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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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geraten, wenn du deinen Verpflichtungen besser nachgegangen wärst“, warf sie ihm vor.
    Tröstend strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange. „Ich weiß, es war nicht recht, dich so lange mit Vater allein gelassen zu haben, aber zum Schluss konntest du bei Mutter Isabella im Kloster sein, wie du es dir immer gewünscht hattest.“
    In diesem Moment erschien Montgomery auf der Treppe, die hinunter zur Kajüte führte. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Ihr ausgekochtes Flittchen“, knurrte er. „Und ich hatte noch nicht einmal daran gezweifelt, dass das Kind von mir ist.“
    Brenna fuhr herum. „James!“
    James ging mit gezücktem Schwert geradewegs auf Nathan zu, der seines ebenfalls zückte. Die Klingen funkelten.
    „Nein, Mylord“, rief Brenna entsetzt. „Er ist nicht mein Geliebter, sondern mein Bruder!“
    James’ Augen funkelten boshaft auf. „Umso besser.“
    Erschrocken hob sie eine Hand, um Nathan aufzuhalten, und die andere, um James Einhalt zu gebieten. „Aufhören! Alle beide! Es gibt eine andere Möglichkeit, das hier zu Ende zu bringen.“
    „Ich weiß genau, wie ich das hier zu Ende bringen werde“, zischte James und tat einen Schritt nach vorn.
    „Schluss jetzt!“, schrie Brenna.
    Nathan öffnete die Schließe seines Umhangs, warf ihn zu Boden wie einen Fehdehandschuh und nahm Kampfstellung ein.
    Brenna kehrte ihrem Bruder den Rücken zu und sah James an. „Bitte. Ihr habt versprochen, hinterher mit mir zu reden.“
    Ohne Nathan aus den Augen zu lassen, bewegte James sich weiter vorwärts. „Zum Reden ist es jetzt zu spät.“
    Sie zeigte drohend mit dem Finger auf ihn. „Ich habe meinen Teil der Abmachung erbracht, daher werden wir jetzt reden.“
    Erst jetzt richtete er den Blick wieder auf sie und sah sie an, als wäre sie nicht bei Trost. „Vorsicht, Gemahlin!“
    „Ihr mögt unseren Handel vergessen haben, aber ich nicht“, rief sie zornig. „Mein Körper verlangt noch immer nach Euch.“
    Damit drehte sie sich um und starrte aufgebracht ihren Bruder an. „Dieser hochmütige Narr dort ist mein Gemahl und dein rechtmäßiger Oberherr. Du wirst ihm kein Haar krümmen, sonst kannst du etwas erleben.“
    „Aus dem Weg, Gemahlin“, befahl James. „Das hier ist Männersache.“
    Wütend drehte sie sich wieder zu James um. Ihre Augen wurden ganz schmal. „Und das da“, sie zeigte auf Nathan, „ist mein verantwortungsloser, sturer Bruder. Und Ihr werdet ihm ebenfalls kein Haar krümmen!“
    Die beiden Männer starrten sich wutentbrannt an.
    Brenna seufzte gereizt. „Ich erinnere mich ganz deutlich daran, dass Ihr bei unserer ersten Abmachung eingewilligt habt, mit meinem Bruder zu verhandeln.“
    Nathan grinste höhnisch. „Ich habe keinen Grund, mich mit diesem Mann zu beratschlagen. Ich will sein Blut sehen!“
    Aufgebracht ging Brenna zu ihrem Bruder und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    James lachte.
    Nathan wich zurück und ballte die Faust.
    „Wenn Ihr sie berührt, seid Ihr tot“, grollte James. „Und dann verfüttere ich Euch mit größtem Vergnügen an die Haie.“
    Verständnis dämmerte in Nathans Blick. „Ihr liebt sie!“
    Eine weitere Kanonenkugel traf das Schiff; Holzsplitter regneten von der Decke auf sie herab. „Pfeif die Männer zurück“, forderte Brenna ihren Bruder auf. „Du kannst dem Ganzen jetzt ein Ende bereiten, Nathan.“
    „Genau, Nathan“, spottete James und äffte sie nach. „Bereite dem Ganzen ein Ende, feige wie du bist!“
    „Ihr!“ Brenna zeigte mit dem Finger auf James, ging auf ihn zu und bohrte ihm den Finger in die Brust. „Hört auf! Sofort!“
    Ein Kanonenschuss krachte, mehr Staub und Holzsplitter rieselten auf sie herab. Ein Mann kam keuchend und mit blutbeschmiertem Wams die Treppe herunter. „Herr, das Hauptsegel ist getroffen! Männer unter britischer Flagge entern das Schiff!“
    In dem Moment stürmten die ersten Soldaten die Treppe herunter. Sie waren mit Schwertern und Armbrüsten bewaffnet und trugen bunt zusammengewürfelte Uniformen.
    „Ich habe ihn gefunden“, rief einer der Waffenträger den anderen Männern zu und winkte sie nach unten in den ohnehin schon überfüllten Schiffsrumpf.
    James fuhr zu ihnen herum.
    „Ergreift ihn!“
    Sie stürzten sich auf ihn.
    „Zurück, Brenna!“ James stieß sie hinter seinen Rücken, um sie vor der anstürmenden Horde bewaffneter Männer zu schützen.
    Brenna schrie auf, als sie zur Seite gedrängt wurde. James schwang tapfer sein Schwert, aber es

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