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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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zog eine Augenbraue hoch. „Ist das eine Angewohnheit von Euch, die Ehen Eurer Schwestern zu verhindern?“
    Trotz der aufsteigenden Tränen funkelten ihre Augen. „Vielleicht.“
    „Weicht mir nicht aus, Brenna.“
    „Es war vor einem Jahr“, erklärte sie verbittert. „Er war ein sehr schlechter Mensch.“
    „So wie ich?“
    „Nein, viel schlimmer als ihr.“ Sie sog hörbar den Atem ein, und einen Moment lang befürchtete James, sie würde zu weinen anfangen. Stattdessen schlug sie die Hände vor den Mund, als hätte sie eigentlich nicht zugeben wollen, dass jemand noch schlechter sein konnte als er.
    Er nahm ihr Handgelenk und zog ihr die Hand vom Mund weg. „Erzählt mir von dieser Ehe, die Ihr verhindert habt. Seid Ihr so zu Eurer Narbe gekommen?“
    Ihre Augen weiteten sich bei dem Wort „Narbe“. „Nein, die Narbe ist alt, sie stammt aus meiner Kindheit. Es war Gwyneth, die heiraten sollte …“
    Plötzlich kam sie ihm nackter und verwundbarer vor, als sie eben noch mit hochgeschobenem Rock über seinem Arm gehangen hatte. Offenbar hatte ihr das Wechselbad der Gefühle – einerseits Zorn, andererseits diese unerwartete Leidenschaft zwischen ihnen – mehr zugesetzt, als sie sich hatte anmerken lassen. Er hatte sich ihre vollständige Erniedrigung gewünscht, doch als er sie jetzt so verstört vor sich knien sah, verspürte er nicht das Triumphgefühl, mit dem er gerechnet hatte.
    Ohne nachzudenken, zog er sie zu sich hoch und schloss sie in die Arme.
    Sie wehrte sich nicht.
    „Ihr seid schön.“ Verdammt. Was war er nur für ein Narr. Er sollte sich freuen, dass ihr Stolz gebrochen war, anstatt ihr Liebesworte zuzuraunen. Für eine Betrügerin wie sie konnte es keine zärtlichen Gefühle geben. Schon einmal hatte sie ihre körperlichen Reize benutzt und ihm Zugeständnisse abgerungen, die er eigentlich gar nicht hätte machen dürfen. Wie würde sie jetzt diese neue Waffe einsetzen?
    Er stutzte. Hatte er eben richtig gehört? War das ein Aufschluchzen gewesen? Was war das – eine neuerliche List? Er hob ihr Kinn an und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Wieder leistete sie keinen Widerstand. Sie war so einzigartig und so vielschichtig, gleichzeitig stark und verletzlich, dass er nicht verstehen konnte, warum sie noch nicht verheiratet war, warum Männer nicht darum gekämpft hatten, sie für sich zu gewinnen.
    „Niemand hat je Eure Schönheit bemerkt, nicht wahr?“ Das war keine Frage.
    Sie berührte nur stumm die Narbe auf ihrer Wange.
    „Kein Wunder“, fuhr er fort, „so wie Ihr gekleidet seid.“ Er nahm sich vor, ihr als Erstes neue Gewänder zu besorgen. Er konnte sich viele Arten vorstellen, sie in ihrem Stolz zu verletzen, aber das Tragen von Lumpen gehörte nicht dazu.
    „Ich … ich hatte einmal sehr schönes Haar“, murmelte sie.
    Er strich sanft über ihre Locken. Sie waren weich und wanden sich um seine Finger, als wären sie lebendig. Ihr Haar war immer noch schön, es war nur schlecht geschnitten.
    „Es war sehr lang, ich konnte darauf sitzen“, fügte sie hinzu.
    „Es wächst wieder nach.“
    Er spürte, wie ihr Körper von einem unterdrückten Schluchzen geschüttelt wurde, ehe sie einen unwilligen Laut ausstieß. „Das ist jetzt schon ein ganzes Jahr her, und es sieht immer noch schrecklich aus.“ Sie atmete ein paarmal stockend ein und aus. „Aber ich brauche kein schönes Haar. Wirklich nicht. Ich will gar nicht schön sein, sondern eine Künstlerin. Ich kann schöne Frauen malen, so viele ich will, da muss ich selbst keine sein.“ Und dann fing sie tatsächlich an zu weinen.
    James schloss die Arme fester um sie. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sein kleiner Wildfang weinte ihrer Schönheit nach? Aber sie war schön! Sein angeborenes Bedürfnis regte sich, all die zu schützen, die sich unter seiner Obhut befanden.
    „Gwyneth ist schön. Sogar Adele ist schön.“ Sie schluchzte. „Für meinen Vater bin ich eine beschädigte Ware, die Tochter, die zu hässlich ist, um sie loswerden zu können.“
    „Wurdet Ihr mir deswegen aufgedrängt?“
    Sie barg das Gesicht an seiner Brust und zerknüllte den Stoff seiner Tunika mit den Händen. Ihre Tränen hinterließen einen großen feuchten Fleck auf dem kostbaren Stoff. Flüchtig durchzuckte ihn ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Ketten. Eine trotzige Kriegerprinzessin konnte er in Ketten legen – aber diese Frau machte ihn ratlos.
    „Nein, es war mein eigener Entschluss, Euch zu heiraten. Zuerst hatte

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