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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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auf, Euch zu wehren, Weib! Ein so schnelles Ende wird es für Euch nicht geben.“
    Panik ergriff sie. Schreiend versuchte sie, sich seinem Griff zu entwinden.
    Ungerührt von ihren Anstrengungen hob er sie einfach hoch und trug sie zum Bett. „Ruhig, ganz ruhig. Beruhigt Euch.“ Dieses Mal hörte sich seine Stimme nicht schroff an, sondern warm, tief und tröstend. Er hielt sie fest an sich gepresst, um ihren Widerstand zu ersticken.
    Sie sträubte sich mit aller Gewalt, aber es war, als kämpfte sie gegen einen eisernen Käfig an. Trotzdem setzte sie sich weiter zur Wehr, bis sie keine Kraft mehr hatte. Tränen strömten ihr über das Gesicht. Es war sinnlos, sich gegen ihn aufzulehnen. Vollkommen sinnlos.
    Er war ein großer, starker Mann. Sie war eine Frau. Eine verheiratete Frau, ganz und gar ihrem Herrn und Meister ausgeliefert, der sie nach Belieben bestrafen konnte. Darüber hinaus war er der Vollstrecker, ein einflussreicher Mann, der vom Gesetz her ermächtigt war, sie zu foltern und zu töten, wenn er es für richtig hielt.
    Immer mehr Tränen flossen über ihre Wangen, als sie erkannte, wie hilflos sie war. Sie wischte sie schließlich fort, wütend über ihre Niederlage.
    Langsam lockerte er seine Umarmung. „Versucht nicht, wegzulaufen.“
    Sie wollte noch einmal all ihre Kräfte aufbringen, aber sie wusste bereits, dass es vergeblich sein würde. Ihre Beine fühlten sich an, als hingen bleierne Gewichte an ihnen, sie war vollkommen geschwächt. Sie ließ die Schultern hängen und nickte. „Nein, Mylord.“
    Der Klang ihrer Stimme erstaunte sie selbst. So würde es von nun an immer sein – ein Leben lang. „Ja, Mylord“, „Natürlich, Mylord“ oder „Wie Ihr wünscht, Mylord“.
    „Bleibt hier.“ Er erhob sich, wobei die Strohmatratze nachgab.
    Benommen beobachtete Brenna, wie er sich bückte, um die Ringe und Ketten vom Boden aufzuheben. Es hätte sie nicht überrascht, wenn ihm plötzlich Teufelshörner gewachsen wären. Ein Kissen umarmend, rollte sie sich auf dem Bett zusammen. Ihr war flau im Magen.
    Montgomery richtete sich auf und hielt die Vorrichtung hoch. Seine Miene wirkte gnadenlos. Fünf Eisenringe, die durch eine leichte Kette miteinander verbunden waren. Zwei für ihre Handgelenke, zwei für ihre Knöchel und einer für den Hals.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Das kalte, harte Eisen würde eng an ihrem Hals anliegen und durch die Ketten mit ihren Gliedmaßen verbunden sein, sodass sie in ihrer ganzen Bewegungsfreiheit stark beeinträchtigt wurde. Laufen, sich strecken oder gar Treppen steigen – das alles würde nur noch unter Mühen möglich sein.
    Schlimmer noch, sie würde nie wieder malen können. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, die abgeschlossene Truhe aufzubrechen, würden die Ketten die Farben auf der Leinwand verschmieren und sie selbst daran hindern, frei den Pinsel zu führen.
    Sie würde im wahrsten Sinn des Wortes zur Sklavin werden.
    „Es ist wirklich nicht nötig, dass …“
    „Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Euch aus dem Fenster stürzt oder jede Gelegenheit benutzt, um mich zu erstechen.“ Die Kettenglieder glitten durch seine langen Finger.
    Sie erschauerte.
    Die Matratze ächzte, als er sich wieder aufs Bett setzte. „Kommt, Gemahlin“ – er klopfte auf seinen Schoß – „beugt Euren Kopf über meine Knie, damit ich Euch Euer neues Halsband anlegen kann.“
    Ein letztes Mal regte sich das, was von ihrem Stolz noch übrig war. Ihren Kopf auf seine Knie legen und zulassen, dass er ihr einen eisernen Ring umlegte, als wäre sie einer von Adeles Hunden? Was für eine Erniedrigung!
    „Es sei denn, Ihr legt Euren Kopf lieber wieder über den Richtblock.“ Er sprach so ruhig und höflich, als biete er ihr die Wahl zwischen einem Stück Brot oder einer Süßigkeit an.
    „Ich habe keine Angst vor dem Tod“, sagte sie mit brüchiger Stimme. Hatte sie nicht erst vor wenigen Minuten daran gedacht, sich selbst umzubringen?
    „Dann könnten wir Euch vielleicht aufs Rad flechten.“
    Sie schluckte, und plötzlich wurde ihr kalt. Sie hatte einmal gesehen, wie ein Mann auf diese Weise hingerichtet worden war. Dem Opfer waren sämtliche Gelenke gebrochen worden. Dann hatte man seine Gliedmaßen durch die Speichen eines großen Rades gezogen, das an einem hohen Pfahl befestigt wurde. Das Rad drehte sich und drehte sich, während Krähen blutige Fleischstücke aus dem Körper des Mannes pickten.
    Brenna fuhr sich unwillkürlich mit der Hand an die Kehle,

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