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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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sie sah, dass Bischof Humphrey auf sie zukam. Sein Gesicht wirkte noch verkniffener als sonst. Durch seine dürren Finger ließ er einen Rosenkranz gleiten. Er räusperte sich und bedachte sie mit einem missbilligenden Blick. Der Geruch von Weihrauch hüllte ihn ein wie eine unheilvolle Wolke.
    Brenna hob trotzig das Kinn, obwohl sie am liebsten im Erdboden versunken wäre.
    James hingegen schmunzelte, er war eindeutig weder verlegen noch eingeschüchtert. „Guten Tag, lieber Bischof. Ich hoffe, die Reparaturarbeiten an der Kathedrale schreiten voran wie geplant?“
    „Wir …“ Humphreys Miene wirkte säuerlich und er rang die bleichen Hände. „Wir danken Euch für Eure großzügige Spende diesbezüglich.“
    Ach, so war das also. James hatte ihn bestochen, damit er ihre Gemälde aufhängte.
    „Und wie hat den Damen und Herren der Kirchengemeinde das Werk meiner reizenden Gemahlin gefallen?“
    Das Gesicht des Bischofs nahm einen gequälten Ausdruck an. „Lord Stanmoore hat ein gutes Angebot für das erste Gemälde gemacht. Wenn Ihr also beschließt, es zu verkaufen, wird es einen ansehnlichen Betrag einbringen“, gestand er mürrisch.
    Brenna platzte beinahe vor Stolz, am liebsten hätte sie laut gejubelt. Sie hatte gewusst, dass ihre Arbeiten anderen gefallen würden – sie hatte nur eine Gelegenheit gebraucht, sie auszustellen.
    „Es nahm niemand daran Anstoß, dass die Gemälde von einer Frau gemalt worden sind?“
    Brenna unterdrückte nur mit Mühe ein Kichern über die Kühnheit ihres Gemahls. Humphrey hatte ohnehin schon ganz rote Ohren, und es war eigentlich unhöflich, die Szene noch mehr in die Länge zu ziehen. Aber sie genoss sein Unbehagen viel zu sehr und wollte sich daran weiden.
    Wenn man ihr schon vor Jahren erlaubt hätte, ihre Bilder öffentlich zu zeigen, wäre sie wohl schon früher wegen ihrer Kunst in einem Kloster aufgenommen worden und nicht gezwungen gewesen zu heiraten.
    „Werdet Ihr uns gestatten, sie zu verkaufen und den Erlös mit Euch zu teilen, Lord Montgomery?“ Die Perlen des Rosenkranzes klickten leise zwischen seinen Fingern.
    Es musste ihn große Überwindung gekostet haben, diese Frage zu stellen, und Brenna konnte ihre Schadenfreude kaum verbergen. „Nein“, fing sie an, „ich wünsche nicht …“
    Montgomery drückte ihren Arm und fiel ihr ins Wort. „Ja, wir werden sicherlich eine für beide Seiten annehmbare Einigung erzielen“, teilte er dem Bischof mit. „Ich komme morgen wieder, dann können wir die Angelegenheit besprechen.“
    Brenna kochte vor Wut und hätte ihrem Gemahl am liebsten ihren Arm entrissen. Sie wollte nichts verkaufen, um Bischof Humphrey zu helfen, nicht nach dem jahrelangen Streit zwischen ihnen. Außerdem ärgerte es sie, dass nicht länger sie über ihre geschäftlichen Angelegenheiten entscheiden sollte, sondern ihr Ehemann. Wie ungerecht das Leben für Frauen war.
    Sie wollte gerade verlangen, dass ihre Gemälde wieder von der Wand genommen wurden, da meldete sich erneut James zu Wort. „Wir müssen jetzt gehen, ich komme morgen wieder.“ Er warf ihr einen warnenden Blick zu, machte auf dem Absatz kehrt und führte sie zum Ausgang. „Sagt jetzt nichts“, zischte er ihr leise zu, als sie an den Langtischen vorbeigingen.
    Brenna bebte vor Zorn, hielt jedoch den Mund, während sie sich bemühte, mit James Schritt zu halten. Bischof Humphrey starrte ihnen verblüfft nach.
    Sobald sie ein Stück vom Gebäude entfernt und außer Hörweite waren, drehte James Brenna zu sich herum. Sie runzelte die Stirn, als sie merkte, dass er ebenfalls wütend war. „Ihr werdet mich nicht entehren, in dem Ihr Euch vor diesem Mann mit mir streitet!“
    „Wie könnt Ihr es wagen, meine Gemälde ohne meine Zustimmung verkaufen zu wollen“, gab sie hitzig zurück.
    „Als Euer Gemahl ist das mein gutes Recht.“
    „Als Künstlerin ist es mein gutes Recht, zu entscheiden, wo und an wen ich meine Bilder verkaufe. Und ich mag diesen Mann nicht.“
    Plötzlich entspannte er sich. Er hob die Hand und strich über eine Locke, die sich aus ihrer Haube herausgemogelt hatte. „Friede, Brenna. Ich mag den Mann auch nicht, aber es gibt Wichtigeres als ihn, wenn Ihr als Künstlerin bekannt werden wollt. Lord Stanmoore gibt häufig große Bälle, um mit seinem Besitz anzugeben. Eure Gemälde sind von erlesener Qualität, und Ihr könntet wahrscheinlich nicht nur hier, sondern auf dem ganzen Kontinent berühmt werden, sollte er noch mehr Bilder bei Euch in

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