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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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erkunden! Dieses neu gewonnene Wissen würde ihren Bildern viel mehr Leben verleihen. Sie unterdrückte einen Anflug von schlechtem Gewissen, dass sie ihn für ihre Zwecke benutzte. Ihr Vater tadelte sie oft, sie solle sich doch besser auf wichtigere Dinge konzentrieren. Brenna fand, sie sollte jetzt lieber an ihre Flucht und die Rettung ihrer Familie denken, nicht an ihre Kunst.
    Sie bemühte sich, nicht zu eifrig zu wirken, während sie das Tuch im Wasser des Zubers befeuchtete. Mit dem Handrücken streifte sie Montgomerys Bein, und ihr Interesse wurde nur noch größer. Ganz gleich, was für eine Kreatur der Mann in seinem Innern war – es würde eine Freude sein, seinen Körper auf Pergament zu bannen. Nein, lieber auf Leinwand, Pergament war für ein solches Thema viel zu grob. Bruder Giffard hatte ihr versichert, dass Leinwand in Italien überall erhältlich war.
    Brenna stellte sich hinter Montgomery, verteilte Seife auf dem nassen Tuch und wrang es über seinen Schultern aus. Schaumige Rinnsale liefen ihm über den Rücken. Er beugte sich nach vorn, und sie wusch ihm mit kreisenden Bewegungen den Rücken.
    Montgomery gab einen wohligen Seufzer von sich.
    Sie lächelte. Es war gut, wenn er sich entspannte und unachtsam wurde. Sie bückte sich und ließ die Hand tiefer ins heiße Wasser sinken. Genussvoll strich sie über seine Haut und achtete darauf, sich jede Sehne und jeden Muskel einzuprägen, damit sie sie später mit dem Pinsel auf die Leinwand übertragen konnte. Wer wusste schon, ob das nicht ihre letzte Gelegenheit war, jemals wieder einen nackten Mann so aus der Nähe zu betrachten.
    Ihr war bewusst, dass es eine Sünde war, nicht angemessen verlegen oder nervös zu sein. Bestimmt würde Gott ihr aber diese eine Zuwiderhandlung vergeben. Sie ließ Schuldgefühle gar nicht erst aufkommen – sobald sie im Kloster eingetroffen war, würde sie die Beichte ablegen.
    Wasser spritzte auf ihr Kleid, während sie Montgomery wusch. Sie seifte seinen Nacken ein, spülte ihn ab und stellte sich dann seitlich neben den Holzbottich, damit sie Zugang zu seinem Oberkörper hatte. Sie verspürte ein ungewohntes Ziehen in ihrem Unterleib, auch war ihr ein wenig schwindelig.
    Seine Haut war nicht so weich wie ihre, und sein Brusthaar fühlte sich interessant an. Seine festen Muskeln, strotzend vor Lebenskraft, zuckten unter Brennas Berührung. Sie ließ die Hand noch tiefer sinken.
    Montgomery holte hörbar Luft, als sie die Innenseite seines Oberschenkels streifte. „Ehrlich gesagt, Gemahlin, Ihr gefallt mir sehr. Ich hatte schon gedacht, wir passten nicht zueinander.“
    Seine Worte erschreckten sie, und sie hielt einen Moment lang inne. Dann schluckte sie und fuhr fort, ihn zu waschen. Sie sah, dass seine Erregung augenblicklich wieder zunahm, und sie empfand ein berauschendes Machtgefühl, dass sie so eine Wirkung auf ihn ausüben konnte.
    Sie verteilte erneut Seife auf dem Lappen und strich mit ihm über Montgomerys Schultern. Dabei zählte sie in Gedanken mit, wie viele Handspannen sie breit waren. Der Geruch der Seifenlauge vermischte sich mit dem warmen Duft seiner Haut.
    Noch mehr Wasser spritzte auf ihr Gewand, als sie sich über ihn beugte.
    Wie eigenartig, in dieser Aufmachung eine solche Tätigkeit auszuführen. Die Houppelande war etwas ganz anderes als ihre beiden abgetragenen Tuniken. Schon seit Jahren hatte sie nicht mehr ein so elegantes Kleid getragen, und es kam ihr grotesk vor, darin jetzt Montgomery zu waschen. Der moschusartige Geruch des Hermelinbesatzes verstärkte sich noch, als er ebenfalls mit Wasser in Berührung kam.
    Montgomery hatte eine wulstige, halbmondförmige Narbe auf der rechten Schulter und vier Sommersprossen auf der linken. Das könnten reizvolle Details auf ihrer nächsten Miniatur abgeben.
    Sie richtete sich auf und fächelte sich Luft zu; in der Kammer schien es übermäßig heiß zu sein. Das Ziehen in ihrem Bauch verstärkte sich. Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt. Ich habe einen Mann begehrt und gleichzeitig in meinem Herzen einen Mord geplant.
    Montgomery erhob sich aus dem Zuber, seine Haut glitzerte. Wasserrinnsale strömten über seine Brust und seine Arme.
    Großer Gott! Brenna konnte ihm ansehen, wie erregt er war, und jeglicher Gedanke an eine Beichte verflog wie Rauch an einem windigen Tag. Die Knospen ihrer Brüste richteten sich auf.
    Er lachte leise.
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. Bestimmt waren ihre Augen mittlerweile riesengroß geworden!

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