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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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in Versuchung, seine Beinlinge herunterzustreifen und in sie einzudringen, obwohl er wusste, dass sie noch nicht bereit war. Ihre hilflose, sich ihm darbietende Stellung brachte ihn an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Er wollte sich ganz in ihr verlieren und sich nicht einmal die Zeit nehmen, sie von den Ketten zu befreien.
    Er hielt sie noch eine Weile und genoss das Gefühl ihres Bauchs auf seinem Unterarm. Ihr leises Wimmern weckte einen dunklen Drang in ihm.
    Diese Frau verwirrte tatsächlich seinen Verstand. Wie konnte er so dumm sein, ihre Familie das Land behalten zu lassen! Sie gehört dir. Nimm sie dir. Sie ist deine Gemahlin, die ihrer Pflicht nachgehen soll, nicht eine Geliebte, die man verführen muss. Sie hat dir ja bereits ihre Zustimmung erteilt.
    Sie zitterte, zum Teil vor Furcht, aber nicht nur. Aber mit ihrer Lust würde er sich später befassen, jetzt wollte er sich erst einmal holen, was ihm zustand. Nach all ihren Betrügereien musste er bei ihr nicht allzu viel Gnade walten lassen, wie er fand.
    Er riss sie hoch, und einen Augenblick lang jagten ihm seine dunklen Triebe Angst ein. Jahrelang hatte er hart daran gearbeitet, ein Leben in eiserner Selbstbeherrschung zu führen – eine solch unheilvolle Leidenschaft konnte das alles zunichte machen.
    Die Ketten klirrten. Brennas Kopfbedeckung rutschte zur Seite, ehe sie ganz zu Boden fiel. Kupferrote Locken kräuselten sich um ihr Gesicht und standen wirr in alle Richtungen ab.
    Erschrocken bedeckte sie ihr Haar mit den Händen und bückte sich hastig nach ihrem Tuch. Ihre Fesseln ließen sie jedoch das Gleichgewicht verlieren. Sie stürzte.
    „Was, zum …?“ Er trat mit dem Stiefel auf ihren Kopfschutz damit sie es nicht wegnehmen konnte.
    Brenna unternahm keinen Versuch, aufzustehen.
    Großer Gott. Ihr Haar war furchtbar! Widerspenstig, ungleichmäßig geschnitten. Es sah aus, als wäre es mit einem Kriegsbeil gekürzt worden. „Was, zum Teufel, ist mit Eurem Haar geschehen?“, polterte er. Hatte man ihn mit einem Seuchenopfer vermählt? Hatten die Schwestern deswegen die Rollen getauscht?
    Sie kauerte auf dem Boden, bedeckte ihr Haar so gut sie konnte mit Händen und Armen und sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihm auf. Sie wirkte panikerfüllt, als hätte sie Angst, er würde sie schlagen oder die Zugeständnisse zurücknehmen, um die sie so hart gekämpft hatte.
    „Seid Ihr krank?“
    „Nein.“
    „Wart Ihr krank?“
    „Nein.“
    „Die Pest?“
    „Nein.“
    „Pocken?“
    „Nein!“
    Er baute sich vor ihr auf, fest entschlossen, sie so lange einzuschüchtern, bis sie die Wahrheit sagte. „Brenna, ich schwöre, wenn Ihr mich jetzt wieder anlügt und man mir eine pestkranke Gemahlin zugeschoben hat …“
    „Ich habe nicht die Pest! Ich habe mein Haar einfach abgeschnitten!“ Sie sah ihn angstvoll an.
    Ihre Heftigkeit traf ihn völlig unvorbereitet, und beinahe hätte er gelacht. Sie hatte ihm getrotzt, als er sie an den Richtblock gefesselt hatte, sie war wütend geworden, als er sie in Ketten legte – und jetzt hatte sie Angst, ihr Haar zu zeigen?
    Ob er wohl jemals die Frauen verstehen würde?
    Er streckte die Hand nach den Locken aus.
    Sie neigte den Kopf ruckartig zur Seite. „Bitte, nicht …“
    Er schnalzte mit der Zunge. „Ihr habt versprochen, dass ich Euch in jeder erdenklichen Weise berühren darf, schon vergessen? Nehmt die Hände von Eurem Kopf.“
    Sie schluckte. Errötend ließ sie die Arme sinken und sah ihn an. „Wie Ihr wünscht, Mylord.“
    Er fragte sich, was sie diese Antwort gekostet haben mochte. „Kniet Euch hin.“
    Sie gehorchte mit einem gequälten Gesichtsausdruck.
    Er nahm eine ihrer Locken und rieb sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger. Brenna zitterte, offenbar von einer Panik erfüllt, die er sich nicht erklären konnte. Das Haar war weich und roch nach ihr – nach Farbe und Leinöl. Ein ungewohnter Duft für eine Frau, und doch, er passte zu ihr. „Ihr habt es absichtlich abgeschnitten?“
    Sie nickte krampfhaft. Sie wirkte jetzt so verwundbar, dass er sich fragte, was aus seiner Kriegerprinzessin geworden war. Vielleicht hätte er ihr das Tuch schon in der Großen Halle herunterreißen sollen, so wie Godric es bei Meiriona getan hatte.
    „Was ist geschehen?“, wiederholte er, dieses Mal etwas sanfter.
    Ihre Lippen bebten. „Ich habe es abgeschnitten, um die Ehe meiner Schwester mit einem Mann zu verhindern, der nicht für sie infrage kam.“ Sie schüttelte sich leicht.
    James

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