Er kniff zart die empfindsame Knospe ihrer Brust. „Nicht jetzt.“
Ihr Körper reagierte sofort, und Brenna wünschte, sie hätte ihr Sehnen nach ihm besser verbergen können. Noch ein Handel, eine weitere zweifelhafte Abmachung. Sie gab sich ihm hin, damit sie mit ihm ein paar Worte wechseln durfte – was für eine schreckliche Rolle, die ihr da zugewiesen worden war. Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig, denn seit drei langen Tagen hatte sie sich nichts anderes herbeigewünscht, als mit ihm zu reden.
Sich ihm hinzugeben, kostete sie gewiss keine Überwindung, ihr Körper verzehrte sich geradezu danach.
Der Wind zerrte an seiner Tunika. „Nun?“
„Einverstanden. Aber danach müsst Ihr mich anhören.“
Er zuckte die Achseln, als wollte er sagen, dass das für ihn keinen Unterschied machte. Sie verdrängte den Stich in ihrem Herzen. Er irrte sich. Es würde einen großen Unterschied ausmachen.
Brenna erwartete, dass er ihr den Arm bot oder ihre Hand nahm oder sie schlimmstenfalls am Handgelenk hinter sich herzerrte. Stattdessen drehte er sich einfach um und ging mit schnellen Schritten davon. Offensichtlich ging er davon aus, dass sie ihm wie eine läufige Hündin folgen würde.
Die grausame Kälte dieser Geste tat ihr unglaublich weh. Einen Moment lang beschlich sie die Angst vor dem, was gleich geschehen würde. Sie gestattete sich einen letzten Blick zum Horizont, wo sich dunkle Wolken zusammenbrauten. Vorboten eines Sturms?
Sobald sie ihr Gewand auszog, würde James ihren gewölbten Leib sehen, den Beweis, dass sie ein Kind unter dem Herzen trug. Ihre Gewänder verbargen ihren Zustand noch ziemlich gut, aber nackt ließ er sich nicht mehr übersehen. Was würde James sagen? Was würde er tun?
Brachte der Augenblick der Wahrheit seinen ehrenhaften Charakter zum Vorschein oder blieb er unnahbar und gefühllos?
Brenna biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, ihn wieder auf ihre Seite zu ziehen. Sie wandte sich von der Reling ab und folgte ihm. Seine Rechnung war aufgegangen.
26. KAPITEL
„Zieht Euren Rock hoch und beugt Euch vornüber“, knurrte James. Er wollte nicht abwarten, bis sie sich ganz ausgezogen hatte, sein Verlangen nach ihr war zu groß.
Monatelang hatte er an nichts anderes gedacht als an sie. In den letzten Tagen hatte ihre Nähe seinen festen Vorsatz, Distanz zu wahren, nachhaltig ins Wanken geraten lassen. Schon allein ihr Duft brachte ihn fast um den Verstand. Er hatte sich so lange eisern beherrscht, doch jetzt gab es für ihn kein Zurück mehr. Sobald er sie berührte, schienen sich all sein Zorn, seine Enttäuschung, seine Leidenschaft und seine Rachgier in seinen Lenden zu einem einzigen, übermächtigen Gefühl zu bündeln.
Sie hielt hörbar den Atem an, und einen Moment lang fragte James sich, ob sie der Mut verlassen würde. Stattdessen raffte sie das Gewand bis zu den Hüften, kletterte auf das Bett und legte sich auf den Rücken. Der Anblick ihrer nackten Beine und ihres sanft gewölbten Bauchs versetzte ihn in eine beinahe schmerzhafte Erregung.
„Nein, nicht so. Auf Eure Knie. Ich will Euch von hinten nehmen.“ Das hatte er schon früher tun wollen, aber da war er noch zu sehr darauf bedacht gewesen, ihr die Angst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie Gefallen am Liebesakt gewann. Damals war ihm diese Stellung noch als zu gewagt erschienen, sodass er bislang keine Zeit gehabt hatte, Brenna damit vertraut zu machen.
Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze, ob vor Angst oder vor Verlangen, das konnte er nicht beurteilen. Gehorsam drehte sie sich um und stützte sich auf Hände und Knie.
Großer Gott, sie überraschte ihn immer wieder. Er löste die Schnüre seiner Beinlinge und streifte sie
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