Der Teufel und die Lady
waren ungemein kräftig, seine Beine ähnelten griechischen Säulen. Der Kettenbauchschurz klirrte leise und die Matratze ächzte, als Montgomery aufstand und Brenna aufforderte, ihm nun den Bauchschurz und die Schamkapsel abzunehmen.
„Ich glaube nicht, dass ich das tun sollte“, sagte sie. Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet und ihr Herz raste, als sie sich ausmalte, wie er unter dieser Schutzvorrichtung aussehen mochte. Sie wusste ungefähr, wie das Geschlecht eines Mannes aussah – oft hatte sie zusammen mit ihrem Bruder Nathan gebadet, als sie noch klein waren.
Sie richtete sich abrupt auf und unterdrückte ihre Neugier. Über ihre Wissbegier hatte schon ihr Vater immer geschimpft. Außerdem war es mehr als ungünstig, einen Mann ansehen zu wollen, den man so sehr hasste.
„Den Rest solltet Ihr selbst ausziehen. Dafür braucht Ihr meine Hilfe nicht.“
„Das gehört aber zu den Dingen, die ich von Euch verlange, Gemahlin. Ich habe befohlen, Wasser zu bringen. Als Nächstes werdet Ihr mich baden. Ganz wie eine gute Gemahlin.“
Ihn baden?
Sie schluckte. Bildete sie sich das nur ein, oder hatte sich die Schamkapsel eben etwas bewegt? Wie gebannt sah sie genauer hin. Tatsächlich!
Vielleicht waren ihre Bilder doch nicht so wirklichkeitsgetreu gemalt, wenn das Geschlecht eines Mannes stark genug war, ein Stück Eisen in Bewegung zu setzen. Sie hatte sich bei ihren Miniaturen stets an den Erinnerungen an ihren Bruder orientiert. Aber das hier war ihr noch nicht untergekommen, und es war interessant. Sie würde versuchen es zu malen, wenn sie sicher in Italien eingetroffen war.
Ihr Blick fiel auf die Truhe mit ihrem Malzubehör. Unter einer losen Bodenplanke unter ihrem Tisch lagen sicher versteckt mehrere unvollendete Gemälde, darunter die Abbildung eines nackten Gladiators. Der Krieger war ihr erster wie auch kühner Versuch gewesen, das vollständige Frontalbild eines Mannes darzustellen. Da sie sich in Bezug auf die Farbe und Größe eines männlichen Geschlechtsteils nicht sicher war, hatte sie das Bild nicht vollendet. Das Vorbild ihres Bruders, auf das sie bei den Miniaturen zurückgegriffen hatte, kam ihr in diesem Fall nicht ganz passend vor.
Plötzlich bekam die Aussicht, Montgomery nackt zu sehen, noch eine andere Bedeutung für sie als nur die, dass er dadurch leichter zu töten sein würde. Auf diese Weise konnte sie ihr Gemälde vollkommen realistisch vollenden, und dann erhielt sie mit Sicherheit die Erlaubnis, bei den Lehrern ihres Bruders zu lernen, sobald sie in Italien war.
Ermutigt durch diesen Gedanken löste sie das Band, das die Schamkapsel an Ort und Stelle hielt, und nahm sie ab. Unter dem Kettenbauchschurz zeichnete sich eine große Vorwölbung ab. Noch neugieriger geworden, streifte sie auch ihn ab, bis Montgomery nur noch in Beinlingen vor ihr stand. Ganz langsam löste sie deren Verschnürungen und zog die Hose über seine endlos langen Beine nach unten. Beinhaare streiften ihre Handflächen. Ihr wurde heiß und schwindelig. Zugleich war sie über alle Maßen neugierig.
Sie hob den Blick – und ihr stockte der Atem. Er war viel größer, als sie erwartet hatte. Und ganz anders als auf ihren Bildern. Erstaunt betrachtete sie ihn, und während sie das tat, schien er sogar noch größer zu werden.
Großer Gott, sie hatte alle ihre Bilder falsch gemalt. Sie hatte schon oft männliche Geschlechtsteile gezeichnet, aber sie hatten alle völlig anders ausgesehen. Sogar bezüglich der Farbe hatte sie sich geirrt. Fasziniert streckte sie die Hand aus und berührte ihn.
Ihr Gegenüber sog scharf den Atem ein, und sie schrak zurück. Sich langsam aufrichtend, sah sie ihm ins Gesicht. Sie war so gebannt von seinem Körper gewesen, dass sie den Menschen Montgomery völlig vergessen hatte. Er runzelte finster die Stirn, und Brenna fragte sich, was er wohl gerade dachte. Sie erschauerte.
„Noch nie hat mich eine Frau begutachtet wie einen Zuchthengst.“
Sie wich noch einen Schritt zurück, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, und bemühte sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck. „Das habe ich gar nicht getan.“
Montgomery lachte leise, ein kehliges, warmes Lachen. Brenna spürte, wie sie errötete. Sie wandte den Blick ab. Wenn sie ehrlich sein sollte, sie hatte ihn begutachtet. Aber nur um meiner Kunst willen, beruhigte sie ihr schlechtes Gewissen.
Er streckte den Arm aus, nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Eine seltsame Glut breitete sich in ihr aus, und
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