Der Teufel und die Lady
sie.
„Nein. Vorher habe ich Euch nach verborgenen Waffen durchsucht. Ihr habt Eure Neugier bereits befriedigt, nun bin ich an der Reihe.“
Sie biss die Zähne aufeinander und wusste nicht recht, was sie sagen oder tun sollte.
„Ihr verlangt also“, sagte er und drehte sie dabei weiter im Kreis, „dass ich nicht als Eigentümer, sondern nur als Oberherr hierbleibe; dass ich Eure Schwestern gut behandle; dass ich Euren Vater nicht nach London schicke und mich bereit erkläre, mit Eurem Bruder zu verhandeln.“
„J…ja.“ Ihre Wangen glühten. „Und dass ich malen darf“, fügte sie hinzu.
Einige Augenblicke verstrichen.
„Wenn ich Euch gestatten soll zu malen, müsst Ihr mir in der Tat einen besonderen Anreiz dafür bieten, denn die Malerei wird einen guten Teil der Zeit für Eure ehelichen Pflichten in Anspruch nehmen.“
Sie hätte ihn am liebsten getreten, aber sie durfte ihren winzigen Machtvorsprung nicht gefährden.
„Ihr werdet daher schwören, nie die Hand gegen mich oder einen meiner Männer zu erheben. Darüber hinaus werdet Ihr mir jeden Wunsch erfüllen, mir Euren Körper überlassen und mir freundlich und gehorsam dienen. Und Ihr werdet meine Erben zur Welt bringen.“
Dieses Los hörte sich für sie wie ein Todesurteil an. Sie musste unbedingt fliehen und ihre Schwestern mitnehmen. Und die Tatsache verbergen, dass sie sich gewisser Kräuter bediente, um eine mögliche Schwangerschaft zu verhindern. „Ja, Mylord.“
„Ihr bittet nicht darum, dass ich Euch die Ketten abnehme?“
Wollte er sie provozieren? Das Spiel, das er mit ihr spielte, verwirrte sie zutiefst. Sorgfältig legte sie sich ihre nächsten Worte zurecht. „Es wäre mir sehr lieb, wenn Ihr mir die Ketten abnehmen würdet, aber um einen so kleinen Gefallen möchte ich nicht bitten, da sich wichtigere Dinge noch in der Schwebe befinden. Ich werde die Ketten mit Würde tragen, solange es Euch beliebt. Ich hoffe jedoch, dass Ihr mich irgendwann in der Zukunft davon befreit.“
Ihre Antwort schien ihn zufriedenzustellen, aber er ging nicht weiter darauf ein. „Werdet Ihr mich bitten, behutsam zu sein?“
Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, von seinem kurzen schwarzen Haar bis zu seinen schwarzen Stiefeln. Urplötzlich fiel ihr ihre frühere Befürchtung wieder ein. „Ich habe Euch nackt gesehen, und ich glaube nicht, dass in Anbetracht Eurer … Größe ein behutsames Vorgehen möglich ist.“
Jetzt machte er tatsächlich ein verblüfftes Gesicht – und dann fing er an zu lächeln. Ganz sanft strich er mit dem Finger über ihre Stirn. „Wenn Ihr Euch mir hingebt, kann ich Euch versichern, dass es für uns beide ein Vergnügen wird.“
Sie lachte erstickt auf. Vergnügen? Für sie beide? Was für ein Vergnügen konnte ihr Feind ihr schon bieten? „Ihr seid ein gut aussehender Mann, und ich nehme an, Ihr seid ein recht erfahrener Liebhaber. Wenn Ihr mir Gewalt antun wolltet, würden wir dieses Gespräch sicher nicht führen. Aber Vergnügen?“
Er zog eine Augenbraue hoch und strich mit den Fingerspitzen langsam über ihren Arm. Die Schwielen an seinen Fingerkuppen ließen ahnen, wie verführerisch sich seine Berührungen an anderer Stelle anfühlen würden.
Hitze stieg in ihr auf. Ihr eigener Körper hinterging sie!
„Vertraut mir“, flüsterte er.
Ihm vertrauen? Lächerlich. Seine herablassende Art machte sie rasend.
Der Augenblick zog sich in die Länge – und Brenna erkannte, dass Montgomery es ernst meinte. Genauso hatte es sich angefühlt, als sie mit dem Kopf auf dem Richtblock auf den tödlichen Hieb gewartet hatte. Sie wollte nur noch, dass es endlich vorbei war. „Ihr könnt mir zwar befehlen, fügsam zu sein, aber Ihr könnt mir nicht befehlen, Vergnügen daran zu finden.“ Sie schöpfte Kraft aus ihren eigenen Worten. „Sprecht nicht von Vergnügen, wenn wir beide wissen, dass meine bereitwillige Unterwerfung alles ist, was Ihr begehrt. Ich bin Euer Hinauszögern leid. Seid Ihr nun einverstanden oder nicht?“ Sie benutzte seine Worte von vorhin.
Anstatt ihr zu antworten, drehte er sie so, bis sie mit dem Rücken an seiner Brust lehnte, dann schlang er den Arm um ihre Taille und hob sie leicht an.
Brenna hielt erschrocken den Atem an, weil sie den Boden unter den Füßen zu verlieren glaubte und nur noch allein von der Kraft seiner muskulösen Arme gehalten wurde. „Was … was tut Ihr da?“, fragte sie und ärgerte sich selbst über ihr Stottern. Verzweifelt suchte sie nach ihrem
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